Das Original
Die USS Ohio (SSBN-726) ist ein U-Boot der U.S. Navy und das Typschiff der Ohio-Klasse. Sie war mit ballistischen Raketen ausgerüstet und ist das vierte Schiff, welches nach dem Bundesstaat Ohio benannt wurde. Ab 2006 wurde sie zu einem SSGN umgebaut. Diese Bezeichnung steht für ein Lenkwaffen-U-Boot. Sie konnte anschließend Marschflugkörper vom Typ BGM-109 Tomahawk tragen.
Technische Daten:
Länge: 170,7 m
Breite: 12,8 m
Tiefgang: 11,1 m
Antriebsleistung: 60.000 PS (45 MW) auf eine Schraube
Antrieb: S8G-Druckwasserreaktor, zwei Getriebedampfturbinen
Höchstgeschwindigkeit: 25 kn (46 km/h)
Verdrängung: 16.764 t aufgetaucht, 18.750 t getaucht
Besatzung: 140 Matrosen, 13 Offiziere
Bewaffnung:
4 Torpedorohre für Mk 48 Torpedos
24 vertikale Startrohre für ballistischen Interkontinentalraketen
nach Umbau:
154 Marschflugkörper
Der Bausatz
Der Bausatz kam erstmals im Jahr 1989 über die Firma Dragon auf den Markt. Im gleichen Jahr brachten Italeri und Dragon gemeinsam diesen Bausatz in neuer Verpackung heraus. Das Boot ist als Vollrumpfbausatz mit Ständer vorgesehen. Alle Ruder sind so konzipiert, dass sie beweglich sind. Weiterhin liegen zwei Sikorsky SH-60 Seahawk Hubschrauber bei. Zwar lassen sich alle 24 Raketenluken geöffnet anbauen, allerdings liegen jeweils nur zwei Stück TRIDENT I C4 oder zwei Stück TRIDENT II D-5 Raketen bei. SSBN-726 bis SSBN-733 waren mit TRIDENT I C-4 bestückt und SSBN-734 bis SSBN-743 mit TRIDENT II C-5 (SSBN-730 bis SSBN-733 wurden mit diesen nachgerüstet). Für die TRIDENT I werden kleinere Startrohre benötigt. Die Torpedorohre können wahlweise offen oder geschlossen eingebaut werden. Als Decals liegen alle Schiffsnummern, Ausstiegs- und Tiefstandsanzeigen und Hubschrauberkennungen bei, außerdem gibt es eine Bauanleitung.
Das Modell
Irgendwann in den 90iger Jahren hatte ich mir diesen Bausatz gekauft. Nach einem etwas stümperhaften Zusammenbau hatte ich den Unterwasserrumpf mit roter Farbe aus der Spraydose angesprüht. Da ich damals keine Erfahrung mit dem Umgang hatte, sah das Ergebnis dementsprechend aus. Ein ungleichmäßiger Farbauftrag und „Farbnasen“ waren frustrierend. Nach dem Durchtrocknen habe ich alle Teile zurück in die Schachtel gelegt und ganz hinten im Regal verstaut. Dort schlummerte der Bausatz über 30 Jahre!!!
Im Zuge einer Aufräumaktion und wegen Platzproblemen stand ich vor der Entscheidung, entweder wegwerfen oder fertig bauen. Nach nochmaliger Begutachtung entschied ich mich für Letzteres. Als erstes entfernte ich das Turmdach (Teil 10) an dem alle Kommunikations.- und Beobachtungssensoren abgebrochen waren und ersetzte diese durch die Ausführung ohne ausgefahrene Sensoren (Teil 11). Im nächsten Schritt wurde in tagelanger Arbeit die rote Farbe abgeschliffen. Zuerst mit grobem, dann mit feinem Schleifpapier. Auf dem Deck wurden die meisten Siloklappen geschlossen angeklebt. Nun konnten alle Fugen mit schwarzer Farbe lackiert und im Anschluss die Felder dazwischen mit Weiß aufgehellt werden. Den Farbton des Unterwasserrumpfes habe ich mir aus Feuerrot Revell SM330 und Rostrot gemischt und anschließend lackiert. Mit Hilfe des U-Boot-Ständers, einem Fineliner und einer Halterung habe ich den Wasserpass markiert und entsprechend den Unterwasserrumpf abgeklebt. Jetzt konnte das Deck angeklebt werden, um nun den Überwasserrumpf mit Anthrazit Revell 9 zu lackieren. Den Bereich des Laufweges Schwarz Revell 8.
Eine Schicht Klarlack diente als Grundlage für die Decals, die sich nach 30 Jahren als sehr brüchig erwiesen. Oft musste bei den gerissenen Tiefstandsanzeigen vorsichtig zusammengeschoben werden. Die weiß lackierten Raketen wurden mit einem Draht in der Schubdüse versehen und bekamen ein Stück zurechtgeschnittenen Schaumstoff als Pressluftwolke. Die Torpedos wurden entsprechend der Anleitung dunkelgrau lackiert und mit je drei Decals versehen. Zwei gekürzte Antennen und ein Periskop wollte ich dann doch noch anbringen, allerdings nur in gekürzter Ausführung, da der Unterteil verbogen war.
Den Ständer sprühte ich mit Rost Effektlack aus der Spraydose an. Diesmal war ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Hier ein Größenvergleich mit dem britischen Jagd-U-Boot HMS Astute und dem Geleitzerstörer USS England:
Trotz der Länge von 49 cm habe ich ein schönen Platz in der Vitrinen gefunden.
Eberhard Sinnwell