Klaus Lingenauber
Das Original
Koggen faszinieren mich immer wieder aufs Neue. Diese relativ einfach gebauten Frachtschiffe des Mittelalters waren ohne besondere Werftplätze oder tiefes technisches Wissen konstruiert. Vermutlich bauten Zimmerleute vom Hausbau die Schiffe dort, wo sie gebraucht wurden. Die Handwerker gaben ihr Wissen mündlich von Generation zu Generation weiter. Koggen waren zweckmäßig und nach den zu erfüllenden Erfordernissen individuell konstruiert. Technische Neuerungen wie das Heckruder und eine seemännisch einfach zu bedienende Takelage sicherten dem Schiffstyp Kogge über 200 Jahre lang seine beherrschende Stellung auf den Seerouten der Hanse zwischen Portugal und dem heutigen Russland. Die genannten Vorteile müssen es gewesen sein, warum die Kogge allen anderen Schiffstypen über eine so lange Zeit hinweg überlegen war.
Weiterlesen: Danziger Kogge (1/250, Eigenbau) von Klaus Lingenauber
Das Original
In Deutschland begann der Bau von U-Booten zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur zögernd. Die Marinen anderer Nationen waren in der Entwicklung weiter. Neben der Lösung technischer und navigatorischer Fragen fehlte vor allem ein genaues Einsatzkonzept. Falls es zum Krieg käme, sollten laut damaliger Planung die deutschen U-Boote wie eine Vorpostenkette in der Deutschen Bucht liegen, um einen erwarteten englischen Angriff abzuwehren. U-Boote wurden zunächst nur als Defensivwaffen in militärische Konzepte eingeordnet.
Weiterlesen: Deutsches U-Boot S.M. U 7 (1/250, Eigenbau aus Karton) von Klaus Lingenauber
Britania rules the waves in 1/350
Seiner königlichen Majestät Schiff Victory, Stolz der Georgianischen Marine seit 1756. Das älteste, heute noch in Dienst stehende Kriegsschiff der Welt. Flaggschiff einiger ruhmreicher britischer Admirale. Zigmal umgebaut, außer Dienst genommen, wieder in Dienst gestellt, Schlachten geschlagen, fast als Gefangenenhulk geendet, degradiert als Linienschiff zweiter Klasse, verrottet, fast gesunken, gerettet und endlich als Museum in Portsmouth zu besichtigen. Gegen Franzosen, Spanier, Russen und 1941 gegen die deutsche Luftwaffe bestanden. Abgebildet in unzähligen Modellen, Bildern, Berichten und Artikeln. Was soll man zu diesem Schiff noch sagen?
Das Original
1914 befanden sich bei der Stettiner A.G. Vulcan vier Torpedoboote auf niederländische Rechnung in Bau. Bei Kriegsausbruch wurden diese 340 Tonnen große Boote vom Reichsmarineamt für die Kaiserliche Marine beschlagnahmt und als V 105 – 108 in deutsche Dienste gestellt (Das »V« steht dabei für den Anfangsbuchstaben der Bauwerft). V 106 unterschied sich von den anderen Booten durch drei- (anstatt zwei-) Torpedorohren und zwei 5,2-cm- (anstatt zwei 8,8-cm-) Geschützen. Das Schiff diente im Ersten Weltkrieg als Schulboot zur Offiziersausbildung in Kiel und wurde 1920 Brasilien als Kriegsbeute zugesprochen.
Weiterlesen: Deutsches Torpedoboot V 106 (1/250, Eigenbau) von Klaus Lingenauber
Das Original
Das eiserne Dampfkanonenboot II. Klasse Otter (I) lief 1877 auf der Elbinger Schichau-Werft vom Stapel. Das kleine, nur rund 130 t große Boot, sollte zur Piratenjagd nach China entsandt werden. Das Schiff hatte einen geringen Tiefgang, der Operationen nahe der Küsten und auf Flüssen möglich machen sollte.
Weiterlesen: Dampfkanonenboot SMS Otter (1/250, Kartonwerft) von Klaus Lingenauber
Das Original
Der Kleine Kreuzer SMS Dresden, das einzige Schwesterschiff der berühmten Emden, ist auch selbst eines der berühmtesten Schiffe der Kaiserlichen Marine. Hier eine kurze Vorstellung: 1908 in Dienst gestellt (bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut), bei Kriegsbeginn vor Mexiko gestanden, dann zum Handelskrieg in den Südatlantik befohlen. Kap Hoorn umrundet und sich vor Chile mit den deutschen ostasiatischen Kreuzergeschwader vereint. Die Seeschlacht vor Coronel mitgekämpft (erste Niederlage zu See für Großbritannien seit Trafalgar), Kap Hoorn ein zweites mal umrundet, aus dem Inferno der Seeschlacht vor den Falklandinseln als einziges deutschen Schiff entkommen, in den Fjorden Feuerlands versteckt gehalten worden, Selbstversenkung des völlig abgefahrenen und dringend reparaturbedürfigen Schiffes vor Robinson Crusoe Island vor englischer Übermacht am 14.03.1915.
Weiterlesen: Kleiner Kreuzer SMS Dresden (1/350, HMV) von Klaus Lingenauber
Das Original
Man stelle sich vor: Die Stimmung im Land war so patriotisch, dass sich Berliner und Potsdamer Frauen zusammenfanden, Geld sammelten und es dem Staat zur Verfügung stellten um ein Kriegsschiff zu bauen. So kamen 1848 13.000 Taler für eine Neubau zusammen, der helfen sollte, den preußischen Seehandel und die heimatliche Ostseeküste gegen die dänische Flotte zu sichern.
Weiterlesen: Preußischer Kriegsschoner Frauenlob (1/250, Eigenbau) von Klaus Lingenauber
Das Original
Österreich-Ungarn besaß bis 1918 eine gute und funktionierende Marine. Das letzte »Flaggenschiff« – im Gegensatz zum deutschen »Flaggschiff« – war S.M.S. Viribus Unitis. Das 22.860 Tonnen große Schiff lief 1911 in Triest vom Stapel und wurde am 1.11.1918 im Hafen von Pola versenkt. Zwölf 30,5-cm-Geschütze in vier Drillingstürmen bildeten die Hauptbewaffnung des 20,3 kn schnellen und 152,2 m langen Linienschiffes. Obgleich Viribus Unitis das erste Schiff dieser Klasse von vier Einheiten war, wird die Reihe mehrheitlich als »Typ Tegetthoff« (eigentlich »Klasse«) angesprochen. Denn Kaiser Franz Joseph I. verfügte kurzfristig über die Namensvergabe der neuen Schiffe und entschied, dass der erste Bau den Namen seines Mottos »Mit vereinten Kräften« (lat.: Viribus unitis) führen solle.
Weiterlesen: Schlachtschiff SMS Virbus Unitis (1/700, JSC) von Klaus Lingenauber
Das Original
Als letzter von sechs baugleichen Stückgutfrachtern der Cap-San-Klasse kam 1962 in Hamburg die Cap San Diego in Fahrt. Das elegante Schiff der Reederei »Hamburg Süd« fuhr in der Südamerikafahrt hauptsächlich nach Brasilien und Argentinien. Der 159,4 Meter lange Frachter konnte sowohl als Volldecker als auch als Schutzdecker fahren (Einstufungen bei Hafen- und Versicherungsgebühren spielten dabei eine Rolle). Der Architekt Cäsar F. Pinnau hat die Frachterserie entworfen und ihr die eleganten, fast schon jachtähnlichen Linien verliehen.
Weiterlesen: Deutscher Stückgutfrachter Cap San Diego (1/700, Eigenbau) von Klaus Lingenauber
Das Original
Das englische Schlachtschiff H.M.S. Dreadnought (engl. Fürchtenichts, Furchtloser) gilt als der Prototyp aller Schlachtschiffe des 20. Jahrhunderts. Mit der Indienststellung des Schiffes im Dezember 1906 ließ die Dreadnought alle bis dahin gebauten Schlachtschiffe mehr oder weniger Altmetall werden. Zu neu war das Konzept des Schiffes, ausschließlich schwere Kanonen zu führen. England erhoffte sich mit diesem Schritt, im Rüstungswettlauf zur See seine Vormachtstellung – vor allem vor Deutschland – behaupten zu können. Alle Seemächte der Welt mussten nun mit dem »Dreadnought-Sprung« mithalten, wenn sie weiterhin eine ernste Bedrohung gegenüber Großbritannien darstellen wollten. Die Dreadnought war nun eine Dreherin an der Rüstungsschraube und fachte das Flottenrüsten erst richtig an.
Weiterlesen: Schlachtschiff HMS Dreadnought (1/1200, Digital Navy) von Klaus Lingenauber