24.10.1944 - 75 Jahre Schlacht von Leyte
Heute vor 75 Jahren, am 24. Oktober 1944, begann die südliche japanische Gruppe ihren Angriff durch die Surigao Straße (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Die japanische Marine hatte einen komplexen Plan entworfen, um die alliierte Landungsflotte vor Leyte anzugreifen. Eine Flugzeugträger-Kampfgruppe, sollte die US-Träger ablenken, während zwei japanische Kampfgruppen von Süden durch die Surigao Straße und eine weitere, größere von Norden durch die San Bernardino Straße die Landungsflotte angreifen sollte. Die nördliche Gruppe unter Kurita erlitt schon beim Anmarsch schwere Verluste durch US-amerikanische U-Boote und Trägerkampflugzeuge, aber danach funktionierte der japanische Plan - abgesehen davon, dass er letztendlich nicht erfolgreich war. Die japanischen Träger unter Ozawa lenkten die US-Träger ab und wurden von diesen in der Schlacht bei Kap Engano versenkt. Die beiden südlichen Gruppen unter Nishimura und Shima banden die Schlachtschiffe und Kreuzer der Nahsicherung – und wurden von diesen in der Surigao Straße versenkt. Kuritas Flotte standen nur noch schwache Verbände im Weg, primär Geleitträger und deren Sicherung. Diesen gelang es aber in der Schlacht von Samar Kuritas schon durch frühere Luftangriffe dezimierten und demoralisierten Verband zu stoppen. Das Schlachtschiff Yamashiro war Teil der Gruppen, die durch die Surigao Straße angriffen und wurde bereits am 24. Oktober durch Luftangriffe beschädigt, wobei etwa 20 Mann der Besatzung starben. In den frühen Stunden des 25. Oktobers erhielt das Schiff erste Torpedotreffer und zahlreiche Artillerietreffer und wurde schließlich durch Torpedos versenkt. Nur zehn Mann der Besatzung überlebten.
Das Original
Das japanische Schlachtschiff Yamashiro (山城) war eines von zwei Schiffen der 1912-17 gebauten Fuso-Klasse. Die Fuso-Klasse waren die ersten japanischen Schlachtschiffe des Super-Dreadnought-Typs. Das Ziel war ein Schiff zu entwerfen, das den US-amerikanischen Schlachtschiffen der New York-Klasse überlegen war. Die japanische Marine entschied sich für 35,6 cm-Geschütze, die in sechs Zwillingstürmen aufgestellt waren. Damit verfügte sie über einen Zwillingsturm mehr als die Gegenstücke der US Navy, auch die Geschwindigkeit und Panzerung war stärker.
Beide Schiffe der Fuso-Klasse wurden zwischen den Kriegen modernisiert, u.a. erhielten sie Torpedowülste, wurden achtern verlängert und erhielten eine neue Maschinenanlage, so dass die Geschwindigkeit erhöht wurde (aber im Vergleich zu den Trägern immer noch gering war). Ein sichtbares Merkmal des Umbaus war die Reduktion der Zahl der Schornsteine auf einen. Die Deckspanzerung wurde verstärkt, genauso der Höhenrichtwinkel und damit die Reichweite der schweren Artillerie. Dazu wurde die Feuerleitung und die Flugabwehr verbessert.
Yamashiro war nach dem Umbau 212,7 m lang, 33,1 m breit und verdrängte 35.300 t. Der Antrieb bestand aus sechs Kesseln und vier Dampfturbinen, die zusammen 75.000 PS leisteten, womit 24,5 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 1900 Mann.
Bewaffnung 1944
12 x 35,6 cm L/40 (sechs Zwillingstürme)
14 x 15,2 cm L/50 (in Kasematten)
8 x 12,7 cm L/40 (vier Zwillingslafetten)
103 x 2,5 cm L/60
16 x 1,3 cm L/76
2 Mitsubishi F1M-Bordflugzeuge
Yamashiro wurde 1913-17 von der Marinewerft Yokosuka gebaut. Im Ersten Weltkrieg kam sie nicht mehr zum Einsatz (da es keine größeren Schiffe der Mittelmächte im Pazifik mehr gab). Im Zweiten Weltkrieg bildete sie die Fernsicherung beim Angriff auf Pearl Harbor sowie bei der Invasion der Aleuten. Zusammen mit dem Schwesterschiff Fuso, dem Schweren Kreuzer Mogami und vier Zerstörern bildete sie unter der Kommando von Nishimura eine der beiden südlichen Gruppen, die während der Schlacht um Leyte durch die Surigao Straße angreifen sollten. Yamashiro wurde bereits am 24. Oktober durch Luftangriffe der Flugzeuge der USS Enterprise durch einen Nahbombentreffer beschädigt. In den ersten Stunden des 25. Oktobers wurde sie durch zahlreiche Artillerietreffer von Schlachtschiffen und Kreuzern sowie vier bis sechs Torpedotreffer von Zerstörern versenkt. Das Wrack wurde 2017 durch RV Petrel erkundet und der Zustand dokumentiert.
Das Modell
Das Modell des japanischen Schlachtschiffs Yamashiro wurde aus dem Bausatz von Aoshima gebaut. Es stellt den Zustand vom Oktober 1944 dar.
Roland Nienkirchen
(Text über Original von Lars)