Das Original

Das dänisches Unterstützungsschiff Absalon ist das Typschiff seiner Klasse, die die Minenleger der Falster-Klasse ersetzt. Die Klasse ist typisch für die Umorientierung der dänischen Marine. Im Kalten Krieg lag der Schwerpunkt auf der Verteidigung der dänischen Küsten und der westlichen Ostsee gegen Angriffe des Warschauer Pakts. Hierzu dienten zahlreiche Schnellboote, U-Boote und Minenleger. Dazu waren noch einige kleinere Fregatten und Korvetten als Rückhalt bzw. für Geleitaufgaben vorhanden. Nach dem Ende des Kalten Kriegs liegt der Schwerpunkt bei internationalen Einsätzen, sodass wesentlich größere Schiffe gebraucht werden. Die Schiffe der Absalon-Klasse waren bei der Fertigstellung die größten dänischen Kriegsschiffe, die je gebaut wurden.

Der Entwurf der Absalon-Klasse, auch STANFLEX 3500 genannt, ist bisher einmalig: die Auslegung der Schiffe ähnelt heutigen Mehrzweckfregatten und tatsächlich verfügen sie auch über eine entsprechende Bewaffnung, die gegen Schiffe, Flugzeuge, Landziele und U-Boote eingesetzt werden kann. Allerdings haben die Schiffe auch ein Mehrzweckdeck, das über eine seitliche Laderampe beladen werden kann. Hier können wahlweise 130 Personen (z.B. Marineinfantrie), 55 Fahrzeuge inklusive bis zu sieben Kampfpanzer (Leopard II), 300 Minen, Minenräumgerät oder ein Lazarett für 40 Personen untergebracht werden. Über eine Heckklappe können zwei Landungsboote des Typs SRC90E ausgebracht werden. Damit können die Schiffe wahlweise als Führungsschiffe, Minenleger, Minenräumer, Hospitalschiffe, logistische Unterstützungsschiffe oder im strategischen Seetransport (Landungsschiffe) eingesetzt werden.

Zwei Schiffe, Absalon und Esbern Snare, wurden gebaut, die als L16 bzw. L17, d.h. als Landungsschiffe, klassifiziert sind. Von einer Variante der Absalon-Klasse, der Iver Huitfeldt-Klasse wurden drei Flugabwehrfregatten gebaut. Diese haben einen ähnlichen Rumpf wie die Absalon-Klasse, allerdings ohne das Mehrzweckdeck und dafür mit einer Waffen- und Radarausstattung, die der deutschen Sachsen-Klasse (F124) und der niederländischen De Zeven Provinciën-Klasse (LCF) ähnelt.

Die Absalon ist 137 m lang, 19,5 m breit und verdrängt 6600 t. Der Antrieb erfolgt über zwei Diesel, die insgesamt 22 300 PS leisten, womit 24 kn erreicht werden. Die Stammbesatzung umfasst 100 Personen, Unterbringungen für weitere 70 Leute sind vorhanden (sowie optional Unterbringungen für weitere 130 auf dem Mehrzweckdeck).

Bewaffnung
1 x 12,7 cm L/62 cal Mk 45 Mod 4-Geschütz
2 x 3,5 cm Mk M/04 Millennium GDM-008-Nahbereichsabwehrgeschütze
7 x 1,27 cm MGs
4 Harpoon-Vierfach-Antischiffs-Raketenstarter (optional)
2 Mk 56 Zwölffach-Flugabwehrstarter für ESSM (optional, auch drei möglich)
4 Stinger Lv M/93-Flugabwehrraketenstarter
4 x 32,4 cm Mk 32 Mod 14-Torpedorohren (zwei Zwillingsrohre für MU-90-Torpedos)
2 Westland Lynx Mk 90B oder zwei Agusta-Westland EH-101 Bordhubschrauber

Die Absalon wurde von 2003-04 von der Odense Staalskibsværft gebaut. Sie gehört zur Division 22 Støtteskibe der 2. Eskadre (2. Geschwader) und hat Frederikshavn als Heimathafen. Sie war wiederholt im Indischen Ozean im Einsatz, wo sie sehr erfolgreich im Kampf gegen Piraten war.

Das Modell

Das Modell ist aus dem Bausatz von NNT gebaut. Der Kran zum Ausbringen der SRC90E-Landungsboote durch die Heckklappe wurde selbst gebaut. Eines der im Bausatz enthaltenen Boote wird mithilfe des Krans gerade zu Wasser gelassen. Neben dem Kran wurden einige fotogeätzte Niedergänge sowie Relings im Bereich der Beibootbuchten ergänzt. Fotogeätzte Figuren sorgen als Besatzungsmitglieder für Leben auf den Decks. Neben der ankernden Absalon sieht man das zweite Landungsboot und ein Schlauchboot in Aktion.

Norbert Thiel

(Text von Lars)