Zerstörer-Spezialwoche (Typ 1936A/B)
Das Original
Z 25 wurde im Februar 1939 als dritte Einheit des Typs 1936A bei der Deschimag in Bremen auf Kiel gelegt und lief im März 1940 vom Stapel um im November desselben Jahres in Dienst gestellt zu werden. Aufgrund der Tatsache, dass die 15 cm-Zwillingslafetten noch nicht bereitstanden, fuhr Z 25 zunächst mit 4 x 15 cm in Einzelaufstellung zur See. Wobei er, wie alle Einheiten seiner Klasse, trotz des geringeren Gewichtes im Vorschiff unter einer „nassen Back“ litt.
Nachdem im Juni 1941 die endgültige Einsatzbereitschaft erreicht war, erfolgte die Verlegung nach Norwegen. Allerdings kam es auf dieser Fahrt zu einer Grundberührung, die aufgrund der Beschädigung beider Propeller und des Schlingerkiels an backbord eine Reparatur bei der Deschimag erforderlich machte. Nach Beseitigung der Schäden wurde Z 25 der Baltenflotte zugeteilt, wobei es im Rahmen der dortigen Einsätze zum ersten Mal zu einer Feindberührung kam.
Im Frühjahr 1942 nahm Z 25 am Kanaldurchbruch der schweren Einheiten Richtung Heimat teil, wobei er hier erneut Feindberührung erhielt. Im Anschluss daran erfolgt im Mai des gleichen Jahres die Umrüstung auf die 15 cm-Doppellafette, wonach es gemeinsam mit dem Leichten Kreuzer Nürnberg erneut gen Norwegen ging. Allerdings musste Z 25 aufgrund von Störungen der Antriebsanlage 1943 erneut in die Werft und verblieb nach dem Verlassen derselben in der Ostsee. Dort nahm Z 25 an Mineneinsätzen, Einsätzen zur Unterstützung des Heeres und ebenfalls an der Evakuierung von Militärpersonal teil. Hieran schloss sich im Januar 1945 Geleitdienst und Sicherung von Flüchtlingstransporten.
Zum Kriegsende befand sich Z 25 zusammen mit anderen Einheiten der Kriegsmarine in Kopenhagen und wurde nach der Kapitulation zunächst den Briten zugesprochen. 1946 wurde er an die französische Marine übergeben, wo er bis zur Außerdienststellung 1958 als Hoche fuhr. Nach einer kurzen Verwendung als Hulk erfolgte dann 1961 der Abbruch.
Der Bausatz:
Das Modell entstand auf der Basis des sehr guten Trumpeter-Bausatzes. Hinzugefügt wurden noch gedrehte Rohre für die 15 cm-, 3,7 cm- und 2 cm-Geschütze. Aufgrund der sehr guten Passgenauigkeit und Detaillierung verlief der Zusammenbau ohne Komplikationen. Auch direkt aus der Schachtel gebaut ist es mit diesem Bausatz ohne weiteres möglich ein ansehnliches Modell zu erhalten.
Das Modell
Da ich mich direkt zu Baubeginn entschlossen hatte, den Zerstörer im Bauzustand von 1945 darzustellen, waren einige Modifikationen erforderlich, auf die noch entsprechend eingegangen wird.
Als erstes stand der Zusammenbau des Rumpfes an. Leider fehlen auch hier, wie bei fast allen Vollrumpfmodellen, die Seewasserkästen, so dass diese im Eigenbau aus Sheet und Papier erstellt wurden. Da es kaum Fotos gibt, auf denen die Seekästen zu erkennen sind, stellt die hier gezeigte Version eine Näherung, generiert aus Fotos, Skizzen und Plänen dar.
Da die dem Bausatz beiliegenden PE-Kabeltrommel zum Einsatz kommen sollten, wurden die für die Plastikversion vorgesehenen Mulden im Deck mit 0,3 mm Sheet verschlossen, um so eine homogene Oberfläche zu erhalten. Das Deck an sich passte sehr gut an seine vorgesehene Position. Lediglich im Bereich der Ankerklüsen war etwas Spachtel erforderlich. Allerdings handelt es sich hierbei auch um den einzigen „großflächigen“ Einsatz.
Die angespritzte Kette wurde durch eine solche von BIS, welche ich via BMK bezogen habe, ersetzt. Diese stellt auf jeden Fall eine Verbesserung gegenüber fotogeätzten Ankerketten dar. Die Spills erhielten im gleichen Zuge noch PE-Handräder.
An der vorderen 15 cm-Zwillingslafette wurde die Rohre durch solche aus meinem Fundus ersetzt, da es zu Baubeginn noch keine entsprechenden Sets gab. Da ich stets auf Rohrmanschetten verzichte, wurden die Geschützblenden aus Teelichtalu erstellt. Die Floßhalterungen wurden im Eigenbau aus Draht gefertigt, da die Bausatzversion nicht dem Original entspricht. Bei den Flößen wurde das Innenleben entfernt und aus Gussast neu aufgebaut.
Im Zustand von 1945 verfügte Z 25 bereits über die modifizierte Barbara-Bewaffnung. Diese setzte sich statt der 4 x 3,7 cm/L83 C30-Zwillinge aus 4 x 3,7cm/L69 C42-Zwillingen zusammen. Da diese dem Bausatz nicht beiliegenden, wurden sie unter Rückgriff auf die Restekiste selbstgefertigt. Die Rohre sind aus dem Programm von Master und die Schutzschilde aus Teelichtalu. Gleiches gilt für 2 cm C38 in LM44.
Die Brücke erhielt mittels PE-Teilen, Draht, Teelichtalu und einem selbstgefertigten Holzdeck ihre weitere Aufwertung. Die beiden FuM-Geräte stammen aus dem Set von Tom´s Modelworks. Am Mast wurden die fehlenden Rahen unter Zuhilfenahme von Stahldraht ergänzt und mittels einigen PE-Teilen an den angestrebten Rüstzustand angepasst.
Der Unterbau des Schornsteins wurde komplett entkernt und ein Innenleben aus Sheet gestaltet, um so dem ganzen Abschnitt etwas mehr Tiefe zu geben, zumal auch die Jalousien entfernt und durch solche aus Alu ersetzt wurden. Der Ladebaum an der Backbord-Seite wurde komplett selbstgefertigt, da die Maße des Bausatzteils nicht mit dem Original übereinstimmen. Auch wurden beide Boote mittels PE-Teilen und Sheet entsprechend aufdetailliert.
Da Z 25 1945 die Rohrmeisterstände in der Version mit der Plexiglaskuppel hatte und ich hier auch ein Innenleben darstellten wollte, wurden die offenen Stände überarbeitet und mit selbst teifgezogenen Hauben versehen, welche vorher noch eine Behandlung mit Future bekamen. Die restlichen Details entstanden, genauso wie bei dem Bereich um den achteren Schornstein, wieder aus PE-Resten und Teelichtalu. Die Wasserbomben sind aus dem Hause BMK und lassen sich sehr gut verarbeiten, womit sie dem Modellbauer die Arbeit entsprechend erleichtern.
Im Bereich der achteren Aufbauten erhielten sowohl die 2 cm-Vierlinge als auch die 3,7 cm-Einzellafetten genau wie im Vorschiff eine Aufwertung mit PE-Teilen, so wie auf die Aufbauten. Die Rohre der 15 cm-Einzellafetten wurden gegen gedrehte Rohre ausgewechselt und die Seitenwände wurde ebenfalls ausgedünnt sowie eine Persennig aus Spachtelmasse hinzugefügt. Am achteren Mast wurde dann noch die fehlende Stenge und aus der Restekiste einige Stauungen für die Bereitschaftsmunition, ergänzt.
Auf dem Achterdeck wurden dann, zusätzlich zur im Bausatz vorhandenen Ausrüstung, noch einige EMC-Minen im Eigenbau ergänzt, da die dem Bausatz beiliegenden Minen zu klein sind. Auch habe ich zur Abwechslung noch zwei Sprengbojen mit hinzugefügt.
In der Nock bezog dann noch ein Signalmaat von L´Arsenal seine Position. Signalisiert wird hier der Buchstabe „U“ des deutschen Wink-Alphabets.
Die Takelung erfolgte mit Angelsehne, Draht und gezogenem Gussast, die Lackierung mit Revell-Aquacolors die gemäß J/A/K angepasst wurden.
Quellen
- Koop/Schmolke - Die deutschen Zerstörer 1935 - 1945
- Koop/Schmolke - Die deutschen Zerstörer 1935 - 1945 - Vom Original zum Modell
- Williamson - German Destroyers 1939 - 45
- Elfrath - Die deutschen Zerstörer 1939 - 1945
- Breyer - Die deutsche Kriegsmarine 1935 - 1945 - Band II
- Breyer - Marinearsenal Heft 17, 33, 36
- Dokumentation Kriegsmarine Bd I - V
- Jung/Abendroth/Kelling - Anstriche und Tarnanstriche der deutschen Kriegsmarine
Für den Interessierten sei hier noch auf meinen Baubericht verwiesen:
http://www.modellboard.net/index.php?topic=37121.msg541756#msg541756
Mathias Carl