Das Original

Die deutschen U-Boote vom Typ VII waren die meistgebauten U-Boote überhaupt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden davon 705 Stück gebaut. Geplant war der Bau weiterer Boote, aber dies wurde zugunsten des besseren Typs XXI aufgegeben. Die Klasse VII versenkte mehr Schiffstonnage als jeder andere U-Boot Typ. Ihre besonderen Merkmale waren die außen liegenden Treibstofftanks, auch Satteltank genannt, die ihnen eine große Reichweite verschafften. Im Gegensatz zu den Booten der Klasse IX (Hochseeboote) und den Booten der Klasse II (Küstenboote) wurden die Boote der Klasse VII auch als „Atlantikboote“ bezeichnet. Der größte Unterschied zwischen der Ausführung VIIA und VIIB bestand im dem um 40 t größeren Treibstoffvorrat.

Technische Daten

Besatzung: 44 – 56
Abmessung:
Länge: 66,5 m
Breite: 6,2 m
Tiefgang: 4,7 m
Wasserverdrängung:
aufgetaucht: 753 t
getaucht: 857 t
Geschwindigkeit:
aufgetaucht: 17 kn (31 km/h)
getaucht: 8 kn (15 km/h)
Reichweite:
aufgetaucht: ca. 6000 sm bei 10 kn (19 km/h)
getaucht: ca. 90 sm bei 4 kn (7 km/h)
Tauchtiefe:
130 m regulär geplant
200 m max. erreichbar
250 m bis zum Bruch
Antrieb:
Überwasser zwei 6-Zylinder MAN Dieselmotoren M6V40/46 mit 3200 PS (1700 kW)
Unterwasser ein Elektromotor mit 750 PS (560 kW)
Zwei Schiffsschrauben
Bewaffnung:
1 x 2,0 cm Maschinengewehr
1 x 8,8 cm L/45 Bordgeschütz (220 Schuss)
4 x 53,3 cm Torpedorohre am Bug (11Torpedos)
1 x 53,3 cm Torpedorohr am Heck
alternativ 22 Minen

Der Bausatz

DKM U-Boot U 48 Type VII B mit Dock
Hersteller: FlyHawk
Maßstab: 1/700
Material: Polystyrol (Spritzguss), Fotoätzteile, Abziehbilder
Art.-Nr.: FH 1101
Preis ca. 12-15,-€

Der Bausatz kommt in einer ansprechenden Schachtel daher (siehe auch Bausatzbesprechung). Enthalten sind 48 Kunststoffteile, eine fotogeätzte Platine mit 13 Teilen, ein kleiner Decalbogen und ein doppelseitiger Bauplan sowie eine farbige Lackieranleitung. Die Teile des U-Bootrumpfes sind sehr schön wiedergegeben, haben teils versenkte Flutöffnungen und teils erhabene „Schweißnähte“ der Rumpfsegmente. Auch die Deckoberfläche gefällt mir. Der einteilige Turm ist mit einem hauchdünnen Schanzkleid versehen. Die Torpedorohröffnungen sind geöffnet dargestellt. Die Fotoätzteile aus Messingmaterial sind super fein. Diese sind: die Reling im Bereich des Turms, das Deck des Turms mit Wintergarten und Geländer, der Kabelschneider, der Anker, die 2-cm-Flak mit Schutzschild, zwei Rettungsringe und Antennenhalter.

Das Dock besteht aus einer stufenförmigen Seitenwand mit Treppenabgang, deren Rückseite und dem Boden mit Auflageblöcken, sogenannten „Pallen“. Weiterhin gibt es 16 Stützen sowie Teile für ein kleines Montagegerüst. Die Oberfläche der Dockwand ist mit feinem Ziegelmauerwerk versehen, die horizontale Fläche ist in Natursteinoptik gehalten.

Die 2-cm-Flak liegt als Spritzguss- oder Ätzteil bei. Die Seerohre können wahlweise ein- oder ausgefahren angebaut werden. Der Rumpf besteht aus einem Ober- und einem Unterteil, wobei die Trennstelle der Höhe der Wasserlinie entspricht.

 

Das Modell

Schnell sind die beiden Rumpfschalen (obere und untere) mit Lösungsmittelkleber zusammengeklebt. In die Unterseite bohrte ich ein Befestigungsloch, um ein Stück Draht einzukleben. Den Unterwasserrumpf und das Deck lackierte ich mit Revell SM302 schwarz. Nach dem Durchtrocknen der Farbe wurden das Deck, die Satteltanks und das Unterwasserschiff abgeklebt. Der Bereich zwischen der Wasserlinie und den Deck erhielt einen dunkelgrauen Anstrich. Leider weiß ich nicht mehr den Farbton, den ich verwendet hatte. Entweder war es Revell 78 Panzergrau oder WEMCC KM02 Dunkelgrau. Aus dem Internet hatte ich mir eine entsprechende Tarnvorlage herausgesucht. Die dunklen Stellen wurden entsprechend der Vorlage abgeklebt, dann ein helles Grau an die nicht abgelebten Stellen lackiert.

Im Anschluss wurde der Kommandoturm, der separat lackiert wurde, angeklebt. Nun konnten die Antriebswellen mit den Schiffsschrauben, die Tiefenruder am Bug und Heck angebracht werden. Ein Drybrushing mit hellgrauer Farbe am Unterwasserrumpf und des Decks betont die vielen erhabenen Details. Nachdem die gröbere Arbeit erledigt war, kamen die Fotoätzteile an die Reihe. Dies waren der Schraubenschutz, die Reling am Rumpf, die Reling am Wintergarten, dem Kabelschneider, dem Schraubenschutz, den Schwimmwesten und den Ankern. Mit dem „Weathering“-Set von Tamiya (Item 87085) wurde noch „Orange Rust“ mit einem Wattestäbchen angebracht. Für die Antennenkabel verwendete ich Uni-Caenis der Stärke 20 Den. Für die Isolatoren kam Holzleim zum Einsatz. Leider war dieser zu zähflüssig und wurde dadurch nicht rund. Den Sockel habe ich mit abgebildeten Materialien rostig gemacht.

Um den Größenvergleich darzustellen haben ich die die deutschen Typen XXI (76,7 m lang), VII B (66,5 m) und XXIII (34,7 m) nebeneinander gestellt.

Fazit

Ein weiteres kleines nettes Projekt für Zwischendurch.

Eberhard Sinnwell