Das Original
Die Klasse 207 war der erste große Exportentwurf deutscher Werften. Die Kiellegung der ersten Boote begann im Jahr 1961. Zu dieser Zeit gab es für die deutschen Werften noch Beschränkungen, weshalb die deutschen U-Boote vergleichsweise klein, jedoch trotzdem auf dem neuesten Stand der Technik waren. Die diesel-elektrischen U-Boote der Klassen 207 wurden bei den Nordseewerken in Emden speziell für die Anforderungen der norwegischen Marine gebaut. Nach einer zweijährigen Erprobung von U 3, einem U-Boot der Klasse 201, das auf die Bedürfnisse zugeschnitten war, bestellte die Königlich Norwegische Marine 15 U-Boote der Klasse 207. Die U-Boote wurden als Kobben-Klasse bezeichnet, die eine Weiterentwicklung der deutschen Klasse 205 darstellte. Ein Teil dieser Boote wurde an die dänische Marine weitergegeben, die ihre U-Boot-Flotte inzwischen ersatzlos aufgelöst hat.
Die norwegische Marine ersetzte mit dieser neuen Klasse die veralteten Beute-U-Boote vom deutschen Typ VII C bzw. der britischen U- und V-Klasse. Ein Teil der Boote wurde Ende der 1980er Jahre modernisiert, wovon ein Teil an Dänemark abgegeben wurde. Der Rest der nicht modernisierten Boote wurde verschrottet, als die neuen U-Boote der Klasse 210 (Ula-Klasse) in Dienst gestellt wurden. Die letzten norwegischen Boote der Klasse 207 wurden kurz nach der Jahrtausendwende außer Dienst gestellt oder an Polen abgegeben. In Norwegen ist mit der Utstein (S302) ein Boot der Klasse als Museum erhalten.
Der zweite Nutzer der Klasse 207 war die Königlich Dänische Marine, die damit ihre U-Boote der Klasse 205 ergänzte. Norwegen übergab drei modernisierte U-Boote der Klasse 207 und ein viertes als Ersatzteilspender an Dänemark. Die dänischen Boote der Klasse 207 wurden im Zuge der Abschaffung der dänischen U-Bootwaffe zusammen mit den U-Booten aller anderen vorhandenen Klassen bis Ende 2004 außer Dienst gestellt. Zwei der drei Boote, Sælen (Fotogalerie) und Springeren, sind als Museen erhalten geblieben.
Der letzte verbliebene Nutzer der U-Boot-Klasse 207 ist die polnische Marine. Die vier von Norwegen übernommenen U-Boote der Klasse 207 lösten die veralteten U-Boote der Foxtrott-Klasse (Projekt 641) ab und bilden zurzeit das Rückgrat der polnischen U-Boot-Flotte. Ein weiteres Boot der Klasse 207, ORP Jastrząb, wurde als Ersatzteilspender übernommen und dient heute als Museum in Gdynia.
Technische Daten:
Länge ü. Alles: 47,7 m
Breite max.: 4,7 m
Tiefgang: 3,8 m
Verdrängung (Standard): 459 t
Verdrängung (getaucht): 524 t
Antriebsanlage: 2.200 PS (1.618 kW) MTU Dieselmotoren auf 1 Propeller
1 Elektromotor
Geschwindigkeit (getaucht): 17,0 kn (31 km/h)
Geschwindigkeit (aufgetaucht): 10,0 kn (19 km/h)
Tauchtiefe: ca. 180 m
Besatzung: 20 - 25 Mann
Bewaffnung: 8 x Torpedorohre Ø=53,3cm
Das Modell
Modell: Submarine Typ-207, Kobben class
Hersteller: Bilmodel Makers
Maßstab: 1/700
Material: Resin
Art.-Nr.: keine
Über den Hersteller Bilmodel Makers kann ich nichts schreiben. Er hat eine Seite auf Facebook. Lars hatte sich den Bausatz auf einer Ausstellung in Warschau gekauft und mir das Vollrumpfboot geschenkt. Vielen Dank, Lars. Die kleine Schachtel enthält jeweils ein U-Boot der Klasse 207 als Vollrumpf- und eines als Wasserlinienausführung. Für das Vollrumpfboot sind eine Schiffsraube, zwei Tiefenruder und ein Sensor (schwer als solcher zu erkennen) beigelegt. Leider sind weder ein Sockel, ein Bauplan, Farbangaben, Abziehbilder noch Periskope enthalten.
Zuerst habe ich den Resinrumpf entfettet und anschließend eine kleine Bohrung in die Unterseite des Rumpfes gebohrt. In diese Bohrung sollte ein Draht eingeklebt werden, um besser lackieren zu können. Beim Hantieren des doch recht kleinen U-Bootes ist es mir leider auf den Fußboden gefallen und das Seitenruder sowie die Befestigungsflosse waren abgebrochen bzw. zerbrochen. Daraufhin habe ich aus dünnem Plastik von Evergreen neue Ruder geschnitzt. Nachdem ich mit dem Ergebnis zufrieden war, lackierte ich das U-Boot mit Revell 302 SM, seidenmatt schwarz. Darauf folgte eine Schicht Future, um einem Silbern der Nassschiebebilder vorzubeugen. Die Abziehbilder der Rumpfnummern habe ich aus dem Set “Deutsche U-Boote Typ 205 mod und 206A“ von NNT (Bausatzbesprechung) entnommen, sie entsprechen aber leider nicht der Originalkennung, haben aber die richtige Größe und ein „S“ vor der Nummer. Die Tiefenstandanzeiger stammen aus der Grabbelkiste. Den Sockel hatte ich von einem anderen U-Boot übrig, er musste überarbeitet werden. Die Auflagen sind aus dickerem Plastik von Evergreen hergestellt. Dabei habe ich die Form des Rumpfes mit einer Schlüsselfeile auf die Auflage übertragen. Der Sockel wurde mit echtem Rost versehen. Die gut wiedergegebene Antriebsschraube aus Resin wurde mit Messingfarbe gepinselt und zum Schluss angeklebt.
Eberhard Sinnwell