Das Original
Ursprünglich sollte die Scharnhorst ein weiteres Panzerschiff der Deutschland-Klasse, also im Endeffekt ein Schwerer Kreuzer werden, wurde aber in Reaktion auf den Bau der französischen Schlachtschiffe der Dunkerque-Klasse zu einem Schlachtschiff umgeplant. Die Scharnhorst-Klasse waren die ersten Schiffe der Kriegsmarine, die deutlich über die Grenzen des Versailler-Vertrags hinaus gingen. Der Entwurf beruhte auf der Ersatz York-Klasse der Kaiserlichen Marine.
Die Hauptbewaffnung wurde auf 28 cm-Geschütze beschränkt, um Verhandlungen mit Großbritannien zu erleichtern. Für die damalige Zeit außergewöhnlich war das Festhalten an einer Mittelartillerie, die nur gegen Seeziele verwendet werden konnte, so dass zusätzliche schwere Flak notwendig war. Der Antrieb erfolgte nicht wie bei den Schiffen der Deutschland-Klasse durch Diesel, sondern durch eine Hochdruckdampfanlage (die nicht ausgereift war).
Die Scharnhorst war 235,4 m lang (nachdem sie einen Klipperbug erhalten hatte) und 30 m breit. Sie verdrängte 39 014 t (1943). Ihre Antriebsanlage bestehend aus zwölf Kesseln und drei Turbinensätzen leistete 160 050 PS, womit 31,65 kn erreicht wurden.
Bewaffnung
9 x 28 cm (drei Drillingstürme)
>12 x 15 cm (vier Zwillingstürme, vier Einzellafetten)
14 x 10,5 cm (sieben Zwillingslafetten)
16 x 3,7 cm (acht Zwillingslafetten)
10 x 2 cm (Einzellafetten)
6 x 53,3 cm Torpedorohre (zwei Drillinge)
3 Arado Ar 196 Bordflugzeuge
Scharnhorst wurde von 1935-39 auf der Marinewerft Wilhelmshafen gebaut. Im Zweiten Weltkrieg war sie an mehrere Vorstößen in die Nordsee und der Besetzung Norwegens beteiligt. Im Rahmen der letzteren Operationen versenkte sie zusammen mit dem Schwesterschiff Gneisenau am 8. Juli 1940 den britischen Träger Glorious und die Zerstörer Ardent und Acasta. Scharnhorst selbst wurde von einem Torpedo der Acasta beschädigt. 1941 wurde beide Schwesterschiffe zur Bekämpfung alliierter Handelsschiffe in den Atlantik verlegt, wobei Scharnhorst acht Schiffe mit ca. 50.000 BRT versenkte. Danach wurde Brest im besetzten Frankreich angelaufen. Von dort erfolgte vom 11. bis zum 13. Februar 1942 der sogenannte Kanaldurchbruch (Operation Ceberus), d.h. die Rückverlegung nach Deutschland. Dabei wurde Scharnhorst durch zwei Minen schwer beschädigt. Nach den Reparaturen wurde sie nach Norwegen verlegt, von wo sie aus zu einem Angriff auf Spitzbergen eingesetzt wurde. Am 26. Dezember 1943 wurde Scharnhorst bei einem Angriff auf einen alliierten Konvoi von dem britischen Schlachtschiff Duke of York, dem Schweren Kreuzer Norfolk, den Leichten Kreuzern Belfast, Sheffield und Jamaica sowie acht Zerstörern durch zahlreiche Granat- sowie 14 Torpedotreffer nördlich vom Nordkap versenkt. 1968 Mann der Besatzung starben, nur 36 konnten gerettet werden.
Weitere Angaben finden sich z.B. hier:
Scharnhorst (1936) (Wikipedia)
Scharnhorst (scharnhorst-class.dk)
Das Modell
Die Scharnhorst stellt den Zustand während der Operation Cerberus dar. Das Modell beruht auf dem Tamiya-Uraltbausatz. Der Rumpf wölbte sich mittschiffs nach oben und musste deshalb auf die Bodenplatte aufgeschraubt werden. Glücklicherweise war dies früh sichtbar, so dass die Schrauben unter den Aufbauten versteckt werden konnten. Die Admiralsbrücke musste umgebaut werden, da diese bei der Operation Cerberus offen war.
Für die Detaillierung wurde der Ätzteilsatz von Tom's benutzt, der nicht perfekt ist. Die Relings stammen von LionRoar. Die Masten sind aus Stahl, die Takelung erfolgte mit gezogenen Gussast. Die Isolatoren an den Funkantennen sind aus gefärbten Holzleim.
Die Scharnhorst wurde mit Vallajo-, Tamiya- und Gunze-Farben bemalt. Eine leichte Alterung erfolgte mit Pastellkreide und das Washing mit stark verdünnter, schwarzer Ölfarbe. Wasser ist aus Vallejo Water Effect Gel, Atlantic blue gemacht. Die Schaumkronen bestehen aus Watte und verdünnter, weißer Farbe (Erstversuch).
Paul Neuhaus (Modell, Foto), Lars (Text)