Das Original
Das englische Schlachtschiff H.M.S. Dreadnought (engl. Fürchtenichts, Furchtloser) gilt als der Prototyp aller Schlachtschiffe des 20. Jahrhunderts. Mit der Indienststellung des Schiffes im Dezember 1906 ließ die Dreadnought alle bis dahin gebauten Schlachtschiffe mehr oder weniger Altmetall werden. Zu neu war das Konzept des Schiffes, ausschließlich schwere Kanonen zu führen. England erhoffte sich mit diesem Schritt, im Rüstungswettlauf zur See seine Vormachtstellung – vor allem vor Deutschland – behaupten zu können. Alle Seemächte der Welt mussten nun mit dem »Dreadnought-Sprung« mithalten, wenn sie weiterhin eine ernste Bedrohung gegenüber Großbritannien darstellen wollten. Die Dreadnought war nun eine Dreherin an der Rüstungsschraube und fachte das Flottenrüsten erst richtig an.
Das 160,6 Meter lange Schlachtschiff war mit zehn 30,5 cm Kanonen und 27 7,6 cm Kanonen zur Torpedobootabwehr und fünf Unterwasser-Torpedorohren 45,7 cm bewaffnet. Sein aggressives Design wurde prägend für den weiteren Schlachtschiffbau weltweit.
Die Dreadnought war das erste große Kriegsschiff mit Dampfturbinen (gemischte Kohle/Ölfeuerung). Sie kam auf eine Höchstgeschwindigkeit von 21 Knoten (Zum Vergleich liefen auf deutscher Seite die gleichaltigen Linienschiffe der Deutschland-Klasse 18 Knoten).
Die Dreadnought war von 1907-1909 Flaggschiff der britischen Home Fleet, bis 1914 gehörte es zur Grand Fleet. Dort wurde das Schiff 1916 aufgrund ihrer technischen Überalterung wieder herausgenommen und zum Flaggschiff eines Geschwaders älterer Linienschiffe gemacht. Dreadnought gab nie einen scharfen Schuss ab. Einzige Kampfhandlung war die Versenkung des deutschen U-Bootes U 29 (unter Otto Weddigen) durch Rammstoß. 1923 wurde das Schiff abgewrackt.
Das Modell
Mein Modell im Maßstab 1:1200 ist 13,2 cm in der Wasserlinie lang und zeigt das Schiff im Bauzustand von 1908. Es ist aus Papier und Karton gebaut, einige Teile aus Kunstoffborsten und Bambus kamen zusätzlich zum Einsatz. Als Basis diente mir ein skalierter Freedownload von Digital-Navy. Das Modell wird dort im Maßstab 1:700 angeboten. So weit ich weiß, handelt es sich um eine Fingerübung des Konstrukteurs die kostenlos zum Herunterladen angeboten wird. Viele Details recherchierte ich selbst hinzu, im Baubericht (HMS DREADNOUGHT/ Digital Navy/ skaliert auf 1:1200) werden alle Modifikationen und Ergänzungen beschreiben, die ich an dem Baubogen vorgenommen habe.
Klaus Lingenauber