Das Original

Das argentinische U-Boot ARA San Juan lief im Juni 1983 bei den Thyssen Nordseewerken in Emden vom Stapel. Im November 1985 wurde sie in den Dienst der argentinischen Marine gestellt und nach Mar del Plata als ihren künftigen Heimathafen überführt. Von dort aus versah sie über drei Jahrzehnte ihren Dienst. Die Reichweite des U-Bootes wurde mit 15.000 sm bei 5 kn mittels Dieselmaschine (Schnorchelfahrt) und 300 sm bei 10 kn bzw. 70 sm bei 20 kn mittels Elektromotoren (tief getaucht) angegeben. Im November 2017 verschwand das Boot unter bisher ungeklärten Umständen auf einer Routinemission im Südatlantik.


Technische Daten:

Länge: 65,9 m
Breite: 7,3 m
Tiefgang: 6,5 m
Verdränung aufgetaucht: 2150 m³
Verdränung getaucht: 2350 m³
Besatzung: 29 Mann
Antrieb: dieselelektrisch auf einen Propeller
Leistung Dieselmotoren: 4 x 1100 kW
Leistung Elektromotor: 1 x 6600 kW

Bewaffnung:

6 x Bugtorpedorohre d=53,3 cm
22 Torpedos vom Typ SST-A

Verschwinden der San Juan 2017

Im November 2017 brach die San Juan von Ushuaia zu einer Routinefahrt vor der Küste Patagoniens auf. Der Einsatz galt „illegaler Fischerei am Außenrand der Wirtschaftszone Argentiniens im Südatlantik“, meldete am 25. November orf.at. Das Schiff mit einer 44-köpfigen Besatzung an Bord, darunter Eliana Maria Krawczyk, der erste weibliche U-Boot-Offizier Südamerikas, meldete sich zuletzt am 15. November 2017 um 07:30 Uhr von einer Position 240 Seemeilen vor der Küste. Hierbei meldete es ein Auftauchen aufgrund eines Kurzschlusses bei der Stromversorgung. Daraufhin erhielt die Besatzung die Anweisung zur Kursänderung Richtung Heimatbasis Mar del Plata, wo sie am 19. November hätte eintreffen sollen. Da es sich nicht wie vorgeschrieben innerhalb von 48 Stunden erneut gemeldet hatte, gaben die argentinischen Streitkräfte das Boot am 17. November 2017 als vermisst bekannt und es begann eine internationale Suchaktion. Koordiniert wurde diese vom International Submarine Escape and Rescue Liaison Office (ISMERLO, deutsch etwa Internationales Verbindungsbüro für U-Boot-Evakuierung und -Rettung), einer nach dem 17 Jahre zuvor erfolgten Untergang des russischen U-Bootes Kursk ins Leben gerufenen, in England ansässigen Dienststelle der NATO.

Suche nach dem Boot

Die Suche wurde in den ersten Tagen durch schlechte Sicht- und Wetterverhältnisse im zu untersuchenden Seegebiet erschwert. Drei Schiffe mit Radar-Sonden liefen aus und verfolgten die Strecke, die die San Juan gefahren sein sollte. Bis zum 19. November beteiligten sich mehr als ein Dutzend Flugzeuge und Schiffe aus Argentinien, den USA, Großbritannien, Chile und Brasilien an der Suche. Von Seiten der USA kamen unter anderem eine Lockheed P-3-Orion der NASA und eine Boeing P-8-Poseidon der US-Marine zum Einsatz. Die Unterstützung durch das Vereinigte Königreich, das den Eisbrecher HMS Protector und eine auf den Falklandinseln stationierte Lockheed C-130 Hercules zur Suche entsandte, sorgte für eine gewisse Aufmerksamkeit, da Argentinien und das Vereinigte Königreich beide die Falklandinseln für sich beanspruchen und 1982 einen kurzen, aber blutigen Krieg um sie geführt hatten.

Am 23. November 2017 teilte ein Sprecher der argentinischen Marine mit, dass man aus den USA Informationen über ein Explosionsgeräusch erhalten habe, dessen Ursprung im Bereich der geplanten Route des verschollenen U-Bootes vermutet werde. Zweieinhalb Stunden vor diesem Ereignis habe ein letzter Funkkontakt zum U-Boot bestanden, in dem mitgeteilt wurde, dass es einen Kurzschluss in der Batterieanlage gegeben habe. Der Schaden sei aber schon behoben gewesen. Der Wortlaut des Funkspruchs vom 15. November wurde erst am 28. November publik. „Meerwassereintritt über das Lüftungssystem in den Batterietank Nr. 3 verursachte Kurzschluss und Schwelbrand“, heißt es in der veröffentlichten Transkription bei orf.at. Die Bugbatterien seien außer Betrieb, das U-Boot navigiere mit den Heckbatterien weiter.

Am 25. November berichteten internationale Medien, dass Russland das Tauchboot Pantera Plus mit einer Tauchtiefe von bis zu 1000 Meter unter der Meeresoberfläche sowie das Aufklärungsschiff Jantar (mit zwei Tauchkörpern) zur Suche in noch größerer Tiefe in das Suchgebiet geschickt habe. Die USA hatten zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Unterwasserfahrzeuge zur Sonar-Suche im Einsatz. Eines davon, das Submarine Rescue Diving Recompression System (SRDRS), hat eine maximale Tauchtiefe von 600 m. Brasilien beteiligte sich mit dem Rettungsschiff Felinto Perry (K-11). Rund 27 Schiffe, darunter das argentinische ozeanografische Schiff Victor Angelescu (IMO 9798820, Baujahr 2017, Länge 53 m) und mehr als 30 Flugzeuge aus insgesamt 13 Ländern – neben Argentinien unter anderem aus Chile, Großbritannien und den USA – waren an der Suchaktion beteiligt.

Am 30. November 2017 beendete die argentinische Marine die Suche nach Überlebenden und erklärte die Besatzung der San Juan offiziell für tot. Um das Verschwinden aufzuklären, werde aber weiterhin nach dem U-Boot gesucht. Die Suche nach dem Wrack wurde im Januar 2018 eingestellt.

Angehörige der 44 Besatzungsmitglieder demonstrierten seitdem jeden Monat in Buenos Aires für eine Fortführung der Suche. Im argentinischen Winter Ende Juni 2018 ketteten sich einige Angehörige zur Untermauerung ihrer Forderung an den Regierungspalast. Die Regierung nahm daraufhin im August 2018 ein Angebot der Spezialfirma Ocean Infinity an, bis zu 60 Tage auf eigenes finanzielles Risiko nach dem Boot zu suchen. Lediglich im Fall der Ortung der San Juan sollte Argentinien gemäß dem Abkommen 7,5 Millionen US-Dollar an das Unternehmen zahlen.

Am 17. November 2018, zwei Tage nach dem ersten Jahrestag des Verschwindens der San Juan und kurz vor Ablauf der für die Suche vereinbarten 60-Tage-Frist, gab die argentinische Marine bekannt, dass Ocean Infinity mit der Seabed Constructor das U-Boot geortet habe.[ Die Fundstelle befindet sich etwa 460 Kilometer vor dem Golf San Jorge und südlich von Mar del Plata (Koordinaten: 45° 56′ 59″ S, 59° 46′ 22″ W ), in 907 m Tiefe. Während Angehörige der Verschollenen eine Bergung des Wracks forderten, wies Verteidigungsminister Oscar Aguad darauf hin, dass es vermutlich keine Technologie gäbe, die eine Hebung des Bootes mit einem geschätzten Gewicht von 2300 Tonnen erlauben würde.

Zitat: Wikipedia

Der Bausatz

Modell: TR-1700 Class
Hersteller: SNAFU auf Shapeways
Maßstab 1/700
Material: 3D-Druck
Art. Nr.: ZPNWVJQB4
Preis: 26,48 € (für ein Vollrumpf- und ein Wasserlinienmodell)

Es handelt sich hier im eigentlichen Sinn nicht um einen Bausatz, da er, inklusive Schiffsschraube, in einem Stück gedruckt ist.

Das Modell

Im ersten Arbeitsschritt habe ich den Rumpf mit Isopropanol gereinigt. Da stellenweise noch die einzelnen Drucklayer (Druckschichten) zu sehen waren, wurde der Druckkörper mit Schleifpapier der Körnung 400 verschliffen. Im Anschluss bohrte ich eine 0,8 mm starke Bohrung in die Unterseite des Rumpfes und klebte in das Loch ein Stück Messingdraht. Damit ließ sich das U-Boot besser handeln bzw. lackieren. Auf eine Grundierung habe ich verzichtet und gleich mit der Farbe Revell 302 schwarz seidenmatt (RAL 9005) in zwei Durchgängen lackiert. Um die horizontale Fläche farblich abzusetzen, habe ich die Seitenwände, den Turm sowie zwei Kreise der Ausstiegsluken abgeklebt. Als Farbe habe ich hierbei Revell 78 panzergrau verwendet. Die Schiffsschraube wurde von Hand in der Farbe Messing gepinselt. Da mir die ARA San Juan immer noch zu neu aussah, wurde der theoretische Wasserpass mit Tape abgeklebt und mittels eines Flachpinsels und ganz wenig Farbe Ablagerungen dargestellt. Die verwendete Farbe war Revell beige, Die Beobachtungsgeräte kamen aus der Krabbelkiste.

Da dem Modell kein Sockel beiliegt, musste ich mir etwas anderes überlegen, um die San Juan präsentieren zu können. Ein Stück Holz wirkte zu klobig und war in ähnlicher Größe wie das Boot zu leicht. Den Sockel aus Kunststoff komplett selbst zu bauen schien mir zu mühselig. Eine sogenannte Passfeder in der richtigen Länge schien eine Lösung zu sein, allerdings bekam ich keine 0,8 mm starke Bohrung in den Stahl gebohrt. Nach längerem Suchen fand ich eine Passfeder mit einer M3 Gewindebohrung. Diese war nun wiederum zu groß für meinen 0,8 mm dicken Draht. Im Baumarkt fand ich dann eine M3 Kunststoffschraube, in die ich dann eine 0,8 mm starke Bohrung bohren konnte. Nachdem der Schraubenkopf abgesägt war, wurde das Gewinde in die Passfeder geklebt.


Für die Oberfläche des Sockels verwendete ich eine metallhaltige Paste und etwas Vogelsand sowie ein Oxidationsmittel aus dem Künstlerbedarf. Auf dem Foto ist die Flüssigkeit noch feucht und damit noch dunkel. Die Oxidation tritt nach und nach ein und kann nach Belieben wiederholt werden.

Fazit

Zwar habe ich für den Sockel deutlich mehr Zeit investiert als für das Lackieren des U-Bootes, aber das Gesamtbild kann sich sehen lassen und ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Dir, Lars, vielen Dank für die San Juan.


Eberhard Sinnwell