Das Original

Der Zerstörer Z 29 gehörte zum Typ 1936 A. Dieser Typ war eine Weiterentwicklung des Typs 1936, erhielt aber 15 cm-Geschütze statt der 12,7 cm-Geschütze der Vorgänger. Vorne sollten die Zerstörer statt zwei Einzellafetten einen Zwillingsturm erhalten. Dieser wurde aber bei vielen der Schiffe erst lange nach Fertigstellung oder sogar nie eingebaut. Die Artillerie-Bewaffnung der Zerstörer war außergewöhnlich stark und entsprach der Bewaffnung der britischen Leichten Kreuzer der C-Klasse aus dem Ersten Weltkrieg, von denen viele noch im Zweiten Weltkrieg im Einsatz waren.

Allerdings waren die Zerstörer für die Bewaffnung zu klein und es gab Probleme mit dem Laden und damit der Landegeschwindigkeit der schweren Munition. Das Laden erfolgte per Hand und war insbesondere bei stärkeren Seegang problematisch. Durch die relativ schlechten Seeeigenschaften wurde dieses Problem noch verschärft, so dass die Zerstörer die Vorteile der starken Bewaffnung kaum nutzen konnten. Dies zeigte sich z.B. in der Schlacht in der Biskaya 1943, als sich fünf Zerstörer des Typs 1936A gemeinsam mit sechs Torpedobooten (insgesamt 25 15 cm-Geschütze, 24 10,5 cm-Geschütze) bei schwerer See nicht gegen die britischen Leichten Kreuzer Glasgow und Enterprise (19 15,2 cm-Geschütze, 11 10,2 cm-Geschütze) durchsetzen konnten.

Es wurden acht Zerstörer des Typs 1936A (Z 23 bis Z 30) und sieben des leicht modifizierten Typs 1936A (Mob) gebaut (Z 31 bis Z 34 sowie Z 37 bis Z 39). Die Z 29 war einer der Zerstörer des Typs 1936 A, der mit vier 15 cm-Einzellafetten fertig gestellt wurde. Erst 1945 erhielt sie vorne den 15 cm-Zwillingsturm, der allerdings wegen des Gewichts die Seeeigenschaften deutlich verschlechterte. Parallel zu dem Einbau des Turms wurde die leichte Flak verstärkt und die Radarausstattung modernisiert.

Z 29 war 127 m lang, 12 m breit und verdrängte 3691 ts. Der Antrieb bestand aus sechs Kesseln und zwei Dampfturbinen, die insgesamt 70 000 PS leisteten, womit 36 kn erreicht wurden. Die Besatzung setzte sich aus 315 Mann zusammen.

Bewaffnung 1945
5 × 15 cm L/48 Tk C/36 (ein Zwillingsturm, drei Einzellafetten)
2 x 5,5 cm (Einzellafetten, nicht sicher, ob sie eingebaut wurden)
12 x 3,7 cm (fünf Zwillingslafetten, zwei Einzellafetten)
9 x 2 cm (eine Vierlingslafette, zwei Zwillingslafetten, eine Einzellafette)
8 x 53,3 cm Torpedorohre (zwei Vierlingsrohre, insgesamt zwölf Torpedos)
Wasserbomben
60 Minen

Der Zerstörer Z 29 wurde 1940-41 bei Deschimag in Bremen gebaut. Sie war im Februar 1942 am Kanaldurchbruch (Operation Cerberus) beteiligt. Danach war sie in Norwegen im Einsatz, u.a. für Minenlegunternehmen. Im Juli 1942 nahm sie am Unternehmen Rösselsprung teil, dem abgebrochenen Angriff auf den Konvoi PQ-17. Im Dezember griff sie zusammen mit den Schweren Kreuzern Admiral Hipper und Lützow und fünf weiteren Zerstörern den Konvoi JW-51B an (Unternehmen Regenbogen), wobei aber nur einer der Frachter beschädigt werden konnte, in der Schlacht in der Barentsee aber ein deutscher sowie ein britischer Zerstörer sowie ein britischer Minensucher versenkt wurden. Weitere Einsätze waren im September 1943 der Angriff auf Spitzbergen zusammen mit den Schlachtschiffen Tirpitz und Scharnhorst (Unternehmen Sizilien) sowie im Dezember 1943 der Angriff mit der Scharnhorst auf den Konvoi JW-55B. Letzterer entwickelte sich zur Schlacht am Nordkap, in der die Scharnhorst versenkt wurde. Die Z 29 blieb bis Dezember 1944 in Norwegen im Einsatz, u.a. für Geleiteinsätze und zur Unterstützung des Rückzugs. Am Januar 1945 wurde sie in Wesermünde modernisiert. Sie kam bis Kriegsende nicht mehr zum Einsatz. Sie wurde den USA als Beute zugesprochen, die sie aber am 16. Dezember 1946 im Skagerrak versenkten.

Das Modell

Das Modell stellt die Z 29 im Zustand von 1945 nach der letzten Modernisierung dar und ist aus dem Bausatz von Trumpeter gebaut. Die mit Schutzschilden ausgestattete Flak besteht aus Fotoätzteilen von Lion Roar. Die 15 cm-Rohre sind gedrehte Teile von Master, während die Reling und das Radar Fotoätzteile von Tom's Modelworks sind.

Roland Nienkirchen

(Text über Original von Lars)