Das Original
Die Fima Goodyear war der führende Hersteller von Luftschiffen in Amerika. Sie produzierten eine Reihe von Luftschiffen der K-Klasse, die im Zweiten Weltkrieg das Rückgrat der Luftschiffflotte der US Navy bildeten. Bis 1944 wurden 134 Luftschiffe gebaut. Die Luftschiffe vom Typ K wurden sowohl im Atlantik, im Pazifik, in der Karibik und im Mittelmeer eingesetzt. Sie führten U-Boot-Patrouillen und Konvoi-Geleitfahrten durch.
Im Gegensatz zu einem Zeppelin mit Innengerüst hat ein Blimp eine selbsttragende Hülle. Beide sind mit einem Gas gefüllt, welches leichter als Luft ist. Die Amerikaner benutzten Helium, die Deutschen dagegen Wasserstoff, welcher extrem feuergefährlich ist. Letzteres führte zu der verheerenden Katastrophe der Hindenburg in Lakehurst. Die Steuerung erfolgte über vier Steuerflächen am Heck.
Technische Daten:
Länge: 76,73 m
Durchmesser: 17,63 m
Volumen: 12.043 m³
Triebwerk: 2 x Pratt & Whitney R-1340-AN-2
Maschinenleistung: 2 x 425 PS (317 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 125 km/h
Reisegeschwindigkeit: 93 km/h
Tragkraft: 3.500 kg
Reichweite: 3.537 km
Flugzeit: 38 Stunden
Besatzung: 9-10 Mann
Bewaffnung:
1 x 12,7 mm M2 Browning Maschinengewehr
4 x 160 kg AN-Mk 47 Wasserbomben
Das Modell von Mark I
Modell: K-Type Blimp (K-74/112/134) (Bausatzbesprechung)
Hersteller: MARK I
Maßstab: 1:720
Material: Kunststoff
Art.-Nr.: MKM720-10
Preis: ca. 18,- €
An der oberen Hälfte der Hülle befinden sich die horizontalen Steuerflächen und an der unteren Hälfte die Steuergondel. Mittels Lösungsmittelkleber wurden beide Teile verklebt. Im Anschluss folgte die Bugspitze, die sich durch zahlreiche Verstärkungsrippen auszeichnet. Diese wurden mit Tape abgeklebt, um anschließend die Übergänge sorgfältig zu verschleifen, ohne die Rippen zu beschädigen. Spachtelmasse kam nur minimal zum Einsatz. Anschließend wurden die vertikalen Steuerflächen oben und unten angeklebt. Zum besseren Handling und zur späteren Befestigung wurde von unten ein Loch in die Führergondel gebohrt und ein Messingstab eingeklebt. Nach sorgfältigem Polieren wurde schwarz glänzend lackiert. Hierzu verwendete ich den Primer von ALCLAD (Gloss Black Base). Bei der Deckfarbe verwendete ich Aluminium von Model Master (Metalizer).
Die Decals der Cockpitfenster sind einfach genial und lassen sich mit etwas Weichmacher einfach an die Steuergondel anbringen. Anschließend konnten die beiden Motorgondeln angeklebt werden. Die drehenden Propeller stammen von Ocean Spirit „Aircraft’s Dynamic Propeller“.
Dem Bausatz liegt zwar ein bedruckter Karton, der ein Flugfeld darstellt, bei, aber daran lässt sich der Blimp nicht befestigen, nicht einmal unter Verwendung des Anlegemastes. Aus diesem Grund suchte ich mir ein passendes Brettchen, das dick genug war, um den Draht sicher zu halten. Die umlaufende Kante wurde Schwarz angesprüht und abgeklebt. Die vertikalen Flächen wurden mit verschiedenen grauen Tönen lackiert. Die Fugen wurden mit einem schwarzen Fineliner und einem Lineal nachgezogen. Die Rasenfläche stammt aus dem Eisenbahnbedarf.
Der Andockturm war ein Gefummel, waren doch die drei Seiten/Dreiecke unter dem Winkel von 120° zusammenzukleben, was sich als schwierig herausstellte. Er wurde weiß grundiert und die roten Bereiche mit einem Pinsel bemalt. Zum Schluss folgten die Resinräder.
Der Resintraktor wurde in dunkelrot gehalten. Damit das Flugfeld nicht so leer wirkt, habe ich noch zwei „Willy“-Jeeps, einen Krankenwagen und ein Empfangskomitee spendiert.
Modell von Loose Cannon
Parallel zu diesem Blimp von Mark I, hatte ich einen Bausatz von Loose Cannon gebaut. Dieser besteht aus Resinteilen und den fotogeätzten Propellern.
Als lose Teile liegen alle Steuerflächen, die Steuergondel und die beiden Motorengondeln bei. Als Decals gibt es nur die Hoheitsabzeichen. Der Bauplan ist sehr einfach gehalten und erreicht insgesamt nicht die Qualität von Mark I.
Fazit
Ein Zwischendurch-Projekt, welches mir viel Spaß gemacht hat. Ich kann mir vorstellen, einen weiteren Blimp von Mark I zu bauen, der auf einem Geleitträger landet.
Eberhard Sinnwell
PMC Main-Kinzig e.V.