Normandie 1944, Eigenbau und Trumpeter 1:350

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Während des zweiten Weltkrieges wurden sechs verschiedene LCT (landing craft tank)Versionen seitens der Alliierten eingesetzt. Konstruktion und Einsatz der ersten vier Versionen lagen in britischer Hand, LCT MK5 sowie LCT MK6 kamen sowohl bei den britischen als auch bei den amerikanischen Streitkräften zum Einsatz. Diese LCT waren die größten Einheiten, die auf den wesentlich größeren LST (Panzerlandungsschiffe) und LSDs (Docklandungschiffe) transportiert werden konnten. Bei den LSTs wurden die LCTs einfach als offene Decksladung befördert und am Bestimmungsort durch Veränderung der Trimmung des LSTs seitlich über die Bordwand gekippt!
Hört sich rustikal an, hat aber gut funktioniert.
Das Boot war in drei wasserdichte Abteilungen gegliedert. Die Länge betrug 34.80m bei einer Breite von 9.80m. Die LCT Produktion des Typs MK5, zu der auch LCT 25 gehört, wurde nach 500 gebauten Einheiten zugunsten des verbesserten Typs MK6 im Frühling 1943 suspendiert.
Die Crew bestand aus einem Offizier und 10 Mannschaften.
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Bei meinem LCT handelt es sich um ein Modell, das einigen Lesern bereits bekannt vorkommen wird. Drei der LCT fanden bereits Verwendung auf Frank Ilses und meinem Pazifikdiorama, über das ausführlich auf Modellmarine berichtet wurde.
Die Idee, noch ein LCT zu bauen begann zu reifen, nachdem mir auf der Intermodellbau in Dortmund das Squadron/signal Heft 17 in die Hände fiel. WW2 US Landing Craft in Action heißt das gute Stück. Sehr schön wird dort das komplette Spektrum der amphibischen Schiffe in Wort und Bild aufgearbeitet.
Auf geht’s, Form sowie Mastermodell von Frank lagen in meiner Werft griffbereit parat, Resin angerührt, gießen, ab in den Vakuumkasten und nach einer Stunde konnte ich das Boot bereits ausformen. Der Guss gelang aufgrund des erzeugten Vakuums auf Anhieb, so dass selbst dünnste Schanzkleidstützen(0,3mm) ohne Luftblasen entstanden sind.
Der kleine Bausatz setzt sich aus fünf Baugruppen zusammen. Rumpf, Brücke, Lüfter, 20mm Oerlikon mit Splitterschutz. Der Mast entstand aus Polystyrol und Messingstabprofilen. Folglich ging der Zusammenbau flott von der Hand, so dass nach knapp 4 Stunden Bauzeit der Rohbau mit Reling und Treppen abgeschlossen war. Die Lackierung erfolgte im Measure 21 Navy Blue. Als Grundfarbe verwendete ich Navy Blue von Modell Master, das ich leicht mit Haze Gray aufhellte.
In den nächsten Schritten alterte ich das Boot mit einem washing aus Ölfarben. Aufhellen, rekrutieren der Preiserbesatzung, verkleben der GHQ Fahrzeuge bildeten den Abschluss der Arbeiten an LCT 25.
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Als nächstes fertigte ich die Wasserfläche in bekannter Manier an. Schön, alles Durchhärten lassen, Schiffchen einsetzen, prima!! Denkste, der kleine Pott sah ziemlich mickrig und verlassen auf dem großen Silikon Ozean aus. Was tun, damit dem kleinen die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird. Da es bei dem Boot um LCT 25 handelt, das während der Invasion in Frankreich zum Einsatz kam, musste irgendwie ein Bezug zu diesem Thema gefunden werde. Einen Landestreifen zu basteln kam nicht in Frage, die Wasserfläche war ja schon fertig. Die Rettende Idee kam, nachdem mir eine B 25 aus Trumpeter`s Hornet Bausatz in die Hände fiel. Eine B 25 mit Invasionsstreifen, passend zum Thema und gleichzeitig ein farbiger Blickpunkt auf der ansonsten blau grauen Grundplatte. Um die B 25 Flugfähig zu bekommen, bohrte ich in die
Backbord Motorgondel ein 0,2mm Loch in das ich einen passenden Federstahldraht klebte. Der dünne Draht besitzt genug Festigkeit das Flugzeug in seiner Position zu halten.
Alles in allem ein kleines schnell zu bauendes Diorama mit riesigem Spaßfaktor und einem Schiff, (falls jemand Interesse an einem Abguss hat, zwei bis drei Modelle gibt die Form noch her) das es nicht im Handel gibt.
Dirk Mennigke
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