Die Schiffe der Kagero-Klasse waren der Klasse der Asashio äußerlich sehr ähnlich. Aber ohne die Einschränkungen durch die Seeverträge zustande gekommen, können sie als Nachkommen der Fubuki-Klasse angesehen werden. Durch die Erfahrungen, die bei den vorherigen Modellen gesammelt wurden, konnten die Maschinen- und Stabilitätsprobleme der vorherigen Klassen vermieden werden. Sie zählten zu den besten damaligen Zerstörerentwürfen, trotz unzureichender Flug- und U-Bootabwehrbewaffnung (die später aber verbessert wurde) und schwacher Radar- und Sonarausrüstung (Bereiche, wo die Japaner ihren Gegnern immer unterlegen blieben).
18 Exemplare dieser Klasse liefen zwischen 1936 und 1940 vom Stapel. "YUKIKAZE" wurde auf der Marinewerft von Sasebo auf Kiel gelegt und am 20. Januar 1940 der Marine übergeben. Das erste Einsatzgebiet waren die Philippinen. Ende 1942 wurde sie im Salomonengebiet im Tokio-Express eingesetzt, der Verstärkungen nach Guadalcanal bringen sollte. Mit viel Glück überstand sie ihre gesamte Dienstzeit mit nur leichten Beschädigungen während sie selbst als Begleitschutz operierend den Untergang der Schlachtschiffe "Hiei" und "Kongo", des Flottenträgers "Shinano" und der Superschlachtschiffe "Yamato" und "Musashi" miterleben musste. YUKIKAZE überstand als einzigste Einheit der Kagero- Klasse den Krieg. An das Nichtkommunistische China geliefert, setzte sie ihre Karriere als größte Einheit der taiwanesischen Marine bis 1970 fort, und wurde danach verschrottet. Während des Krieges, wurden fünf Schiffe von Überwasserschiffen versenkt (hauptsächlich bei den Salomon-Inseln), und nicht weniger als drei sanken nach Minentreffer in der Blackett-Straße. Die anderen waren Opfer von Flugzeugen und U-Booten.
Technische Daten:
Abmessungen: Länge 118,49 m
Breite 10,82 m
Tiefgang 3,75 m,
Verdrängung: Standard 2033 Tonnen
Maximal 2529 Tonnen
Antrieb: 3 Kessel
2 Turbinen mit zusammen 52000 PS
Antrieb über 2 Wellen
Geschwindigkeit 35,5 Knoten,
Reichweite: 9200 Seemeilen /15 Knoten
Bewaffnung: 6 x 127 mm in 3 Zwillingstürmen
4 x 25 mm in 2 Zwillingstürmen
8 x TT 610 mm
16 x Wasserbomben
ab 1943 4 x 127 mm in 2 Zwillingstürmen
14 x 25 mm in 4 Drillingstürmen und 1 Zwillingsturm
8 x TT 610 mm
16 x Wasserbomben
ab 1944 4 x 127 mm in 2 Zwillingstürmen
18 - 24 x 25 mm
4 x 13 mm
8 x TT 610 mm
16 x Wasserbomben
Besatzung 239 Mann
Der Bausatz:
Mit dem Bausatz der YUKIKAZE hat Hasegawa eine echte Meßlatte gesetzt, an der sich andere Firmen orientieren sollten. Der Bausatz besteht aus 177 Spritzguss- und Klarsichtteilen. Der Rahmen mit den Klarsichteilen enthält das H8K2 “Emily” Flugboot. Passungenauigkeiten sucht man vergebens. Die Detaillierung aller Bauteile ist hervorragend. Spachtelmasse und Schleifpapier kann man getrost in der Schublade lassen. Das Zusammensetzen der Decks ist ein echtes Highlight bei dem Kit der Yukikaze. Ohne eine Naht präsentiert sich der Schiffsrumpf, was jedes Modellbauerherz höher schlagen lässt. Ein übersichtlicher Plan führt uns in 18 Baustufen zum Ziel. Ein großzügiger Decalbogen der Schiffsnamen, Rettungsringen, Flaggen, Schriftzüge für das Display und Rettungsboote, sowie drei Versionen für das “Emily” Flugboot enthält, ist ebenfalls an Bord. Die Farben sind auf Hobby-Color von GSI und Mr. Color abgestimmt. Sprache Japanisch, Englisch.
Der Zusammenbau:
Da die Bauteile gratfrei gegossen sind, geht der Bau schnell von der Hand, da lästiges Schleifen und Feilen wegfällt. Wenn man aber einen Ätzteilesatz mit ins Spiel bringt, wird es wieder zeitintensiv. Ich habe mich für den Ätzteilesatz von Lion Roar entschieden. Ich habe das Modell der Yukikaze vom Bug nach Achtern modelliert und dabei alle Details ins Modell integriert. Die Takelage wurde aus Gießästen hergestellt und mit Wärme gespannt. Lackiert wurde das Modell mit Farben von Revell und (WEMCC) White Ensign Models Colorcoats. Gealtert wurde das Modell mit Tamiya Schwarz und Vallejo Cavalerybrown. Die 127 mm Geschützrohre stammen aus dem Hause (BMK) Burkhardt Masch Kleinserien. Mit dem Gussrahmen der H8K2 “Emily” hat man die Möglichkeit ein kleines Diorama zu erstellen. Ein paar Figuren von L`Arsenal vervollständigen das Modell.
Zum Schluss wurde die Yukikaze in eine aufgewühlte See gesetzt, welche aus Silicon und Watte inszeniert wurde. Das Highlight der Wassergestaltung ist dann immer das Trockenmalen mit Ölfarbe.
Fazit:
Wir haben es hier mit einem sehr schönen Bausatz zu tun, der auch "Out of the Box" gebaut ein tolles Modell abgibt. Mit der “Emily” hat man dann noch die Möglichkeit ein ansprechendes Diorama zu bauen. Das Preisleistungsverhältnis geht in Ordnung, da man für ca. 55 € eine Menge Bastelspaß bekommt. Wer allerdings mehr aus dem sehr passgenauen Modell rausholen möchte, sollte für die Fotoätzteile etwas tiefer in die Tasche greifen.
Rainer Michalek