26.10.1942 - 80 Jahre Schlacht bei den Santa-Cruz-Inseln

 


Heute vor 80 Jahren, am 26. Oktober 1942, trafen die US Navy und die Kaiserliche Japanischen Marine in der vierten Trägerschlacht des Kriegs im Pazifik aufeinander (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Die Flotten hatten das Ziel die eigenen Bodentruppen auf Guadalcanal zu unterstützen und die gegnerische Flotte daran zu hindern. Die japanische Flotte konnte vier Flugzeugträger zum Einsatz bringen, die US Navy zwei. Durch die Angriffe der jeweiligen gegnerischen Flugzeuge wurden die japanischen Flugzeugträger Shokaku und Zuiho sowie die US-amerikanischen USS Hornet schwer beschädigt, auch einige weitere Schiffe, darunter der zweite US-amerikanische Träger, die USS Enterprise, wurden beschädigt, worauf sich die US-Flotte zurückzog und die Hornet aufgeben musste, die von japanischen Zerstörern versenkt wurde. Obwohl die japanische Marine die Schlacht in diesem Sinn für sich entschied, wurde die japanische Trägerflotte durch die schweren Verluste an Flugzeugcrews durch die hohe Abschlusszahlen stark geschwächt. Das Schlachtschiff USS South Dakota geleitete den Träger Enterprise und war für einige dieser Abschüsse verantwortlich - sie selbst wurde aber durch einen Bombentreffer auf den ersten Turm beschädigt, wobei zwei Mann starben und über 50 verwundet wurden.

Das Original

Die USS South Dakota war das erste Schiff der gleichnamigen Klasse von vier Schlachtschiffen. Die anderen Schiffe waren USS Alabama, USS Indiana und USS Massachusetts. Diese Klasse war kürzer als die vorherige North Carolina-Klasse, hatte aber eine bessere Panzerung. Die Schiffsbreite war die gleiche wie die North Carolina-Klasse, bedingt durch die Breite des Panama Kanals. Eine Höchstgeschwindigkeit von 27 kn war vorgesehen mit einer Antriebsleistung von 130.000 PS.

Die Hauptbewaffnung der South Dakota Klasse war die gleiche wie die der North Carolina-Klasse – drei Türme mit jeweils drei 16-in/45-(40,6 cm)-Geschützen. Die Sekundärbewaffnung bestand aus 20 5-in/38-(12,7 cm)-Geschützen in zehn Zwillingstürmen. Die South Dakota wurde als Flaggschiff gebaut und erhielt nur acht Zwillingstürme, da mehr Platz für die Unterbringung der zusätzlichen Besatzung gebraucht wurde. Als leichte Flakgeschütze erhielt das Schiff bei der Fertigstellung sieben 28-mm-Vierlingsflak, dazu noch 16 20-mm-Oerlikons und acht 0,5-in-(12,7-mm)-MG. Die South Dakota war das einzige Schiff dieser Klasse, das mit 28-mm-Vierlingsflak bei der Indienststellung ausgerüstet war.


Die Kiellegung der South Dakota fand am 5. Juli 1939 statt, und der Stapellauf am 7. Juni 1941. Die Indienststellung fand am 20. März 1942 statt, obwohl das Schiff noch nicht voll ausgerüstet war. Ende Mai 1942 war es soweit und im Juni/Juli 1942 folgte die Erprobung und Ausbildung der Besatzung im Atlantik.

Im August 1942 fuhr die South Dakota durch den Panama Kanal in den Pazifik zu den Tonga Inseln. Unterwegs lief das Schiff auf ein Riff und musste nach Pearl Harbor ins Trockendock zurückfahren. Während diesem Werftaufenthalt wurden zwei 28-mm-Vierlingsflak entfernt und dafür erhielt die South Dakota vier 40-mm-Bofors-Vierlingsflak und ca. 20 zusätzliche 20-mm-Oerlikons.

Im Oktober 1942 bildete die South Dakota zusammen mit dem Flugzeugträger USS Enterprise CV-6 und anderen Schiffen den Verband TF16. TF16 fuhr Richtung Salamonen Inseln und traf sich dort mit dem Verband TF17 bestehend aus dem Flugzeugträger USS Hornet CV-8 mit Kreuzern und Zerstörern. Am 26. Oktober wurden beide Verbände von japanischen Flugzeugen bei den Santa Cruz Inseln angegriffen. Die Japaner konzentrierten ihre Angriffe auf die beiden Flugzeugträger. Da die Enterprise mit der South Dakota zusammenfuhr und beide Schiffe mit dem neuen Bofors-Vierlingsflak ausgerüstet waren, wurde die Enterprise nur stark beschädigt. Die South Dakota behauptete 26 japanische Flugzeuge abgeschossen zu haben, aber die Zahl der Abschüsse wurde später auf ca. 11 bis 20 Flugzeuge korrigiert. In dieser Schlacht ist die USS Hornet versenkt worden.


Im Seegefecht von Guadalcanal in der Nacht von 14-15 November 1942 wurde die South Dakota durch japanisches Geschützfeuer sehr schwer beschädigt. Ein Ausfall der elektrischen Systeme an Bord der South Dakota hatte dazu geführt, dass das Schiff ohne funktionierende Radar und Geschütze blind herumfuhr und ein leichtes Ziel für die japanische Schiffe wurde. Nur durch das Eingreifen des Schlachtschiffes USS Washington BB-56 in das Gefecht konnte die South Dakota entkommen.

Wegen der schweren Schäden musste die South Dakota noch mal repariert werden und diesmal fuhr die South Dakota nach New York in die Marinewerft, wo sie im Dezember 1942 eintraf. Während der Werftzeit wurde die South Dakota mit einer höheren Anzahl von Bofors-Vierlingsflakgeschützen (17) aufgerüstet.

Nach dem Werftaufenthalt blieb die South Dakota im Atlantik und operierte für ein paar Monate im Sommer 1943 zusammen mit der USS Alabama bei der britischen „Home Fleet“. Anfang August 1943 kehrten die beiden Schiffe in den Pazifik zurück.

Den Rest des Krieges blieb die South Dakota im Pazifik und war im Einsatz bei den Gilbert Inseln im November 1943, den Marshall Inseln Anfang 1944, den Marianen Inseln im Juni 1944 und Iwo Jima und Okinawa 1945, hauptsächlich als Sicherung für die Flugzeugträger Verbände oder für die Beschießung von Landzielen. Im Juli 1945 beschoss die South Dakota als erstes alliiertes Kriegsschiff Stellungen auf den japanischen Hauptinseln.

Im Januar 1947 wurde die South Dakota in die Reserve versetzt und im Oktober 1962 zum Abwracken verkauft.

Technische Daten

Länge:  207,3 m überall;  203,0 m Wasserlinie
Breite:  33,0 m
Verdrängung (1942): 37.970 t standard; 44.519 t vollbeladen
Antriebsleistung: 130.000 PS; Antrieb auf 4 Wellen.
Maximale Geschwindigkeit(1942):  27,0 kn
Reichweite:   15.000 nm bei 15 Knoten
Bewaffnung (1942): siehe Text      
Besatzung (1942): ca. 2257 Offiziere & Mannschaften

Das Modell

Mein Modell der South Dakota zeigt das Schiff im Bauzustand vom Oktober 1942.

Da der Bausatz der South Dakota von Trumpeter das Schiff in einem späteren Bauzustand darstellt, war ein größerer Umbau erforderlich.

Die folgenden Änderungen habe ich gemacht:

  • Alle Schanzkleider und Munitionskisten für die 20-mm-Flak auf dem Hauptdeck wurden abgeschnitten. Auch von den höheren Decks wurden die Positionen für die 20-mm- und 40-mm-Flak entfernt, die nicht in diesem Bauzustand vorhanden waren. Neue Schanzkleider für die 1942 20-mm-Positionen habe ich aus 1,5 mm breiten Kupferblechstreifen angefertigt.
  • Die mittleren Aufbauten mussten geändert werden. Eine neue abgerundete Brückenfront und neuen hinteren Teil der Aufbauten, mit Positionen für drei 28-mm-Flakvierlinge, habe ich gebaut, u.a. mit Teilen aus einem schon ausgeschlachteten Bausatz der Massachusetts von Trumpeter.

Weitere Änderungen bzw. neue Teile waren:

  • Bootskräne: Die Kranmasten sind Eigenbau, die Kranausleger Ätzteile von Tom's Modelworks.
  • Am Turm neue Plattformen sowie neue Radarantennen (von GMM).

Für die Hauptgeschütze sowie die schweren 12,7-cm-Flakgeschütze habe ich gedrehte Messingrohre von Master genommen. Die vier Bofors-Vierlinge sind von Fine Molds; die fünf 28-mm-Vierlingsflak von 3D Model Parts. Die 20-mm-Oerlikons, Katapulte, Flugzeugkran, Reling und Figuren sind alle von GMM.

Die neuen Masten habe ich aus Messingrundstäben gemacht; die Takelage mit schwarz angemalten Kupferdraht (0,07 bzw. 0,1 mm).

Bemalung

Im Oktober 1942 trug die South Dakota das Tarnschema Measure 21 - Rumpf und Aufbauten Navy Blue 5N, Decks Deck Blue 20B. Hierfür habe ich die entsprechenden Farben von Colourcoats genommen. Die Rumpf und Stahldecks hatte ich vorher mit Humbrol H27 grundiert. Die Holzdecks habe ich zuerst mit Humbrol beige H121 bemalt und dann mit einer dünnen Schicht Deck Blue 20B überbemalt.

Literaturreferenzen

  1. Warship Pictorial 32. South Dakota Class Battleships
  2. Wikipedia: USS South Dakota BB57


Michael Delf