Das Original
Die USS Princeton (CV/CVA/CVS-37/LPH-5) war ein Flugzeugträger der Essex-Klasse und wurde im November 1945 in Dienst gestellt. Damit kam sie für einen Einsatz im Zweiten Weltkrieg zu spät. Ihre wichtigsten Einsätze hatte sie während des Koreakriegs in den 50iger Jahren, bei dem sie insgesamt acht Battle Stars erhielt. Ihre Aufgabe bestand in Luftüberwachungseinsätzen, von denen ihre Flugzeuge 248 Einsätze durchführten. Ab 1951 wurden durch ihre Bordflugzeuge Angriffe auf Eisenbahnen und Brücken durchgeführt. Ein Jahr später sollten kleine Boote und Schiffe versenkt, sowie Versorgungs- und Waffenlager zerstört werden. In diesem Jahr wurde die Princeton zum Angriffsträger (CVA-37) umklassifiziert. Im Jahr 1953 absolvierte der Träger seinen dritten und letzten Einsatz in Korea. Im September kehrte sie nach Kalifornien zurück. Anfang 1954 wurde die Princeton wieder umklassifiziert, dieses Mal zur U-Bootabwehr (CVS-37). In dieser Funktion nahm sie an Übungen im Ostpazifik, dem Indischen Ozean und dem Persischen Golf teil. Im März 1959 wurde sie erneut umklassifiziert und tat nun als Amphibisches Angriffsschiff (LPH-5) ihren Dienst.
Ab diesem Zeitpunkt befand sich eine Kampfeinheit der Marines an Bord und die Flugzeuge wurden gegen Hubschrauber ausgetauscht. Ab 1964 nahm sie am Vietnamkrieg teil. Zeitweise diente sie als Flaggschiff der Amphibious Ready Group und leitete verschiedene Operationen. Den Großteil ihrer Einsatzzeit verbrachte die Princeton mit der Versorgung und Evakuierung von Truppen im Feindgebiet. Im April 1969 hatte sie mit der Bergung der Mannschaft von Apollo 10 im Südpazifik ihren letzten Einsatz. Am 20. Januar 1970 wurde der Flugzeugträger nach 25 Jahren Dienstzeit aus dem Schiffsregister gestrichen und ab Mai 1971 verschrottet.
Technische Daten:
Länge: 271 m
Breite: 28 m
Tiefgang: 8,7 m
Antriebsleistung: 150.000 PS auf vier Schrauben
Höchstgeschwindigkeit: 33 kn (60 km/h)
Verdrängung: 27.100 t
Besatzung: 3.448 Matrosen und Offiziere
Bewaffnung bei Indienststellung:
4 x 12,7 cm Doppeltürme,
8 x 12,7 cm Einzelgeschütze
28 x 4 cm vierfach Flugabwehrgeschütze,
46 x 2 cm Maschinengewehre
Flugzeuge in verschiedener Anzahl
Bewaffnung im Bauzustand ca. 1959
2 x 12,7 cm Doppeltürme,
4 x 12,7 cm Einzelgeschütze,
Hubschrauber in verschiedener Anzahl
Der Bausatz
Hersteller: Dragon
Artikelnummer: 7070
Maßstab 1/700
Der Bausatz der USS Boxer LPH-4 von Dragon entspricht im Großen und Ganzen dem Bausatz der Essex-Träger aus dem Zweiten Weltkrieg. Es beinhaltet ein Hangardeck mit 38 einzelnen Rolltoren und ein zweites Flugdeck aus klarem Kunststoff, einen Unterwasserrumpf mit Displayständer sowie einen Hafenschlepper. Speziell für diesen Hubschrauberträger liegen zusätzlich die passende Insel, acht Hubschrauber vom Type Sikorsky UH-34D Seahorse aus klarem Kunststoff und vier fotogeätzte Platinen bei. Die Platine: „MA“ enthält die Stützkonstruktion des Aufzuges, die Antennenmasten, einige Fangnetze und einige Figuren, „MB“ drei Teile der Radaranlage, „MC“ einzelne Rotorblätter, Teile des Hauptmastes und Masten, „MD“ sechs Plattformen, auf denen sich im Zweiten Weltkrieg die leichte 20-mm-Flugabwehr befand. Allerdings waren diese in diesem Bauzustand nicht bestückt, unglücklicherweise befindet sich jedoch an jeder MG-Position ein Loch. Die Stützen unterhalb dieser Plattformen sind ein Geduldsspiel.
Das Modell
Der Bau des Rumpfes geht recht flott von der Hand. Zuerst wird das Hangardeck, dann dessen Wände eingeklebt. Bei den 38 Stück Rolltoren sollte man sich an die Bauanleitung halten, da jedes Tor verschieden groß und breit ist oder an der Oberseite eine andere Schräge aufweist. Ich habe einige gekürzt, so dass diese mehr oder weniger offen stehen. Eine Innenlackierung lohnt sich nicht, da man diese nicht sieht. Nachdem die beiden Aufzüge in das Deck geklebt waren, konnte ich das Flugdeck mit dem Rumpf verkleben. Jetzt begann ich im Netz nach Originalfotos zu suchen. Schnell stellte sich heraus, dass die in der Bauanleitung angegebene Flugfeldmarkierung, eine durchgezogene Linie in der Schiffsmitte und zwei gestrichelte Linien als Landefeldbegrenzung, völlig falsch sind, wenigstens als Hubschrauberträger. Abhilfe schafft die Firma Starfighter Decals aus den USA, diese bietet zwei verschiedene Sets an. Zum einen das Set für die LPH-4 USS Boxer, die LPH-5 USS Princeton und die LPH-8 USS Valley Forge im Zeitraum 1966 bis 1970. Hier sind die Landepositionen T-förmig. Zum anderen ein Set mit großen Kreisen mit dicken Linien als Landepositionen und einer weißen Linie in der Schiffsmitte verfügbar.
Zwei von vier der 12,7-cm-Doppeltürme wurden nicht angeklebt, da diese im dargestellten Bauzustand entfallen. Diese sind die Türme an Position „A“ und „D“, wobei deren Sockel entfernt wurden.
Die Wannen der Flugabwehr an Burg und Heck sind in diesem Bauzustand leer. Dazu wurden die runden Sockel abgeschliffen. Das Landedeck bekam zuerst einen braunen Holzfarbton und anschließend einen Deckanstrich mit Deck Blue, wobei ich bei den Landepositionen der Helikopter weniger Farbe aufgesprüht habe, so dass der Holzfarbton leicht durchscheint. Als ich mit dem Ergebnis zufrieden war, kam eine Versiegelung in Form von Future (einer Bodenversiegelung) auf das Deck, um das sogenannte „silbern“ der Decals zu verhindern. Die Nassschiebebilder wurden entsprechend der Anleitung von Starfighter Decals positioniert und mit etwas Weichmacher geschmeidig gemacht. Zum Schluss kam eine Schicht Mr. Hobby Mattlack über alles. Nach dem Durchtrocknen wurde das Deck abgeklebt.
Anschließend wurde der Rumpf und die Insel mit neutral grau von WEM Colour Coats 1941 5-L Light Gray mittels Airbrush lackiert. Für die sieben abkippbaren Peitschenantennen wurden jeweils ein Unterbau durch selbst gebaute Teile ergänzt und die eigentliche Antenne aus einem Stück Gitarrensaite gefertigt. Leider geht die Bauanleitung weder auf die reduzierte Bewaffnung, noch auf diese Peitschen-Antennen ein.
Wie anfangs beschrieben, sind die acht Helikopter vom Typ Sikorsky UH-34D Seahorse aus klarem Kunststoff. Dieser ist bekanntlich recht spröde und bricht sehr schnell beim Lösen der Bauteile vom Spritzgussrahmen, besonders die dünnen Fahrwerksstreben, bei denen mir mehr als die Hälfte kaputt gingen. Das Reparieren war schlichtweg unmöglich, da die Klebestellen zu klein sind. Die Rotoren aus klarem Kunststoff sind viel zu dick und können nicht verwendet werden. Ein weiteres Ärgernis sind die einzelnen fotogeätzten Rotorblätter. Diese können nur verwendet werden, wenn der Rotor zusammengeklappt ist. Ich habe mir ein Set Rotoren von Five Star FS700081 besorgt. Hier sind alle vier Rotorblätter und die Narbe ein einziges Fotoätzteil. Die Helikopter wurden mit Olive Drab (FS34087) 1711 von Model Master und die Rotoren mit Revell 302 Mattschwarz lackiert. Die Rotorspitzen wurden mit dem Pinsel Gelb bemalt. Die leicht vertieften Cockpitscheiben der Seahorse wurden mit einem Fineliner-Stift ausgemalt. Die Decals liegen dem Bausatz bei, sind weiß und fallen nicht unbedingt bei flüchtigem Hinsehen auf.
Vom Hersteller White Ensign Models hatte ich noch vier Stück Sikorsky S-56/CH-37 Mojave Hubschrauber, die in dieser Zeit eingesetzt waren. Nach dem Lackieren mit Olive Drab wurden die Cockpitscheiben mit winzigen zugeschnittenen schwarzen Decalstücken dargestellt.
Das Diorama
Um das Deck belebt darzustellen, habe ich unzählige 3D-Figuren angemalt und positioniert. Weiterhin einige Flugzeugtraktoren und ganz viele US Marines, beim Besteigen der Helikopter in Reihen anstehend.
Für den Hafenschlepper wurde ein ziviler Anstrich in Schwarz, Grau, Weiß und Rot gewählt. Eine Fahrwassertonne rundet das Diorama ab.
Quellen
Stefan Terzibaschitsch „Flugzeugträger der U.S. Navy“
Eberhard Sinnwell