Das Original
Die KuK Kriegsmarine erhielt 1915 fünf Boote der Klasse UB 1. Der Typ war für die deutsche Kaiserliche Marine entworfen worden, um einen möglichst schnell und einfach zu bauenden Typ für den Einsatz in den Küstengewässern zu erhalten. Der Typ konnte dazu in drei Teile zerlegt per Eisenbahn zum Einsatzort transportiert werden. Insgesamt wurden 20 U-Boote des Typs für die Kaiserliche Marine und die KuK Kriegsmarine gebaut. Bei der KuK Kriegsmarine dienten U 10 (ex UB 1), U 11 (ex UB 15), U 15, U 16 und U 17.
Die U-Boote der Klasse UB 1 waren 27,9 m lang, 5,2 m breit und verdrängten 127 t (über Wasser) bzw. 142 t (unter Wasser). Der Antrieb erfolgte über Wasser mit einem Dieselmotor mit 60 PS, womit 6,5 kn erreicht wurden, bzw. unter Wasser mit einem batteriegespeisten Elektromotor mit 120 PS, womit sie 5,5 kn schnell waren. Die Besatzung bestand aus 15 Mann, die Bewaffnung aus einem 3,7-cm-Geschütz und zwei 45-cm-Torpedorohren.
Das Modell
Das Unterseeboot der Klasse UB 1 ist ziemlich neu auf dem Markt. Bisher gab es meines Wissens nur ein Modell in 1/144 von Micro Mir. Das ist zwar auch sehr gut, aber auf Grund der geringen Größe des Original natürlich auch sehr klein. Darum war ich sehr erfreut, als ich diesen Boottyp in 1/72 fand. Das Modell ist von einen Kleinserienhersteller mit dem Namen "ub1418" und ist dort direkt zu beziehen Die Abwicklung des Kaufs ging ohne Probleme von statten und auch die Lieferung erfolgte sehr schnell.
Das Modell ist im 3D-Druck entstanden. Der Rumpf ist aus PLA (Polylactide), während der Turm und die ganzen anderen Kleinteile aus Resin gegossen sind. Der Resinguss war bei mir tadellos. Der Bausatz besteht aus 33 Teilen und wird zusammen mit einer kleinen Bauanleitung sowie zahlreichen Originalfotos geliefert. Der Preis für den Bausatz beträgt 38 €.
Der Rumpf ist dreiteilig und durch das Druckverfahren sehr rauh (Schichtringe). Diese sollten/müssen sauber verschliffen werden. Das dauert zwar eine Weile, aber am Ende erhält man einen perfekten Rumpf. Die einzelnen Rumpfelemente passen perfekt aneinander. Ich habe allerdings noch Messingstäbe in den Rumpf eingefügt. Zum einen bringen sie noch etwas mehr Stabilität und Halt in die einzelnen Rumpfteile, zum anderen kann man so die einzelnen Elemente noch besser ausrichten. Zum Zusammenfügen habe ich 2-K-Kleber von Uhu genutzt. Der Kleber hat den Vorteil, dass man nach dem Zusammenfügen immer noch die Möglichkeit für kleine Korrekturen hat bevor er aushärtet.
Die restlichen Teile habe ich dann mit Gelsekundenkleber zusammen gesetzt. Dem Bausatz liegen auch zwei Turmvarianten bei. Eine für die Kaiserliche Marine und eine für die Marine der KuK Monarchie. Letztere hat den Nachteil, dass keine Reling beiliegt und man so die Reling selber erstellen müsste. Es wurden aber auch beide Turmversionen bei der KuK Marine verwendet.
Man sollte sich sowieso im Netz noch Bilder und Berichte über diese U-Boote anschauen, besonders auch wegen der Farbgebung. Meine Farbgebung habe ich auch im Net gefunden. Nach der Fertigstellung des Modells habe ich es im lauwarmen Wasser mit Spüli und Essigessenz gereinigt und trocknen lassen. Dann folgte eine Grundierung und, nachdem die gründlich durchgetrocknet war, begann ich mit der Farbgebung.
Für das Blau benutzte ich Tamiya Flat Blue (XF8), die grauweiße Bemalung entstand mit Vallejo White Grey (Vallejo 151/70.993). Nach der Bemalung erfolgte ein Glanzlacküberzug und dann die Alterung mit den Alterungsfarben von AK, die einige Farben spezielle für Schiffe im Angebot haben. Danach erfolgte dann noch ein Mattlacküberzug. Die Takelung entstand aus unsichtbaren Nähgarn, das ich nach dem Spannen noch Schwarz bemalt habe. Die Isolatoren habe ich aus Weißleim erstellt. Die Halteseile auf dem Deck sind ebenfalls im Eigenbau entstanden.
Die Figuren stammen von Nicolai Exclusiv Modelling und zeigen Matrosen die KuK Marine. Sie sind wirklich perfekt für U-Boote aus dieser Zeitepoche. Die Figuren sind aus Resin und wunderbar modelliert. Bemalt habe ich sie mit diversen Farben von Vallejo und Vallejo Air.
Uwe Malle
(Text über Original von Lars)