Das Original
Der Zerstörer Z 35 war das erste Schiff des Typs 1936B. Die Klasse wurde aus dem Typ 1936A entwickelt. Wegen der Probleme mit der Handhabung der 15 cm-Geschütze des Vorgängertyps und deren negativen Einfluss auf die Seeeigenschaften kamen hier wieder leichtere 12,7 cm-Geschütze zum Einsatz. Dazu wurde hier von Anfang an der Einbau einer verstärkten Flak vorgesehen.
Von dem Typ 1936 B wurden nur noch drei Schiffe fertig gestellt: Z 35, Z 36 und Z 43. Keiner von diesen überlebte den Krieg. Z 44 wurde kurz vor der Indienststellung in der Werft durch einen Bombenangriff versenkt, die nie fertig gestellte Z 46 wurde nach dem Krieg abgewrackt.
Der Zerstörer Z 35 war 127 m lang, 12 m breit und verdrängte 3599 t. Ihr Antrieb bestand aus sechs Kesseln und zwei Dampfturbinen, die zusammen 70.000 PS leisteten und eine Höchstgeschwindigkeit von 36 kn ermöglichten. Die Besatzung bestand aus 331 Mann.
Bewaffnung
5 x 12,7 cm (Einzellafetten)
6 x 3,7 cm (zwei Einzellafetten, zwei Zwillingslafetten)
13 x 2 cm (drei Vierlingslafetten, eine Einzellafetten)
8 x 53,3 cm-Torpedorohre (zwei Vierlingsrohre)
60 Minen
Die Z 35 wurde 1941-43 von Deschimag in Bremen gebaut. Sie kam nur in der Ostsee als Teil der 6. Zerstörer-Flottille zum Einsatz. Ihre Aufgaben waren Minenlegen, Geleitschutz und Landzielbeschuss. Am 21. August 1944 lief sie bei Ösel auf Grund, worauf die Schrauben ausgetauscht werden mussten. Danach war sie Teil einer Kampfgruppe mit den Schweren Kreuzern Lützow und Prinz Eugen, die für den Lanzielbeschuss verwendet wurde. Bei der Rückkehr von einem dieser Einsätze rammte die Prinz Eugen vor Gotenhafen (heute Gdynia) am 15. Oktober den Leichten Kreuzer Leipzig. Die Z 35 sicherte die beiden lange in einander verkeilten Kreuzer. Bei einem weiteren Landzielbeschuss am 23. Oktober kam es zu einem Defekt beim 12,7 cm-Geschütz 3, dessen Rohr nach hinter über Bord flog. Am Tag darauf wurde sie durch vier Nahbombentreffer leicht beschädigt. Anfang November wurde das fehlende Geschütz in Gotenhafen wieder ersetzt. Ihr letzter Einsatz erfolgte im Finnischen Meerbusen, wo sie eine Minensperre legen sollte, aber zusammen mit dem Schwesterschiff Z 36 in ein eigenes Minenfeld lief und unterging.
Das Modell
Das Modell der Z 35 wurde aus dem Bausatz der Z 43 von Trumpeter gebaut und stellt den Bauzustand von 1944 dar.
Roland Nienkirchen
(Fotos und Text von Lars)