Das Original
Die Takao war das Typschiff einer Klasse von vier japanischen Schweren Kreuzern und eine Weiterentwicklung der Myoko-Klasse. Die vier Schiffe waren die größten Schweren Kreuzer der japanischen Marine. Ihre 20,3 cm-Artillerie erhielt 70° Rohrerhöhung, mit dem Ziel sie auch als Flak einsetzen zu können, weshalb die Zahl der schweren Flak von sechs auf vier reduziert wurde. Die Torpedorohre wurden vom Hauptdeck auf das Oberdeck verlegt, so dass bei einer Explosion der eigenen Torpedos der Rumpf nicht beschädigt werden sollte. Weitere Unterschiede zur Vorgängerklasse waren ein zweites Katapult, eine verstärkte Panzerung, diverse Maßnahmen zur Reduzierung des Gewichts des Rumpfs und eine deutlich vergrößerte Brücke. Letztere sollte genug Platz bieten, um die Kreuzer in Friedenszeiten als Flottenflaggschiff und im Krieg als Geschwaderflaggschiffe einsetzen zu können.
Die Schiffe erwiesen sich nach ihrer Fertigstellung als topplastig, dazu funktionierte die 70° Rohrerhöhung nicht und musste auf 55° beschränkt werden. Als Ergebnis war ihre Flakbewaffnung relativ schwach. Diese Defizite sollten durch einen Umbau Ende der 1930er behoben werden, wegen mangelnder Werftkapazitäten konnten aber nur Takao und Atago 1938-39 umgebaut werden. Dabei erhielten sie Torpedowulste, die Brücke wurde verkleinert und der Hangar entfernt. Vor den achteren Türmen erhielten beide Schiffe ein "Flugdeck". Die Katapulte wurden durch stärkere Versionen ersetzt. Der Hauptmast mit einem neuen stärkeren Kran wurde nach achtern versetzt, um die Bordflugzeuge besser handhaben zu können. Statt der vier Zwillingstorpedorohre wurden vier Vierlingstorpedorohre eingebaut. Dazu wurde die leichte Flak verstärkt. Der ebenfalls geplante Austausch der 12 cm-Flak gegen 12,7 cm-Zwillingslafetten wurde erst 1942 realisiert.
Die Takao war 203,8 m lang, 20,7 m breit und verdrängte 1939 nach dem Umbau voll beladen 15 875 t. Der Antrieb bestand aus zwölf Kesseln und vier Dampfturbinensätze, die vier Schrauben trieben. Insgesamt leistete der Antrieb 133 000 PS, womit 34,3 kn erreicht wurden. Die Besatzung setzte sich 1941 aus 920 Mann zusammen.
Bewaffnung 1942
10 x 20,3 cm L/50 Typ 3 (in fünf Zwillingstürmen des E-Modells)
8 x 12,7 cm L/40 Typ 89 Model A-1 (vier Zwillingslafetten)
12 x 2,5 cm L/60 Typ 96 (sechs Zwillingslafetten)
16 x 61 cm Typ 93 Torpedos (vier Typ 92-Vierlingstorpedorohre plus acht Torpedos zum Nachladen)
2 Mitsubishi F1M2 Typ 0 "Pete" Bordflugzeuge
1 Aichi E13A1 Typ 0 "Jake" Bordflugzeug
Die Takao wurde von 1927 bis 1932 auf der Marinewerft Yokosuka gebaut. 1936-37 erfolgte eine erste Modernisierung, 1938-39 in Yokosuka der große Umbau. Nach Kriegsausbruch deckte sie die Landungen in Malaysia und Borneo. Im März 1942 war sie gemeinsam mit den Schwesterschiffen Atago und Maya an Operationen gegen alliierte Schiffsbewegungen südlich von Java beteiligt. Hierbei war Takao an der Versenkung des Zerstörers USS Pillsbury beteiligt. Von März bis April 1942 erfolgte eine weitere Modernisierung, bei der die 12,7 cm-Zwillingsflaks eingebaut wurden. In diesem Bauzustand rettete Takao 472 Überlebende des Seeflugzeugträgers Mizuho, der vom U-Boot USS Drum versenkt worden war. Es folgte ein Angriff auf die Aleuten, der ein Ablenkungsangriff für den Angriff auf Midway war. Nach der US-Landung auf Guadalcanal wurde Takao in diese Region verlegt. Sie nahm an den Seeschlachten bei den Ost-Salomonen am 24. August und bei Santa Cruz am 26. Oktober teil. Zusammen mit dem Schlachtschiff Kirishima und dem Schwesterschiff Atago sollte sie in den Nacht vom 14. auf den 15. November 1942 den Flugplatz auf Guadalcanal bombardieren. Dabei trafen sie in der Dritten Seeschlacht bei den Salomonen (Seeschlacht von Guadalcanal) auf die beiden US-Schlachtschiffe Washington und South Dakota. Letztere wurde dabei schwer beschädigt (u.a. von mindestens 16 20,3 cm-Granaten der beiden Kreuzer getroffen), während Kirishima versenkt wurde. Takao blieb unbeschädigt. Anfang 1943 deckte sie den Rückzug aus Guadalcanal und blieb abgesehen von einer Modernisierung im Juli in Yokosuka in der Region. Am 5. November 1943 wurde Takao, wie die Schwesterschiffe Atago und Maya, von Dauntless-Sturzkampfbombern der USS Saratoga in Truk beschädigt und musste erneut nach Yokosuka, um dort repariert und modernisiert zu werden.
Im Oktober 1944 gehörte Takao zu den Schiffen Vizeadmiral Kuritas, die die US-Invasion auf den Philippinen bekämpfen sollten. Zum Auftakt der Seeschlacht bei den Philippinen wurde Takao am 23. Oktober von zwei Torpedos des U-Boots USS Darter getroffen, wobei ein Teil der Kesselräume vollief bzw. das Ruder und die Steuerbord-Schrauben beschädigt wurden. Takao konnte schwer beschädigt entkommen. Ihre Schwesterschiffe Atago und Maya wurden bei der gleichen Gelegenheit von USS Darter bzw. USS Dace versenkt. Nach Notreparaturen in Brunei wurde Takao nach Singapur verlegt, wo sie für den Rest des Kriegs im schwer beschädigten Zustand verblieb. In Unkenntnis ihres Zustandes wurde Takao und der ebenfalls schwer beschädigte Schwere Kreuzer Myoko von britischen Kleinstubooten angegriffen. XE-3 legte ihre Ladungen am 31. Juli 1945 unter Takao, konnte diese aber nur beschädigen und nicht versenken. In diesem Zustand wurde Takao am 21. September 1945 britischen Kräften übergeben. Diese nutzten sie als Basis bis sie am 27. Oktober 1946 in der Malacca-Straße versenkt wurde.
Das Modell
Im dicken Buch ,,Kriegsschiffe im Laufe der Jahrhunderte", das ich mir als Junge immer wieder aus der Stadtbibliothek Stockholms auslieh, gab es ein Bild von Takao und eine Gemälde von ihrem Schwesterschiff Chokai. Keine anderen Schiffe sahen so cool aus! Es hat etwas über 35 Jahre gedauert, ehe ich mir den Traum erfüllen konnte, ein Modell von Takao zu bauen. Als Aoshima den Bausatz auf den Markt brachte, zögerte ich nicht eine Sekunde, ihn zu kaufen.
Der Bausatz präsentiert sie in ihrem Zustand von 1944. Ich habe sie in ihrem Zustand von 1942 gebaut. Zu dieser Zeit lehrte die japanische Flotte die US-Navy, wie Nachtgefechte durchgeführt werden sollten. Der Umbau war ziemlich einfach. Einige kleine Veränderungen an der Brücke und eine geringere Anzahl 25 mm-Maschinenkanonen einzubauen, war alles, was ich machen musste.
Der Bausatz war von hoher Qualität, aber es gibt trotzdem vieles, was verbessert werden kann. Ich habe die Mäste aus Stahldraht, Plastik und Fotoätzteilen selbst gebaut, was eine Herausforderung war. Die Kutter wurden mit Fußbrettern und Duchten aus Plasticard versehen. Die 12,7 cm-Geschütze des Bausatzes waren ziemlich grob und wurden durch Resinteile von Veteran Models ersetzt. Statt die Motorboote des Bausatzes zu verwenden, nutzte ich Zurüstteile von Hasegawa. Außerdem habe ich ausgezeichnete Fotoätzteile von Gold Medal Models benutzt.
Das Modell wurde um 01:20 Uhr den 7. Oktober 2009 fertig gestellt. 2011 gewann es eine Bronzemedaille auf der ,,Scale Modelworld" in Telford.
Ulf Lundberg
(Text über Original von Lars)