Das Original
Die Petljakow Pe-2 wurde ursprünglich als Höhenjäger von Wladimir Petljakow in einem Straflager (!) entworfen, in das er während des Großen Terrors gebracht worden war. 1940 wurde die Maschine zum Bomber, u.a. Sturzkampfbomber, umkonstruiert. Sie wurde ab 1941 ausgeliefert und war eine der am meisten produzierten zweimotorigen Maschinen des Zweiten Weltkriegs. 11.427 Stück wurden gebaut. Neben der sowjetischen Luftwaffe verwendete auch die sowjetische Marine die Maschine im großen Umfang, u.a. zur Bekämpfung von Schiffen. Pe-2 der sowjetischen Marine versenkten u.a. die deutsche Flakbatterie Niobe (ex Gelderland) sowie das U-Boot U 9, die Schnellboote S 42, S 52 und S 131, das Räumboot R 37, den MFP F 568 und das rumänische Torpedoboot Naluca. Abgesehen von Niobe fielen alle der genannten Schiffe einem Angriff auf Konstanza am 20. August 1944 zum Opfer.
Die Pe-2 war 12,7 m lang, hatte eine Spannweite von 17,2 m und ein Abfluggewicht von 8,5 t. Der Antrieb erfolgte durch zwei Zwölfzylinderkolbenmotoren mit insgesamt 2420 PS, womit 314 kn (580 km/h) erreicht wurden. Die Besatzung umfasste drei Mann. Die Bewaffnung bestand aus drei 1,27 cm-Maschinengewehren, einem 0,76 cm-Maschinengewehr sowie 1,8 t Bomben.
Das Modell
Der Bausatz der Pe-2 Peshka von Eduard basiert auf dem Bausatz von Zvezda und enthält zusätzlich einige kleine Extras von Eduard. Neben Masken und Ätzteilen bietet der Bausatz auch Brassinteile wie Räder (abgeflacht), Propellerblätter und Spinnerhauben aus Resin. Versionsbezogen findet man noch ein Resinklarteil für den Heckstand. Fünf Markierungsoptionen sind in einer sehr schönen, Eduard-typischen, farbigen Bauanleitung illustriert.
Der Bau selbst ging ohne irgendwelche Probleme sehr schnell über die Bühne, es passte einfach alles - so wie man es sich wünscht. Kleine Extras an meinem Modell sind die Waffenrohre aus Kanülen mit 0,4 mm, 0,6 mm und 0,8 mm Durchmesser. Dazu kamen noch der Landescheinwerfer und die Positionsleuchen aus gezogenem Gussast, wobei letztere aus farbigem Kunststoff gefertigt sind. Eduard hält auf den Ätzteilplatinen dafür Schablonen bereit. Am Rand findet man bei grösseren Platinen entsprechende Lochformen, bei frühen Platinen gelegentlich auch Muster für Sechskantschrauben.
Lackiert ist diese Peshka mit den Farben von AKAN in der Enamel Version aus dem Set 46317, welche sehr ergiebig und durch die Tropfflaschen auch sehr sparsam im Verbrauch waren. Auch wenn Moskau die Farben nicht nach Deutschland liefert, habe ich meine über Umwege direkt aus Russland bekommen.
Markiert ist meine Pe-2 Peschka als eine Maschine des 40. Bomberregiments der Marineflieger der Schwarzmeerflotte, geflogen von Leutnant E. Sedov 1944. Die Bemalung selbst ist als Ehrung an Boris Safonov gedacht, der als Held der Sowjetunion nach Beschuss bei Murmansk mit seiner P-40 wassern musste und nie wieder gesehen wurde.
Jens Gerber
(Text über Original von Lars)