Das Original
Die Kaman SH-2G Super Seasprite ist der aktuelle Bordhubschrauber der polnischen Marine auf den Fregatten ORP Generał Tadeusz Kościuszko und ORP Generał Kazimierz Pułaski. Die Seasprite geht auf Ausschreibung der US Navy für einen Mehrzweckhubschrauber in den 1950ern zurück. Die ersten Variante, UH-2A (anfangs HU2K-1) bis C, wurden auch entsprechend verwendet. Es folgte ein Such- und Rettungshubschraubervariante, die HH-2D. 1970 wurde die Seasprite als neuer bordgestützter U-Jagdhubschrauber (LAMPS 1) von der US Navy ausgewählt und die entsprechende Version SH-2F ab 1973 bei der US Navy eingeführt. Die SH-2G mit stärkeren Triebwerken wurde 1993 bei der US Navy eingeführt. Die australische Marine plante die Einführung, stoppte diese aber wegen Mängeln. Heute fliegen SH-2G für die ägyptische, neuseeländische und polnische Marine, die peruanische Marine will sie anschaffen.
Die SH-2G Super Seasprite ist 15,9 m lang, hat einen Rotordurchmesser von 13,4 m und ein maximales Startgewicht von 6,1 t. Der Antrieb erfolgt über zwei Turbinen mit insgesamt 3446 PS, womit 138 kn (256 km/h) erreicht werden. Die Besatzung besteht aus drei Personen. Die Bewaffnung kann aus zwei Torpedos (bei der polnischen Marine MU90 Impact), Anti-Schiffsraketen wie die Maverick und Penguin oder einem Maschinengewehr bestehen.
Der Bausatz
Das Bausatz in der Schachtel vermittelt den Eindruck eines perfekten Bausatzes, aber man sollte die Berichte im Netz genau studieren, von der Begeisterung bleibt dann nichts mehr übrig.
Das Modell
Der Bau war ein Schmerz mit 1000 neuen Überraschungen und Ärger, den man nicht wollte. Beispiele: die Fenster passen nicht in die Türen, ich dachte, ich hätte welche der Kamow Ka 27 in meiner Hand; Auswerfmarken an sehr prägnanten Stellen. Die Bauteile sind am Rahmen verstreut, die Suche dauert wahrscheinlich länger als der Bau. Die Aufteilung der Bauteile und die Konstruktion der Teile machen am Ende noch viel mehr Arbeit als notwendig. Wenn man mit Originalbilder vergleicht, dann sind Baugruppen absolut falsch vorgeschlagen.
Ich würde sagen, ein Modell für sehr erfahrene Modellbauer mit extremer Geduld, guten und perfekten Werkzeug und wahrscheinlich auch mit der entsprechenden Zeit. Man sitzt oft vier Stunden, um einfach die Teile montagefertig zu bekommen, Unterbrechungen würden die Arbeiten dann nur verdoppeln.
Als Zubehör habe ich das Big Ed Set verwendet. Wer den Laderaum in der Bausatz-Version baut, braucht aber dann nur noch das Cockpit und das Set für die Gurte. Aus dem Bausatz wurden nur die Scheibenwischer und Belüftungsgitter der Belüftung verwendet.
Die Grundfarben im Inneren sind Grey FS 36622, für das ich von Gunze Hobby Color H311 benutzt habe. Die Außenhaut des Helikopters ist Grey FS 36320 und wurde mit Gunze Hobby Color H 307 lackiert. Altern und Patina wurden mit Schulkreide und Wasser gemacht. Eine Vorschattierung war schnell unter dem Decklack verschwunden.
Das Fazit
Viel Arbeit und viele Probleme, für leider viel Geld... Werde ich nochmal einen Kitty Hawk-Helikopter auf den Tisch nehmen? Nun, ein Modell wäre auf der Wunschliste, im Moment reicht aber der Ärger mit dem Seasprite, ich brauche etwas leichte Kost!
Jens Gerber
(Text über Original von Lars)