Nach den bedrohlichen Ankündigungen neuer 1/350er Schlachtschiffsbausätzen von Dragon und Trumpeter habe ich das Flugzeugbauen erst mal einstellen müssen, um mich meinem Hauptbaugebiet zu widmen und etwas Platz im Lager zu schaffen.
Als erstes Schlachtschiff - von vielen in meinem Lager - habe ich mit der Fujimi Kongo begonnen.
Verbaut habe ich außer dem Hauptbausatz:
- Fujimi PE Set Kongo A
- Fujimi PE Set Kongo B
- Lion Roar Japanische Reling
- GMM Leitern für Türme, Ruder für Beiboote,
- Einstieg für Beiboote
- WEM Japanische Kabelrollen
- TOMs Modelworks Treppenaufgänge, Reling für
- Geschütztürme
- Trumpeter PEs für die Takelage der Kräne
- diverse Messing und Plastikprofile für Stützen
- Begemot 1:350 Japan Navy Decals
Geklebt ist das Modell mit Revell Plastikkleber und Sekundenkleber von Conrad. Zum Lackieren habe ich Farben von Tamiya, Revell und Humbrol verwendet.
Als Literatur habe ich das vorzügliche Kagero Heft Battleship Kongo 3D verwendet. Alles in Allem besteht das Modell aus etwa 1500 Teilen. Die Größe des fertigen Schiffes beträgt ungefähr 66 x 13 x 15 cm.
Der Bauablauf selbst gestaltete sich zu Anfang völlig problemlos. Die beiden Rumpfhälften sind durch diverse Abstandshalter miteinander verbunden. Das Ganze passt so perfekt, dass kein Verschleifen oder Verspachteln notwendig ist. Beim Einkleben der Decks gab es da schon mehr Schwierigkeiten. Zwischen dem Vor- und dem Aufbaudeck klaffte ein fast 2 mm großer Spalt, der mich ziemlich verunsicherte. Der Spalt verschwindet zwar später zu großen Teilen unter den Aufbauten, aber eben doch nicht ganz. Die Reste des Spaltes hab ich nach der Montage der Aufbauten mit Resten des PE-Satzes abgedeckt.
Das Bemalen der Decks gestaltete sich bei diesem Bausatz sehr einfach, da alle Kleinteile nachträglich aufgeklebt werden. Dies kann aber auch wegen der Vielzahl der Kleinteile und dem immer lauernden Teppichmonster etwas nervig werden.
Ein besonderes Kapitel ist der Pagodenturm. Dort muss außerordentlich genau gearbeitet werden. Vor allem das Zusammenfügen der Decks und der Verstrebungen des Mastes sollte mehrmals getestet und mit der Bauanleitung abgeglichen werden. Zumal alle Decks vorher bemalt und mit Kleinteilen bestückt werden müssen. Zusätzliche Probleme bereiten dabei die Klarsichtteile, die aus außergewöhnlich sprödem Kunststoff bestehen und bei kleinstem Druck brechen. Der Bau, des aus weit mehr als 100 Teilen bestehenden Turmmastes, hat am Ende fast ein Viertel der Gesamtbauzeit verschlungen.
Ansonsten verlief der Zusammenbau recht problemlos. Erstaunlich ist für mich aber immer wieder, welch filigrane Teile mittlerweile in Spritzguß möglich sind. Verschiedene Teile des Bausatzes wie z.B. die Aufsätze der Schornsteine und des kleinen Mastes auf Turm C der Hauptartillerie habe ich wegen der besseren Wirkung der Plastikteile nicht gegen vorhandene Ätzteile ausgetauscht.
Noch ein Wort zu den Original Fujimi PE-Teilen. Diese bestehen aus sehr stabilem Blech, was das Biegen und Verkleben der Teile sehr angenehm und einfach macht. Die Bauanleitung zu dem Ätzsatz ist allerdings ein böser Witz. Diese ist ausschließlich in japanisch gehalten, besteht aus nur einem A-5 Papierschnipsel und enthält nicht einmal für die Hälfte der Teile einen Platzierungshinweis. Angesichts der fürstlichen Preise der Teile ein erheblicher Mangel. Verschiedene Teile konnte ich erst nach langer Sucherei in dem Kongo 3D Heft zuordnen.
Fazit:
Der Bausatz hat schon in der Grundausstattung eine super Detaillierung, die sich mit diversen Ätzteilen noch einmal erheblich steigern läst. Einziges Limit ist dabei der eigene Geldbeutel. Es ist kein Problem 500€ und mehr in das Kongo Modell zu investieren.
Durch den hohen Anteil an Kleinteilen und dem stellenweise recht verzwickten Zusammenbau ist die Kongo aber nur erfahrenen Modellbauern zu empfehlen.
Steffen Franke