Das Original
Bei der Grumman EA-6B Prowler handelt es sich um ein trägergestütztes, viersitziges Kampfflugzeug zur elektronischen Kampfführung (EloKa, ECM). Seine Verwandtschaft zur A-6 kann die Prowler nicht leugnen, weder vom Namen noch vom Aussehen her. Und so ist die Prowler quasi der Enkel der Intruder. Es gab nämlich noch einen Zwischenschritt zur viersitzigen Version, die EA-6A, auch „Electronic Intruder“ genannt. Diese war noch zweisitzig, trug aber bereits die charakteristische Verkleidung auf dem Seitenleitwerk.
Die Prowler hatte ihren Erstflug 1968 und wurde von der U.S. Navy und dem USMC eingesetzt. Die letzte Maschine wurde im März 2019 außer Dienst gestellt. Bis 1991 wurden 170 Maschinen gebaut. Im Laufe ihrer langen Dienstzeit wurde die EA-6B einigen Kampfwertsteigerungen unterzogen. Zuerst auf reine ECM-Maßnahmen beschränkt kam ab 1980 das ICAP-II Upgrade, welches der Prowler die Möglichkeit gab die AGM-45 Shrike und AGM-88 HARM Raketen einzusetzen.
Nach der Ausmusterung der EF-111A Raven 1995 war die Prowler das einzige ECM-Flugzeug der US Streitkräfte und wurde entsprechend gefordert. Sie war bei fast allen Einsätzen der US Luftstreitkräfte seit 1972 beteiligt. Neben ihrer klassischen Mission zur Unterdrückung der Luftabwehr wurde sie in Afghansistan auch zur Bekämpfung von Sprengfallen eingesetzt. Hier störten ihre Sender effektiv die Fernzündung von Sprengfallen.
Keine einzige Prowler wurde je im Gefecht abgeschossen, es gingen aber gut 40 Maschinen bei Unfällen verloren. Nachfolgemuster ist eine Variante der Super Hornet, die EA-18G Growler.
Das Modell
Mein Modell zeigt eine Maschine der VAQ-136 „Gauntlets“ und stammt aus dem Hause Hasegawa. Das Modell ist ordentlich detailliert, weißt aber ein mehr als spartanisches Cockpit auf. Hier gibt es aber Hilfe von Aires. Der Einbau dieses Resin-Cockpits ist zwar nicht einfach und zeitaufwändig, wertet die Prowler aber ungemein auf, da das Cockpit, egal ob offen oder geschlossen, sehr gut einsehbar ist.
Bei diesem Modell hatte ich so meine liebe Mühe. Nicht das es am Bausatz lag..............nein. Es waren mehr meine eigenen Forderungen an das Modell. Ich wollte die Hauben, wie am Original auch, gold tönen. Hierfür gibt es in Foren etliches an Tipps und Videos dazu. Ich entschied mich für die Methode klares Gelb und Smoke mischen, stark verdünnen und mit der Airbrush lackieren. Sah zuerst auch gut aus, bis das Bad in Future kam. Danach machten die Hauben einen „fleckigen“ Eindruck und blieben auch recht trübe. Von glasklar war keine Rede mehr. Also alles wieder runter und so lassen. Dann wollte ich die Hauben lackieren und nahm zum ersten (und letzten) Mal Masken von Montex. Nach dem Abziehen der Masken blieben innen und außen deutliche Rückstände des Klebers haften. Beim Versuch dies wieder zu entfernen, zerbrach mir die hintere Haube.
Da war es erstmal vorbei mit dem Bastelspass. Nach ein paar Tagen suchte ich Ersatz, den ich auch recht schnell bekam. Es konnte also weiter gehen, jetzt aber mit Masken von Eduard. Der Rest vom Bau war recht unkompliziert. Bei den Abziehbildern wurde ich nochmal „überrascht“ das sich ein großer Teil einfach auflöste. Aber ich hatte jetzt ja einen Bausatz auf Ersatz und es ging weiter. Bei der Beladung wählte ich eine asymmetrische Form mit einer HARM-Rakete unter der linken Tragfläche. Diese stammt von Eduard Brassin und ist eine Wucht. Alleine 22 Abziehbilder sind auf jeder Rakete und der Guss ist hervorragend.
Die Lackierung ist eine Mischung aus Hobby Color- und Tamiya-Farben. Gealtert wurde mit aufgehellten und abgedunkelten Grundfarben und Smoke.
Christian Schmidt