Das Original
Im April 1932 fragte die japanische Marine bei Mitsubishi und Nakajima nach einem neuen trägergestützten Bomber nach, der den in die Jahre gekommenen Typ 89 ersetzen sollte. Im Oktober 1932 wurde der Prototyp des neuen Bombers an die japanische Marine übergeben. Das Layout als dreisitzige Maschine war typisch für die damaligen Konstruktionen von Mitsubishi und fußte auf einem früheren Entwurf der britischen Firma Blackburn.
Bei einem der ersten Testflüge des Prototypen, im Februar 1934 in Yokosuka, verlor die Maschine während des Starts an Motorleistung, stürzte ab und wurde dabei zerstört. Die neue Maschine wurde daraufhin von der japanischen Marine abgelehnt und das Projekt, nach lediglich einem gebauten Exemplar, nicht mehr weiter verfolgt.
Das Modell
Die Resinbausätze von Choroszy Modelbud gehören qualitativ eindeutig zur Spitze in diesem Bereich. Der Bausatz der Mitsubishi besteht aus über 80 Teilen und glänzt durch Detailreichtum. Die Passgenauigkeit ist recht ordentlich und es gibt sogar Passstifte, die die Ausrichtung der Teile erleichtern. Auch der Guss der Resinteile kann sich sehen lassen. Luftblasen konnte ich an keinem Teil finden. Hier und da gibt es ein paar Unsauberkeiten im Guss, die sich mit Schleifpapier aber schnell beseitigen lassen. Positiv ist auch, dass sämtliche Ruder separat beiliegen und somit geradezu nach einer angelenkten Darstellung verlangen. Die beiliegenden Decals sind zwar etwas spröde, lassen sich aber unter Einsatz von Weichmacher gut verarbeiten.
Der Zusammenbau gestaltete sich für ein Resinmodell dieser Größenordnung relativ problemlos. Die Spachtelmasse wurde auch nicht häufiger gebraucht, als bei einem Kleinserien-Spritzgussmodell. Sehr schön gemacht ist das äußerst detaillierte Cockpit. Leider sieht man später davon nicht mehr allzu viel und ein paar Fotos zu knipsen habe ich natürlich versäumt.
Um dem Modell etwas mehr Stabilität zu verleihen und mir das Aufsetzen der oberen Tragfläche zu erleichtern, habe ich sämtliche Streben mit einem etwas dickeren Kupferdraht verstiftet. Ebenso bin ich auch beim Anbau des Fahrgestells vorgegangen.
Die Lackierung der Mitsubishi erfolgte mit Aluminiumfarbe von Tamyia, die etwas mit weiß abgetönt wurde um den gewünschten silbergrauen Farbton zu erhalten. Die Motorverkleidung wurde als Kontrast mit Chromsilber von Gunze gespritzt.
Mit Verschmutzungen hielt ich mich logischerweise zurück. Die Maschine ist ja schließlich kaum geflogen worden. Daher beschränkte ich mich auf die Betonung der Panellinien mit einem Bleistift. Die Tragflächen und des Leitwerk bürstete ich ganz schwach mit schwarzer Ölfarbe (nach der Trockenmalmethode), um die Rippenstruktur etwas hervorzuheben.
Das an sich nicht schlechte Lewis-MG des Bausatzes habe ich durch ein doch etwas filigraneres MG von Roden ersetzt. Dadurch sparte ich mir auch die Versäuberung des Resinteils.
Für die Darstellung der Drahtverspannung verwendete ich Nylongarn und teilweise auch feinen 0,2 mm Stahldraht.
Ich hoffe, mein kleiner Rollout hat Euch gefallen.
Andreas Martin