Das Original
Der britische Leichte Kreuzer HMS Edinburgh war das Typschiff der letzten, aus zwei Schiffen bestehenden Unterklasse der Town-Klassen. Die beiden Kreuzer wurden 1936-39 gebaut. Die Klasse war eine vergrößerte Version der Gloucester-Klasse. Das ursprüngliche Ziel war es, unter voller Ausnutzung der Grenzen des Washingtoner Flottenvertrags die Hauptbewaffnung zu verstärken, z.B. durch vier 15,2-cm-Vierlingstürme. Dies wurde verworfen, da es nicht sicher war, ob entsprechende Vierlingstürme rechtzeitig vorhanden sein würden. So wurde der Größenzuwachs nur genutzt, um die schwere Flak durch ein zusätzliches Paar 10,2-cm-Zwillingsflak und die Panzerung durch einen verstärkten Deckspanzer zu verbessern.
Edinburgh war 187,0 m lang, 19,8 m breit und verdrängte voll beladen 13.386 t. Der Antrieb bestand aus vier Kesseln und vier Dampfturbinen, womit mit 81.630 PS 32,7 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus bis 781-881 Mann.
Bewaffnung
12 x 15,2 cm BL Mk XXIII (vier Mk XXIII-Drillingstürme)
12 x 10,2 cm QF Mk XVI (sechs MK XIX-Zwillingslafetten)
16 x 4 cm Mk VIII (zwei Mk VI.A-Achtlingslafetten)
6 x 2 cm Oerlikon (Einzellafetten)
8 x 1,27 cm Mk III (zwei Mk II-Vierlingslafetten)
15 Mk VII Wasserbomben (ein Ablaufgestell mit sechs Wasserbomben und neun im Magazin)
2 Supermarine Walrus-Bordflugzeuge
Edinburgh wurde 1936-39 von Swan Hunter in Tyne and Wear gebaut. Sie gehörte erst zur 18th Cruiser Squadron in Scapa Flow, danach zur 2nd Cruiser Squadron. Sie wurde im Atlantik und der Nordsee eingesetzt. Am 16. Oktober 1939 wurde sie in Rosyth durch einen Angriff deutscher Bomber leicht beschädigt. Von März bis November 1940 wurde sie überholt und kam danach wieder zur 18th Cruiser Squadron. Sie diente danach zum Schutz von Konvois im Atlantik, aber auch zur Sicherung von Minenlegern in der Nordsee. Am 4. Mai 1941 unterstützte sie die Operation Claymore, einen Angriff auf die Lofoten. Danach beteiligte sie sich an der Suche nach dem Schlachtschiff Bismarck. Am 28. Mai fing sie den deutschen Blockadebrecher Lech ab, der sich selbst versenkte. Neben weiteren Einsätzen zum Geleit von Konvois im Atlantik war sie im Juli und September 1941 auch an der Sicherung von Konvois nach Malta beteiligt. Von Januar bis März 1942 wurde sie erneut überholt und sicherte danach wieder Konvois im Atlantik.
Am 30. April 1942 war Edinburgh das Flaggschiff des Geleits des Konvois QP 11 von der UdSSR nach Großbritannien und transportierte eine größere Menge sowjetisches Gold als Bezahlung für Rüstungsgüter. An diesem Tag wurde sie von dem deutschen U-Boot U 456 mit zwei Torpedos getroffen. Hierdurch erhielt sie Schlagseite und das Heck brach ab, der Kreuzer wurde manövrierunfähig. Sie wurde abgeschleppt und dabei von den Zerstörern Foresight und Forester sowie den Minensuchern Gossamer, Harrier, Niger und Hussar gesichert. Am 2. Mai wurde der Schleppzug von den deutschen Zerstörern Hermann Schoemann, Z 24 und Z 25 angegriffen. Edinburgh konnte den ersteren Zerstörer versenken, wurde aber selbst von einem Torpedo von Z 25 getroffen. Dieser Treffer war gegenüber dem ersten Torpedotreffer, so dass der Kreuzer drohte auseinander zu brechen. Er wurde evakuiert und schließlich durch einen Torpedo des Zerstörers Foresight selbst versenkt. 58 Mann der Edinburgh starben.
Das Wrack wurde im April 1981 durch eine Expedition auf der Dammtor entdeckt, die das Wrack erkundete. Im August des gleichen Jahrs barg eine Expedition auf der Stephaniturm 431 von 465 Goldbarren. 1986 wurden weitere 29 Goldbarren gehoben, so dass nur fünf nicht gefunden wurden.
Das Modell
Das Modell zeigt das Schiff Ende 1941 als die Edinburgh als Teil der Sicherung für Geleitzüge nach Russland operierte.
Ich hatte vor vielen Jahren den Edinburgh-Bausatz von WEM gekauft. Leider war der Rumpf am Heck stark verbogen und konnte nicht korrigiert werden. Deshalb habe ich irgendwann den Rumpf weggeschmissen, aber die anderen Resinteile und Ätzteile behalten. Mit dem Erwerb des Belfast-Bausatzes von Trumpeter entschied ich mich das Modell als Edinburgh zu bauen. Hierfür habe ich den Rumpf und Aufbauten aus dem Belfast-Bausatz verwendet, aber auch manche der WEM-Teile, u.a. die Schornsteine und Bootsdeck mittschiffs. Für alle Geschütze habe ich ausschließlich Teile von Micromaster verwendet. Masten, Rahen und Radarantennen sind aus Messingrundstäben bzw. Draht oder Ätzteile angefertigt; die Takelage aus Draht bzw. Takelgarn von Infini.
Das Walrus-Flugzeug fand ich fertig in meiner "Flugzeugkiste" zusammengebaut!!
Ende 1941 trug die Edinburgh eine mittelgraue Tarnfarbe. Hierfür habe ich die fertige Mischung 507A und 507C von Colourcoats genommen; die Holzdecks habe ich mit Humbrol und Vallejo Farben bemalt, die Stahldecks mit Dunkelgrau 507A von Colourcoats bemalt.
Michael Delf
(Text über Original von Lars)