Das Original
Die Entstehung der Lublin R-XIII geht zurück auf eine, 1927 gestellte, Forderung der polnischen Luftwaffe, nach einem Verbindungs-, Aufklärungs- und Trainingsflugzeug. Unter weiteren Mitbewerbern setzte sich der Entwurf R-X der Firma Plage i Laskiewicz in Lublin durch. Aus der R-X entstand nach einigen Änderungen die R-XIII, die ab Anfang der 1930er Jahre in den aktiven Dienst trat. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, im Jahre 1939, waren noch rd. 150 Lublin R-XIII im Bestand der polnischen Luftwaffe. Davon 49 Maschinen bei Frontverbänden. Die mit einem 220 PS-Motor schwach motorisierte und mit nur einem MG für den Beobachter unzureichend bewaffnete Maschine stellte jedoch keinen ernsthaften Gegner für die deutsche Luftwaffe dar.
1931 durchgeführte Tests mit Schwimmern verliefen ebenfalls erfolgreich und so wurde die Maschine auch bei der polnischen Marine als R-XIII bis bzw. als R-XIII ter eingesetzt. Die Schwimmerflugzeuge waren außerdem recht einfach und schnell auf ein Landfahrwerk umrüstbar.
Da ich kein großer Freund von Wasserflugzeugen bin und mir auch die Tarnbemalung der Luftwaffenversion nicht so zusagte, war gleich der Entschluss gefasst, ein Marineflugzeug mit Landfahrwerk zu bauen. Dargestellt habe ich hier eine Maschine des Marineluftregiments, stationiert in Puck im Jahre 1938.
Das Modell
Mein Bausatz von Spojnia stammt vermutlich noch aus der Zeit vor dem Fall des „Eisernen Vorhangs“. Ich konnte zwar kein Copyright finden, aber die Bau- und Bemalungsanleitung war ausschließlich in polnischer Sprache gehalten. Man rechnete also nicht unbedingt damit, das Modell im westlichen Ausland zu vertreiben.
Inzwischen ist die Lublin R-XIII von Mirage Hobby wieder aufgelegt worden und es handelt sich dabei um die gleichen Formen. Und das hat dieser Bausatz auch durchaus verdient. Gute Passgenauigkeit gepaart mit ansprechender Detaillierung, lassen den Zusammenbau zum reinen Vergnügen werden. Von Part gab (oder gibt) es sogar einen Fotoätz-Zurüstsatz.
Ich habe mein Modell ohne die Ätzteile, weitestgehend direkt aus dem Karton gebaut. Ergänzt habe ich lediglich ein paar Details im Cockpit, die Positionslichter auf der Tragfläche und die Zündkabel des Motors. Die Stößelstangen zur Ventilbetätigung gefielen mir auch nicht und wurden daher durch feineres Material ersetzt.
Das Fahrgestell der Marineversion entstand aus Messingstäben von Strutz, wobei die Maße von den Bausatzteilen entnommen wurde. Ein relativ einfacher Umbau.
Wie bereits erwähnt, hat der Bau des Modells viel Spaß bereitet und dies zu einem wirklich günstigen Preis.
Andreas Martin