Das Original
Die Shiden geht auf eine Forderung der japanischen Marine nach einem katapultfähigen Wasserflugzeug zurück, das als Abfangjäger zur Verteidigung von Landungsköpfen eingesetzt werden sollte. Die daraus resultierende Kawanashi N1K Kyofu (alliierter Codename Rex) hatte wegen dem massiven Zentralschwimmer im Vergleich zu alliierten Jagdflugzeugen unzureichende Flugleistungen. Als sie 1943 eingeführt wurde, war Japan allerdings längst in der Defensive und amphibische Landungen wurden auch sehr unwahrscheinlich, daher wurde die Fertigung nach nur 105 Exemplaren eingestellt. Parallel hatte Kawanishi auch eine Maschine mit konventionellen Fahrwerk entworfen. Diese N1K1-J Shiden (alliierter Codename George) war der Mitsubishi A6M Zero in Bezug auf Geschwindigkeit und Reichweite überlegen und zeichnete sich durch gute Manövrierfähigkeit aus. Deshalb bestellte die japanische Marine im Juli 1943 diese Maschine.
Die Shiden kam ab Anfang 1944 zum Einsatz, u.a. bei den Luftkämpfen über Formosa (heute: Taiwan) vor der alliierten Invasion der Philippinen, während der Kämpfe um die Philippinen (Leyte) und der Kämpfe um Okinawa. Sie erwies sich den alliierten Jagdflugzeugen als ebenbürtig – wenn gut ausgebildete Piloten verfügbar waren, was gegen Ende des Zweiten Weltkriegs immer seltener der Fall war. Die Shiden hatte allerdings auch Nachteile. Einerseits war der verwendete Sternmotor unzuverlässig, andererseits musste das Fahrwerk wegen der Mitteldeckeranordnung sehr lang ausfallen und erwies sich als instabil. Nach 1007 Maschinen wurde die Produktion deshalb auf die verbesserte N1K2-J Shiden Kai umgestellt. Diese Version war ein Tiefdecker, sodass das Fahrwerk einfacher und stabiler ausfallen konnte. Nur noch 428 Maschinen konnten gebaut werden.
Die Kawanishi N1K1-J Shiden war 8,3 m lang, hatte eine Spannweite von 12,0 m und ein maximales Abfluggewicht von 4,3 t. Mit ihrem 1850 PS starken Doppelsternmotor war sie 355 kn (658 km/h) schnell.
Das Modell
Dieses Modell einer Shiden ist aus dem Hasegawa Bausatz (JT89) aus der Schachtel gebaut. Nur Sitzgurte, Bremsleitungen, Fahrwerksanzeiger und Antennendraht habe ich ergänzt. Bemalt wurde sie mit Tamiyas IJN Green und Titanium Silver.
Das Modell stellt ein Flugzeug der 201st Flying Group im Bereich der Philippinen Ende 1944 dar.
Die Shiden wird auch manchmal als japanische Thunderbolt bezeichnet, darum am Schluss eine kurze Gegenüberstellung.
Franz Spreitzhofer