08.06.1940 - 75 Jahre Schlacht um Norwegen
Heute vor 75 Jahren, am 8. Juni 1940, trafen die deutschen Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau auf den britischen Flugzeugträger Glorious und die Zerstörer Acasta und Ardent (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Die Alliierten hatten Norwegen aufgegeben und evakuierten an diesem Tag die letzten Truppen. Auch die Glorious war daran beteiligt und hatte zwei Staffeln Jagdflugzeuge der RAF an Bord genommen. Die deutschen Schiffe waren Teil des Unternehmens Juno, einem geplanten Angriff auf alliierte Truppenkonvois und den Hafen von Harstad, um die deutschen Truppen in Narvik zu entlasten. Nach dem Rückzug der Alliierten suchten die deutschen Schiffe weiter nach Truppenkonvois, Scharnhorst und Gneisenau trafen stattdessen aber auf die Glorious und ihr Geleit. Der Träger wurde überrascht und konnte keine Flugzeuge starten und wurde, wie die beiden geleitenden Zerstörer, durch Geschützfeuer der beiden Schlachtschiffe versenkt. Dem Zerstörer Acasta gelang vor ihrem Untergang noch ein Torpedotreffer auf der Scharnhorst, durch den 48 Mann der Besatzung starben und das Schiff schwer beschädigt wurde. Bei dem Untergang der drei britischen Schiffe starben 1519 Mann, nur 83 überlebten, die von norwegischen Schiffen bzw. einem deutschen Seeflugzeug gerettet wurden.
Das Original
Die Scharnhorst war das erste Schlachtschiff, das nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland gebaut wurde und deutlich über den Vorgaben des Versailler Vertrages lag. Zunächst geplant als Panzerschiff der Deutschland-Klasse, wurde die Scharnhorst nach Änderungen in der Konstruktion 1939 in Dienst gestellt. Während des Zweiten Weltkrieges nahm das Schlachtschiff an verschiedenen Unternehmungen der Kriegsmarine teil. Auch die Scharnhorst ereilte das Schicksal vieler deutscher Großkampfschiffe. Am 26. Dezember 1943 wurde sie von einer überlegenen britischen Streitmacht im Nordmeer versenkt. Wer mehr über die Scharnhorst wissen möchte wird bei Wikipedia fündig.
Das Modell
Der Bausatz von Dragon ist echt eine Wucht. Detaillierung und Passgenauigkeit sind allererste Sahne. Neben mehreren Fotoätzplatinen gibt es auch noch einen Spritzling mit fünf Seeleuten. In meinen Augen hätte Dragon darauf verzichten können (fünf Figuren für so einen riesigen Pott!?) und stattdessen lieber ein Bordflugzeug beigelegt. An Zurüstsätzen habe ich lediglich noch fotogeätzte Reling besorgt (die im Bausatz komplett fehlt) sowie Seeleute von Tamiya und natürlich UNI-Caenis 20 Den-Angel-/Takelschnur.
Der Zusammenbau gestaltet sich, trotz der über 1.300 zu verbauenden Teile, relativ problemlos. Vorausgesetzt der Umgang mit teils winzigen Fotoätzteilen ist einem nicht fremd. Etwas kritisch sehe ich die Bauanleitung, die für meinen Geschmack etwas zu unübersichtlich gestaltet ist. Auch sind die Zeichnungen mitunter zu klein ausgefallen und die genaue Positionierung einzelner Teile auch nicht immer zweifelsfrei zu erkennen.
Mein Modell zeigt die Scharnhorst in der Bemalung während des Unternehmens „Weserübung“ vom April 1940. An den zur Fliegerkennung gelb gestrichenen Geschütztürme konnte ich einfach nicht vorbei.
Andreas Martin