08.11.1942 - 80 Jahre Operation Torch
Heute vor 80 Jahren, am 8. November 1942, begann die alliierte Landung in Nordafrika, Operation Torch (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Die westlichen Alliierten hatten sich bei der Schaffung einer zweiten Front gegen einen direkten Angriff in Europa entschieden. Stattdessen wurde eine Landung in der Peripherie geplant, genauer, nicht einmal in einer von den Achsenmächten gehaltenen Region, sondern in den unter Kontrolle Vichy-Frankreichs stehenden Kolonien in Nordafrika. Landungen waren in Casablanca, Algier und Oran geplant, von wo aus der Vormarsch gegen die Truppen der Achsenmächte in Libyen geplant war. Die Landung bei Casablanca wurde von der US Navy durchgeführt, die einen Flugzeugträger, vier Geleitträger, drei Schlachtschiffe, drei Schwere Kreuzer, vier Leichte Kreuzer und zahlreiche Zerstörer zur Unterstützung der Landungsflotte einsetzte. Die französische Marine leistete Widerstand und verlor bei Angriffen auf die Landungsflotte einen Leichten Kreuzer, zwei Großzerstörer, vier Zerstörer und sechs U-Boote. Der eingesetzte Flugzeugträger war USS Ranger, dessen Flugzeuge des Schlachtschiff Jean Bart beschädigten und zu dem Verlust des Leichten Kreuzers Primauguet, des Großzerstörers Albatros und zwei U-Boote beitrugen.
Das Original
Die USS Ranger (CV-4) war der erste US-Flugzeugträger, der auch als solcher geplant und gebaut wurde. Bei der USS Ranger wurde das Hangardeck auf dem Schiffsrumpf aufgesetzt. Diese Anordnung ergab eine größere Schiffsbreite als bei der Lexington und Saratoga und wurde in den nachfolgenden Trägerklassen, Yorktown und Essex, wiederholt. Durch die höhere Hangarkapazität konnte dann eine höhere Zahl von Flugzeugen auf dem Flugzeugträger untergebracht werden.
Die USS Ranger wurde ursprünglich als Glattdeckträger konzipiert – die Brücke befand sich unter dem vorderen Flugdeck – und die Schornsteingase wurden durch sechs schwenkbare Schornsteine (3 backbord, 3 steuerbord) weggeleitet. Später wurde aber eine kleine Insel auf der Steuerbordseite des Flugdecks installiert.
Die USS Ranger wurde am 26. September 1931 auf Kiel gelegt, am 24. Februar 1934 vom Stapel gelaufen, und am 4. Juni 1934 in Dienst gestellt.
Von 1941 bis 1943 war die USS Ranger im Einsatz mit der US Atlantikflotte. Wegen ihrer niedrigen Höchstgeschwindigkeit und ihrem Mangel an Panzerung am Rumpf im Unterwasserbereich konnte die Ranger nicht mit den schnelleren Flottenverbänden im Pazifik eingesetzt werden. Im November 1942 beteiligte sich die Ranger, zusammen mit vier US-Geleitträgern, an Unternehmen „Torch“, den alliierten Landungen in Nordafrika.
Im August 1943 wurde die Ranger an die britischen „Home Fleet“ ausgeliehen und in September und Oktober 1943 war die Ranger im Einsatz gegen deutsche Schiffsverkehr im norwegischem Gewässer. In einem Angriff am 4. Oktober gegen den Hafen von Bodø wurden fünf deutsche Schiffe von Flugzeugen der Ranger zerstört.
Ende 1943 fuhr die USS Ranger in die USA zurück und ab 1944 bis Kriegsende operierte die Ranger als ein Ausbildungsträger im Pazifik. In 1947 wurde das Schiff abgewrackt.
Technische Daten USS Ranger
Länge o.a. 234,4 m
Länge wl. 222,5 m
Breite wl 24,4 m
Breite max. 33,4 m
Antriebsleistung: 53.500 PS (WPS) auf 2 Wellen
Max. Geschwindigkeit 29 kt
Reichweite 10.000 nm bei 15 kt
Bewaffnung (Nov 1942)
8 x 5in/25 (12,7 cm) (8 x 1)
24 x 1,1in MG (28 mm) (6 x 4)
30 x 20 mm Oerlikons
Max Zahl von Flugzeugen 86
Besatzungsstärke: ca. 1800 (Offiziere & Mannschaften)
Das Modell
Mein Modell der USS Ranger habe ich aus dem alten Bausatz von Corsair Armada gebaut. Trotz seines Alters (90er Jahre) ist der Resinbausatz qualitativ immer noch sehr gut, auch wenn keine Ätzteile oder Flugzeuge im Bausatz enthalten sind. Es gibt heutzutage genug Ätzteilsätze und Flugzeugsätze, die man nehmen kann, um das Modell zu komplettieren.
Die größeren Resinteile (Rumpf, Flugdeck, Insel u.a.) sind gut gegossen und passen mit minimaler Arbeit gut zusammen. Viele der kleineren Resinteile, z.B. Geschütze, Scheinwerfer, habe ich durch bessere neuere Zurüstteile ersetzt. Die 5in/25-Geschütze sind von Fine Molds, die 28-mm-MG von 3D Model Parts und die 20-mm-Oerlikon von MicroMaster. Die Ätzteile kamen aus verschiedenen Sätzen und die Flugzeuge (F4F Wildcats und SBD Dauntless) aus dem Flyhawk Bausatz „USN Carrier Aircraft I“. Den Bau der Flugzeuge fand ich zu kompliziert, warum muss man 6-7 Teile für solche kleine Flugzeuge nehmen und dann passen ohne Schneiden und Schleifen die Teile nicht zusammen.
Ich habe das Modell im Bauzustand November 1942 zur Zeit von Unternehmen „Torch“ gebaut. Das Tarnschema war Measure 12 und hierfür habe ich die entsprechenden „Colourcoats“ Farben: Ocean Gray 5-O und Sea Blue 5-S genommen. Die Resin- und Ätzteile habe ich vorher mit einer mattgrau Farbe von Humbrol grundiert, da die „Colourcoats“ Farben lassen sich schlecht direkt auf Resin- oder Ätzteilen streichen, wenn man mit einem Pinsel arbeitet (meine Erfahrung!). Das Flugdeck habe ich zuerst mit Mahaghoni Braun bemalt und dann eine Schicht Deck Blue 20B darüber spritzen lassen (beide Farben auch von Colourcoats).
Das Wasser habe ich mit meiner üblichen Spachtelmasse-Methode gemacht.
Quellen
- US Aircraft Carriers N. Friedmann Arms & Armour Press 1983
- US Fleet Carriers of WWII R. Humble Blandford Press 1984
Michael Delf