Das Original
Die Noorduyn Norseman wurde 1934 entworfen und flog 1935 zum ersten Mal. Sie war speziell für die Bedingungen des kanadischen Nordens entwickelt worden und sollte dort als leichtes Transport- und Passagierflugzeug für bis zu neun Passagiere dienen. Die Norseman wurde von Anfang so ausgelegt, dass wahlweise Schwimmer, Ski- oder Radfahrwerk montiert werden konnte. Sie war als Schulterdecker ausgelegt, um leicht beladen werden zu können. Sie konnte von unbefestigten Pisten aus operieren.
Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden 17 Maschinen verkauft, im Zweiten Weltkrieg folgten Großaufträge für die USAAF (als C-64A Norseman) und die kanadische Luftwaffe. Nach dem Krieg wurde die Norseman bis 1959 weiter produziert, insgesamt wurden 904 Exemplare gebaut. Diese dienten bei zahlreichen kleinen Fluggesellschaften, neben Kanada u.a. in Argentinien, Norwegen und den Philippinen. Die Norseman wurde auch für diverse wissenschaftliche Expeditionen in der Arktis und Antarktis verwendet. Dazu flog sie nach dem Krieg für zahlreiche Luftwaffen und die kanadische Marine sowie die US Navy. In Kanada werden Norseman noch heute als Transportflugzeug verwendet.
Die Norseman ist 9,9 m lang, hat eine Spannweite von 15,7 m und ein maximales Abfluggewicht von 3,4 t. Der Antrieb erfolgt durch einen Sternmotor mit 600 PS, womit 135 kn (249 km/h, mit Fahrwerk) bzw. 116 kn (216 km/h, mit Schwimmern) erreicht werden. Die Besatzung besteht aus ein bis zwei Piloten, dazu können 9-10 Passagiere oder Fracht transportiert werden.
Das Modell
Ein typisches kanadisches Buschflugzeug sollte es mal wieder sein, diesmal die Norseman von Matchbox. Der Bausatz kann seine Spielzeug-Anmutung nicht verhehlen, wobei auch die in drei Farben gehaltenen Spritzlinge diesen Eindruck unterstützen. Gleichwohl ist das Modell von der Form her als stimmig zu bezeichnen, aber mit der Detaillierung hapert es, was aber leicht nachzuholen geht.
Beim Nachdetailieren helfen viele Bilder aus dem Netz, aber auch dem Deckelbild kann man vertrauen. Bei den Tragflächen ist die Rippenstruktur unter der Stoffbespannung zu stark wellig dargestellt, in Wirklichkeit sieht man von der Struktur dort kaum etwas. Der andere Klopper ist die Montage der Schwimmer. Die Schwimmerstreben sitzen beim Vorbild nicht in der Mittelachse, sondern nahe der inneren Kante der Schwimmerdecks. Die beiliegenden Abziehbilder lassen die Bemalung als USAAF-Flieger in Olive Drab auf Fahrwerk oder als ziviles Buschflugzeug der Northway Aviation in einer weiß-gelb-schwarzen Bemalung auf Schwimmern zu. Letzteres ist das von mir beabsichtigte Vorbild. Dazu gibt es auch ein schönes Video.
Einen ausführlichen Baubericht findet man im Modellboard.
Hier Fotos vom Bau:
Jürgen Petersen
(Text über Original von Lars)