Das Original

Die HMS Ferret war einer der Zerstörer der Acheron-Klasse, die aus der Acorn-Klasse für die britische Royal Navy entwickelt wurde. Die Acorn-Klasse war die erste Klasse, die nach einem Standardentwurf der Admiralität gebaut wurde, um mehr Werften am Bau beteiligen zu können. Die Acheron-Klasse entsprach von den Abmessungen praktisch der Acorn-Klasse, hatte aber nur zwei statt drei Schornsteine. Die Acheron-Klasse wurde 1913 auch I-Klasse genannt, aber die Namen der Schiffe begannen nicht mit "I".

Die Ferret war 75,0 m lang, 7,8 m breit und verdrängte voll beladen 990 ts. Der Antrieb bestand aus drei Kesseln und drei Dampfturbinen, die 13.500 PS leisteten und etwa 30 kn ermöglichten. Die Besatzung bestand aus 72 Mann.

Bewaffnung
2 x 10,2 cm BL Mk VIII
2 x 7,62 cm 12-Pfünder
2 x 53,3 cm-Torpedorohre

Die HMS Ferret lief 1911 bei J. Samuel White & Company in Cowes von Stapel.  Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs diente sie bei der 1st Destroyer Flotilla. Sie kämpfte am 28. August 1914 in der Ersten Schlacht von Helgoland. Am 18. Januar 1917 wurde sie von dem deutschen U-Boot UC 21 torpediert, wobei ein Mann der Besatzung getötet wurde. Danach wurde sie zum Minenleger umgebaut und legte diverse Minenfelder in der Helgoländer Bucht. Bei einem dieser Einsätze traf sie mit Ariel, Abdiel, Legion und Telemachus auf drei deutsche Trawler, die alle versenkt wurden. Nach dem Krieg wurde Ferret außer Dienst gestellt und 1921 zum Abwracken verkauft.

Das Modell

Eine Bausatzbesprechung hatte ich bereits hier geliefert. Bei meinem Bau habe ich einen Zerstörer der ersten Gruppe mit erhöhtem vorderem Schornstein (z. B. Ferret) dargestellt. Aus diesem Grund muss der am Bauteil B befestigte Schornstein abgetrennt und durch Bauteil R ersetzt werden, was mit einer feinen fotogeätzten Säge problemlos möglich war.

Insgesamt ist die Detailfülle des kleinen Bausatzes sehr vorbildlich - sehr schön die Deckdetails sowie die bereits angegossenen Lüfter - und bis auf die fehlende Reling vollständig. Sehr gut sind die Geschütze mit den fotogeätzten Schutzschilden ausgeführt.

Als Scheinwerferplattform sind, wie in der Bauanleitung dargestellt, die Bauteile PE 9,S und G zu verwenden. Bauteil PE 9 muss mit sanfter Gewalt an die entsprechende Stelle gebracht werden, da die Bodenmaße ein klein wenig zu groß ausgefallen sind. Die Anbringung der Stützen PE 2 und PE 7 gelingt mit etwas Übung und die Schornsteingitter PE 6 und PE10 müssen seitlich gekürzt werden. Die Reling wurde aus meinen Flyhawk Beständen ergänzt. Bemalt habe ich das Modell mit GW 01 von White Ensign
per Spritzpistole. Die Detailbemalung erfolgte mit Farben von Humbrol und Revell. Die Takelage und Wasserdarstellung auf Sockel wurden wie schon häufig ausgeführt. Sehr hilfreich beim Bau war eine Zeichnung im Buch Schwarze Gesellen Band 2 von Harald Fock.

Fazit

Ein sehr hübsches kleines Modell, welches ich auf Grund der gebotenen Optionen sicherlich noch mehrfach bauen werde.

Norbert Thiel