Das Original Typ 093
Dieses chinesische Angriffsunterseeboot (SSN) hat die NATO-Bezeichnung Shang-Klasse. Die erste Einheit wurde im Jahr 2002 in Dienst gestellt und basiert technisch auf der Vorgängerklasse Typ 091. Es wurden bisher sechs Einheiten gebaut, ab dem Jahr 2012 gab es eine verbesserte Version mit der Bezeichnung 093A. Diese Version ist angeblich etwas länger, um ein vertikales Startsystem (VLS) aufzunehmen zu können. Damit sollen die Überschall-Anti-Schiffsraketen vom Typ YJ-18 und die Marschflugkörper von Typ CJ-10 abgeschossen werden. Von der letzten Version soll es vier Boote geben.
Technische Daten Typ 093:
Geschwindigkeit: 30 kn (56 km/h)
Original Typ 094
Die NATO-Bezeichnung dieses nukleargetriebenen strategischen U-Bootes (SSBN) mit ballistischen Raketen lautet Jin-Klasse. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Xia-Klasse vom Typ 092. Von der Rumpfform erinnert diese etwas an die der russischen Delta III-Klasse, bei der sich die Raketensektion direkt hinter dem Turm in erhöhter Position befindet. Fünf Einheiten sind fertiggestellt und drei befinden sich in Bau. In den zwölf Raketenschächten befinden sich Raketen vom Typ JL-2 mit einem Sprengkopf und einer Reichweite von ca. 7400 km.
Technische Daten Typ 094:
Geschwindigkeit: 20 kn (37 km/h)
Der Bausatz
Dieses Bausatz enthält jeweils ein atomgetriebenes Jagd-U-Boot vom Typ 093 und ein atomgetriebenes strategisches U-Boot vom Typ 094 (siehe auch Bausatzbesprechung). Beide Boote sind als Vollrumpfversion mit Sockel vorgesehen. Die Rümpfe besitzen mattierte Oberflächen, bestehen aus einem Ober- und Unterteil und haben innen Stecktaschen, so dass diese versatzfrei bündig zusammenpassen. Der Turm ist in einem Stück gespritzt mit hauchdünnen Angüssen. Die Schiffschrauben, Steuerruder und Beobachtungssensoren sind gut umgesetzt. Die Decals beschränken sich auf Tiefenstandanzeiger, Schiffsnummern und Flaggen. Die Bau- und Lackieranleitung erinnert im Aufbau an Flyhawk und ist gut verständlich. Der Name Sphyrna heißt aus dem Englischen übersetzt Hammerhai, der sich auch auf dem Logo wiederfindet. Diese Firma ist erstmals in 2020 in Erscheinung getreten. Die 12 bzw. 13 Teile lassen sich anhand der Anleitung zügig bauen und einfach lackieren.
Der Bau
Schnell sind die Rumpfhalbschalen von den dünnen Angüssen getrennt und verschliffen. Wer seine U-Boote auf den Sockeln präsentieren will, muss jeweils zwei Bohrungen in die Unterschale bohren, wobei die Positionen auf der Innenseite leicht vertieft sind. Durch rechteckige Stecktaschen und Passungsflächen auf den Innenseiten lassen sich die Schalen wirklich versatzfrei mit Lösungsmittelkleber verbinden. Die Ruder und der Turm wurden gesondert lackiert, da diese mich beim Abkleben des Wasserpasses stören. Die Steuerruder sehen sehr ähnlich aus, sind aber bei genauerem Hinsehen doch verschieden.
Ich habe zuerst den gesamten Rumpf mit Revell 78 „Panzergrau“ lackiert ohne Anspruch auf Originalität zu erheben. Ich finde es bei U-Booten immer sehr schwierig, den richtigen Farbton des Überwasserrumpfes zu treffen, da er sehr stark vom Lichteinfall und der Einsatzzeit abhängt. Einzig auf reines Schwarz verzichte ich, da dies jegliche Details optisch „tötet“. Mit einem dünnen Minenbleistift wurde anschließend die Wasserlinie angezeichnet und dann mit Tape abgeklebt. Schwierig sind nur die Rundungen am Bug und Heck. Die Unterwasserschiffe lackierte ich mit Revell 37 „Ziegelrot“. Um die doch recht großen rostroten Flächen zu brechen, wurde stark verdünntes Beige unregelmäßig und wolkig aufgetragen. Dies soll diverse Ablagerungen darstellen. Was mich etwas verwundert hat ist, dass in der Lackieranleitung und dem Deckelbild keine Linie als Wasserpass dargestellt ist. Beim ballistischen U-Boot befinden sich Backbord und Steuerbord jeweils vier Rechtecke, die sehr wahrscheinlich Sensorfelder darstellen sollen, diese wurden maskiert und mit aufgehelltem Rostrot lackiert.
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle, dass die Details der Flutöffnungen und der Raketenklappen richtig überzeugend umgesetzt sind. Beim Angriffs- U-Boot befindet sich der Sonar unter dem Bug, auch hier wurde dieser Bereich dunkel hervorgehoben. Dieses Boot weist weniger Details auf, was sicher der Hydrodynamik des Originals geschuldet ist. Im Anschluss wurden beide Boote mit Tamiya Glanz lackiert, damit vermeide ich das Silbern der Decals. Die Tiefenstandsanzeiger sind schnell angebracht. Die Schiffsschrauben wurden mit Messingfarbe und der Sockel in schwarzer Farbe lackiert. Entsprechend der Anleitung wurden auf jedes Boot zwei orangefarbene Punkte, die wahrscheinlich Notausstiegsöffnungen darstellen sollen, per Pinsel aufgetragen. Diese hätte Sphyrna ruhig als Decal beilegen können.
Fazit
Hier kann man getrost von einem Wochenendmodell sprechen, das keinerlei böse Überraschungen aufweist.
Eberhard Sinnwell