28.02.1942 - 75 Jahre Schlacht in der Sundastraße
Heute vor 75 Jahren, am 28. Februar 1942, wurde der australische Leichte Kreuzer HMAS Perth in der Schlacht in der Sundastraße versenkt (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Nach dem die Alliierten in der Schlacht in der Javasee am 27. Februar zwei Leichte Kreuzer und drei Zerstörer verloren hatten, versuchten sich die restlichen Schiffe aus der Javasee zurück zu ziehen. Der australische Leichte Kreuzer HMAS Perth versuchte zusammen mit dem US-amerikanischen Schweren Kreuzer Houston von Tjilatjap aus durch die Sundastraße in den Indischen Ozean zu entkommen. Allerdings hatten die Japaner ausgerechnet dort die Landung auf Java begonnen und die beiden Kreuzer fuhren ungewollt in den Landungsverband. Dieser wurden von den Schweren Kreuzern Mogami und Mikuma, dem Leichten Kreuzer Natori und neun Zerstörern gesichtert, die beiden alliierten Kreuzer mit Torpedos versenkten. Perth sank kurz vor Mitternacht (nach anderen Quellen kurz nach Mitternacht am 1. März), wobei 351 Mann der Besatzung starben, Houston folgte kurz vor 1 Uhr am 1. März, wobei 693 Mann starben. Die Mogami versenkte aber auch vier eigene Transporter und einen Minensucher mit Torpedos, die die alliierten Kreuzer verfehlt hatten.
Das Original
Die HMAS Perth ist ein Leichter Kreuzer der sogenannten „modified Leander-Class“. Diese Klasse war gebaut, um vor allem feindliche Handelsstörkreuzer abzufangen und zu bekämpfen. Sie stellte einen Kompromiss aus hoher Geschwindigkeit, relativ starker Bewaffnung und recht schwacher Panzerung dar.
Sie lief im Jahre 1934 (Juli) noch als britische HMS Amphion bei H.M. Dockyard in Portsmouth vom Stapel und wurde genau zwei Jahre später fertiggestellt. Nach nur kurzem Dienst in der Royal Navy wurde sie an Australien verkauft und in HMAS Perth umgetauft. Sie war das erste größere Kriegsschiff der Royal Australian Navy.
Die ersten Einsätze der HMAS Perth im Zweiten Weltkrieg erfolgten im Mittelmeer. Dabei nahm sie an der Schlacht von Kap Matapan sowie an der Evakuierung von Kreta teil.
Nach dem Angriff der Japaner wurde sie in den Pazifik verlegt. Sie wurde unter großen Verlusten ihrer Besatzung im Gefecht mit japanischen Kreuzern als Teil der Kampfgruppe Doormann versenkt. Viele Überlebende des Gefechts starben später noch unter unmenschlichen Bedingungen in japanischer Kriegsgefangenschaft.
Technische Daten:
Länge: 171,37 m (andere Angaben 170,5 m)
Breite: 17,27 m
Tiefgang 5,64 m
Geschwindigkeit: 32,5 kn
Reichweite: 7400 nm bei 13 kn
1 Katapult mit 1 Bordflugzeug
Bewaffnung: 8x 152 mm, 8x 102 mm, 5x 20 mm, 12x 12,7 mm (3x4), 8x 533 mm Torpedorohre
Besatzung: 570 Mann
Das Modell
Es handelt sich dabei um ein Resinmodell der Firma NNT-Modell, welches deutliche Unterschiede zum ebenfalls unter diesem Label erschienenen Modells des Schwesterschiffs HMAS Sydney zeigt. Unter anderem wurde der komplette Rumpf und die Bewaffnung geändert sowie z. B. die am Schiff geführten baffles im Fotoätzteilsatz ergänzt. Die gedrehten 6 inch (152 mm)-Rohre stammen ebenfalls aus dem Angebot von NNT, die Sekundärbewaffnung stammt von Nikomodel und ist im Bausatz enthalten. Die Bemalung des Modells erfolgte mit selbstgemischten Tamiya-Acrylfarben nach einer Zeichnung im polnischen Heft Profile Morskie no.66 und/oder Kartoteka Marynisty no.4. Die Holzdecks wurden mit Humbrol no.103 und no.121 bemalt. Weitere Details wurden mit Humbrol und Agama Enamels ausgeführt. Das Wasser wurde mit Holzspachtel dargestellt und mit Humbrol 77 und viel (sechs Lagen) Glanzlack bemalt. Bei den Versorgungsbooten handelt es sich um Modifikationen der Aoshima-Hafenboote, der Segler von White Ensign und der kleine Schlepper meiner Erinnerung nach von Rainbow (da bin ich nicht mehr ganz sicher).
Das Modell ist nicht schwer zu bauen. Es ist auch nach wie vor im Programm von NNT erhältlich.
Norbert Thiel