Das Original

Die USS Hornet CV-8 war das siebte Schiff dieses Namens in der amerikanischen Marine. Der Flugzeugträger gehörte der Yorktown-Klasse an, die aus insgesamt drei Schiffen bestand. Ihre Schwesternschiffe hießen Yorktown CV- 5 und Enterprise CV- 6. Diese drei Flugzeugträger bildeten zu Beginn des Zweiten Weltkrieges das Rückgrat der amerikanischen Trägerflotte. Die Indienststellungen erfolgten zwischen 1937 und 1942. Nur die Enterprise erlebte das Kriegsende, Yorktown und Hornet wurden 1942 versenkt.

Zeitliche Eckdaten:
Kiellegung 25. September 1939
Stapellauf 14. Dezember 1940
Indienststellung 20. Oktober 1941
Versenkung 27. Oktober 1942

Technische Daten:
Verdrängung: 25.600 t vollbeladen
Länge: 252,5 m
Breite: 33 m
Tiefgang: 8,8 m
Antriebsleistung: 120.000 PS auf vier Wellen
Geschwindigkeit: 32,5 kn ( 60,19 km/h)
Besatzung: 2919 Mann

Bewaffnung:
8 x 5" (127 mm, L/25) Geschütze,
16 x 28 mm (L/75)-Flugabwehr-Kanonen (4 Vierlingskanonen)
24 x 12,7 mm Flugabwehr Maschinengewehre (bis 1941)
20 x 20,0 mm Flugabwehr Maschinengewehre (ab 1941)
80 – 90 Flugzeuge

Die Hornet wurde 1939-41 bei Newport News Shipbuilding gebaut. Nach dem Einfahren und Training von Norfolk aus wurde sie im März 1942 in den Pazifik verlegt. Im April 1942 war sie der Kern der Kampfgruppe, die den Doolittle Raid ausführte. 16 B-25 Bomber der USAAF starteten von der Hornet zu Luftangriffen auf japanische Städte. Am 4. Juni 1942 nahm sie an der Schlacht von Midway teil. Ihre Flugzeuge waren am 6. Juni an der Versenkung des japanischen Schweren Kreuzers Mikuma, der beim Rückzug von Midway mit dem Schwesterschiff Mogami kollidiert war, beteiligt. Im August 1942 unterstützte sie die Landung auf Guadalcanal und war nach der Beschädigung der Enterprise und Saratoga sowie der Versenkung der Wasp zeitweise der einzige verfügbare Träger im Pazifik. Am 26. Oktober 1942 kämpfte sie zusammen mit der Enterprise in der Trägerschlacht bei den Santa Cruz-Inseln. Ihre Flugzeuge beschädigten den japanischen Träger Shokaku und den Schweren Kreuzer Chikuma schwer. Beim japanischen Gegenangriff wurde aber Hornet selbst von zwei Torpedos, drei Bomben und zwei Val-Sturzkampfbombern, die beschädigt in das Schiff stürzten, getroffen. Das schwer beschädigte Schiff wurde zunächst vom Schweren Kreuzer Northampton abgeschleppt, musste aber nach einem weiteren Torpedotreffer aufgegeben werden. Versuche der Zerstörer Mustin und Anderson, die Hornet zu versenken, scheiterten. Japanische Überwasserkampfverbände erreichten das Wrack. Wegen der schweren Beschädigungen wurde die Hornet nicht als Kriegsbeute eingeschleppt, sondern mit vier Torpedos von den japanischen Zerstörern Makigumo und Akigumo versenkt. 140 Mann der Besatzung starben bei Santa Cruz. Hornet erhielt für ihre Einsätze im Zweiten Weltkrieg vier Battle Stars.

Das Modell

Als Ausgangsbasis diente mir der Trumpeter Bausatz der USS Hornet CV-8. Da ich geplant hatte, den Flugzeugträger auf einem Wasserdiorama während des Doolittle Raid am 18. April 1942 darzustellen (siehe Gemeinschaftsprojekt Trägerkampfgruppe 1942 und 2002), bestand der erste Arbeitsschritt darin, die rot gefärbte Bodenplatte an den Rumpf zu kleben.

Anschließend klebte ich eine 1 mm dicke PS Platte der Marke Evergreen von unten an die Bodenplatte, dann schnitt ich diese entlang der Rumpfkontur zu und verschliff sie. Diese zusätzliche Bodenplatte gab mir Spielraum beim späteren Modellieren der Wellen. Nun bohrte ich zwei Löcher in die Bodenplatten, an deren oberen Ende ich zwei Muttern zur späteren Befestigung im Diorama einklebte. Dann folgte die größte Fleißarbeit, die darin bestand, die Bullaugen mit einem 0,4 mm starken Handbohrer aufzubohren.

Danach habe ich das Hangardeck in den Rumpf eingeklebt. Dabei offenbarte sich der größte Nachteil des Bausatzes: Die Seitenwände des Hangardecks bestehen aus vielen einzelnen Stücken, die jeweils stumpf an die Rumpfwand geklebt werden müssen. Dadurch ergaben sich lange, deutlich sichtbare Klebestellen, die mühsam verschliffen werden mussten. Zudem fand ich es schade, dass die Innenseiten der Hangarwände keinerlei Strukturen und Details aufweisen. Wenigstens sind alle Hangartore als separate Bauteile vorhanden. So besteht die Möglichkeit, die Tore offen, geschlossen oder durch Kürzen auf halber Höhe darzustellen. Beim Hersteller Dragon wurde dies besser gelöst, dort sind die Hangarwände an den Rumpf angegossen.

Weitere Spachtelarbeit gab es am Rumpfbug, wo das Deck nicht richtig passen wollte. Dann habe ich die umlaufenden Galerien und weitere Kleinteile angeklebt.

Anschließend beschäftigte ich mich mit dem Flugdeck. Ich lackierte dieses zuerst, bevor ich es an den Rumpf klebte. Meine Vorgehensweise bestand darin, dass ich erst eine holzbraune Farbe lackierte und nach dem Durchtrocknen die Deckränder und bestimmte Stellen wolkig mit Revised Deck Blue B-20 von WEM mittels Airbrush sprühte. Die Devise lautete hier, weniger Farbe ist mehr Effekt. Flugfeldbegrenzungen oder eine Trägernummer gab es während dieses Doolittle Raid nicht. Lediglich zwei weiße parallele Linien im vorderen Bereich des Decks, die Startlinien der B25 Bomber darstellen sollten, waren vorhanden. Mittels Tamiya Tape waren die Linien schnell abgegrenzt und mit weißer Farbe lackiert. Das Flugdeck wurde zum Schluss mit einer Schicht Future versiegelt. Future ist eine Bodenversiegelung der Firma Johnson aus Amerika. Wer dies nicht zur Hand hat, kann auch Erdal Glänzer benutzen. Nun habe ich das fertige Flugdeck komplett abgeklebt und zur Seite gelegt.

Die Montage der „Insel“ begann mit dem Bauabschnitt 10 der Bauanleitung. Am heckseitigen Ende der Insel war etwas Fingerspitzengefühl beim Anbringen des außenliegenden Treppenaufgangs erforderlich. Die drei Bühnen sollten exakt parallel zueinander ausgerichtet werden. Erst dann habe ich die beiden Stützen mittels eines dünnen Drahtes eingesetzt. Der dreibeinige Mast wollte mir nicht so recht gelingen. Irgendwie stimmten die Längen der Streben nicht. Dadurch steht bei meinem Modell der Mast leicht nach vorne geneigt, was er beim Original nicht tut.

Lackierung

Für die Bodenfarbe des Hangardecks und die umlaufenden Galerien habe ich, wie schon erwähnt, Revised Deck Blue B-20 von WEM verwendet. Dann habe ich dieses Deck abgeklebt und die Innenseiten der Bordwände weiß lackiert. Zum Schutz vor weiterem Sprühnebel wurde ein Stück weicher Schaumstoff auf die Größe des Hangardecks zugeschnitten und dort platziert. Die umlaufenden Galerien habe ich mit einem schmalen Streifen Tamiya Tape abgeklebt, was eine Fummelarbeit war. Die USS Hornet hatte am 18. April 1942 während des Doolittle Raid das Tarnschema „Measure 12 Modified“. Dieses bestand aus Navy Blue 5-N und Ocean Gray 5-O auf dem Rumpf sowie Ocean Gray 5-O und Haze Gray 5-H auf den Aufbauten. Im ersten Schritt habe ich den gesamten Rumpf, die Insel und die Kleinteile, wie Beiboote, Geschütze, Schlauchboote, die Ätzteile usw. mit Ocean Gray lackiert. In einem zweiten Schritt habe ich das dunklere Navy Blue aufgetragen. Zuvor musste ich eine Schablone für den Tarnverlauf herstellen. Ich hätte mich an den Verlauf der Lackierungsanleitung halten können, habe mir aber das Heft YORKTOWN CLASS Aircraft Carriers von Roger Chesneau gekauft und mich an dessen Farbverlauf gehalten. Dazu fotokopierte ich die entsprechende Seite und skalierte sie solange, bis ich die gewünschte Größe des Modells erreicht hatte. Nun habe ich mit einem neuen Skalpell die bizarre Kontur herausgeschnitten. Diese Schablone habe ich wiederum auf Klebeband übertragen, ebenfalls ausgeschnitten, auf den Rumpf geklebt und mit Navy Blue lackiert. Bei der Insel bin ich genauso vorgegangen, nur habe ich dort an Stelle von Navy Blue Haze Gray gesprüht. Nach dem Durchtrocknen der Farben wurde alles mit einer Schicht Future versiegelt, gefolgt von einem Washing mit stark verdünnter schwarzer Ölfarbe.

Flugzeuge

Auf den meisten Fotos, die die USS Hornet während des Doolittle Raid zeigen, sind 16 Stück Mitchell B25 Bomber und 4 Stück Wildcat F4F zu sehen. Die Lackierung der B25 erfolgte auf den Unterseiten mit Hellgrau, auf den Oberseiten mit Olivgrün. Bei der Wildcat habe ich die Unterseite mit weißer und die Oberseite mit blaugrauer Farbe (Navy Blue Grey) lackiert. Hierfür verwendete ich Farben der Firma Gunze. Die Decals der Flugzeuge habe ich bei Starfigher Decals (Lexington Air Group 1941-42) in den USA für 8 US $ bestellt. Die Lieferung ging erstaunlich schnell. Anders waren die rotweißen Markierungen am Seitenleitwerk der Wildcat F4F nicht darzustellen.

Endmontage

Nachdem einige Flugzeuge im Bereich der offenen Rolltore platziert wurden, habe ich das Flugdeck auf den Rumpf geklebt. Anschließend folgte die Insel, die auf das Deck geklebt wurde. Die Teile des CXAM Radars, die Antennen der Feuerkontrolle MK 4/12, die Catwalks um den Schornstein, der Kranausleger, der Windbrecher, die Propeller, die Landeklappen der B25 Bomber und die Reling stammen aus dem Ätzteilesatz WEM Satz PE 755, „1/700 USS Enterprise CV6 / USS Hornet CV8“. Diese wurden nach und nach verbaut. Für die Abspannung der Masten, die Funkantennen sowie die Flaggenleinen habe ich dünne Angelschnur verwendet. Alles erhielt zum Schluss eine Schicht aus klarem Acryl-Mattlack, um den Glanz des Sekundenklebers aufzuheben. Die 20 Flugzeuge waren schnell positioniert, wobei ich den Eindruck hatte, dass die B-25 Bomber während des Einsatzes mehrmals umgeparkt wurden. Jede Menge Matrosen und Piloten von Eduard beleben nun das Flugdeck und die Brücke.

Diorama

Zur Aufbewahrung und Präsentation meiner USS Hornet habe ich mir eine Trumpeter Box mit den Maßen L=501 mm, B=149 mm und H=116 mm gekauft. Mit einer Kartonschablone habe ich die Position des Schiffs auf der Grundplatte markiert und die Bohrungen auf die Platte übertragen. Dann habe ich mittels Autoreparaturspachtelmasse die Wellen modelliert. Der größte Nachteil dieses Schnellspachtels sind die ungesunden Dämpfe. Auch sollte das Material in mehreren dünnen Schichten aufgetragen werden, damit es in angemessener Zeit durchtrocknen kann und keine Risse bildet. Wenn die Spachtelmasse hart ist, kann man sie gut schleifen und bearbeiten. Nach dem Trocknen habe ich weiße Wandfarbe mit einem Heizkörperpinsel aufgetragen. Dazu braucht die Wasseroberfläche nicht glatt zu sein. Nun wurden mittels Plakafarben verschiedene Blautöne aufgetragen. Den Abschluss bildete eine Schicht glänzendes Acrylgel, um dem Wasser die nötige Tiefenwirkung zu geben. Dann habe ich die USS Hornet mit der Bodenplatte verschraubt und die Spalte zwischen Rumpf und Wellen mit Acrylgel geschlossen. Das Finetuning bestand in einem Drybrushing mit weißer Ölfarbe, um die Schaumkronen hervorzuheben.

Dieser Link zu einem S/W Foto der USS Hornet zeigt eine mir unbekannte Aufstellung der Flugzeuge. Auf dem Foto befinden sich auch einmotorige Flugzeuge zwischen den Bombern, quasi am Heck des Zerstörers.

Quellen

Eberhard Sinnwell