25.08.1942 - 80 Jahre Unternehmen Wunderland
Heute vor 80 Jahren, am 25. August 1942, versenkte der deutsche Schwere Kreuzer Admiral Scheer während des Unternehmens Wunderland den russischen Eisbrecher Alexander Sibirjakow (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Das Unternehmen Wunderland richtete sich den die russischen Konvois durch die Nordostpassage. Unterstützt von U-Booten sollte Admiral Scheer in die Karasee vorstoßen. Es gelang ihr aber nur den Eisbrecher Alexander Sibirjakow zu stellen und zu versenken. Hierbei starben 103 Mann der Besatzung des Eisbrechers. Die Überlebenden gerieten überwiegend in Gefangenschaft, wobei weitere im KZ Stutthof starben. Am 27. August griff Admiral Scheer noch den Hafen Dikson an, konnte dort aber nur zwei Schiffe beschädigen. Die U-Boote konnten auch nur einen Frachter sowie zwei Schlepper und zwei Leichter versenken, wobei auf letzteren 305 politische Gefangene, die nach Sibirien in Straflager des Gulags gebracht werden sollten, starben.
Das Original
Der deutsche Schwere Kreuzer Admiral Scheer war das zweite von drei Schiffen der 1929-36 gebauten Deutschland-Klasse. Diese Klasse wurde unter den Restriktionen des Versailler Vertrags gebaut. Der Reichsmarine waren damals nur Kreuzer mit 15-cm-Geschützen und einer Verdrängung von 6.000 t erlaubt, Schlachtschiffe konnten bis zu 10.000 t verdrängen (was als 10.000 ts Standardverdrängung nach den Kriterien des Washingtoner Flottenvertrags interpretiert wurde). Die Reichsmarine nutzte die Grenzen für Schlachtschiffe, um einen überschwer bewaffneten Kreuzer zu bauen, der allen Washington-Kreuzern überlegen sein sollte. Deshalb erhielt die Klasse zwei 28-cm-Drillingstürme. Durch den Dieselantrieb hatten die Kreuzer eine gewaltige Reichweite und waren so gut für Handelskrieg im Atlantik geeignet.
Admiral Scheer wurde 1940 umgebaut, wobei sie einen Atlantikbug und einen Röhrenmast statt des massiven Turmmasts erhielt. Dazu erhielt sie eine Schornsteinkappe, die 1942 erhöht wurde. Zudem wurde die leichte Flak und die Ausrüstung mit Radargeräten mehrfach verbessert.
Admiral Scheer war 1942 187,9 m lang, 21,3 m breit und verdrängte 15.180 t (vor dem Umbau?). Der Antrieb erfolgte durch acht Dieselmotoren mit insgesamt 52.050 PS, womit bei den Probefahrten 28,3 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 1340 Mann
Bewaffnung 1942
6 x 28 cm (zwei Drillingstürme)
8 x 15 cm (Einzellafetten)
6 x 10,5 cm (drei Zwillingslafetten)
8 x 3,7 cm (vier Zwillingslafetten)
25 x 2 cm (vier Vierlingslafetten, neun Einzellafetten)
1 Arado Ar 196A Bordflugzeug
Admiral Scheer wurde 1931-34 von der Marinewerft Wilhelmshaven gebaut. 1936-37 wurde sie mehrfach im Spanischen Bürgerkrieg zur Blockade der republikanischen Kräfte eingesetzt. Am 31. Mai 1937 bombardierte sie als Reaktion auf die Bombardierung der Deutschland durch republikanische Flugzeuge am 29. Mai die Hafenstadt Almería, wobei 21 Menschen starben und 55 verletzt wurden. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war sie wegen Problemen mit der Maschinenanlage nicht voll einsatzfähig und wurde im Gegensatz zu ihren Schwesterschiffen nicht im Atlantik eingesetzt. Am 4. September erhielt sie drei Bombentreffer durch britische Bristol Blenheim-Bomber, wobei alle drei Bomben nicht explodierten. Es folgte der Umbau in Wilhelmshaven, der wegen der Maschinenprobleme vorgezogen wurde. Hierbei wurden auch die Maschinen überholt. Von Oktober 1940 bis April 1941 führte sie im Atlantik Handelskrieg, wobei sie 17 Schiffe mit 113.233 BRT versenkte, darunter den Hilfskreuzer HMS Jervis Bay, von dessen Besatzung 186 Mann starben. Nach mehreren abgebrochenen Einsätzen wurde sie im August 1942 gegen die Konvois in der Nordostpassage eingesetzt (Unternehmen Wunderland), konnte aber nur den Eisbrecher Alexander Sibirjakow versenken und zwei weitere Schiffe beschädigen. 1943 und 1944 wurde sie überwiegend als Ausbildungsschiff genutzt oder war in der Werft, ab Ende 1944 wurde sie zur Unterstützung der deutschen Truppen zum Landzielbeschuss in der Ostsee verwendet. Im April 1945 war sie in der Deutschen Werft in Kiel, wo ihre 28-cm-Geschütze ausgetauscht werden sollten. Hier wurde sie am 9. April 1945 von britischen Bombern mit fünf Bomben getroffen, woraus sie kenterte. Da ein Großteil der Besatzung an Land war, starben nur 15 Mann. Das Wrack wurde 1946 teilweise ausgeschlachtet und abwrackt, der Großteil des Schiffs verblieb in dem Hafenbecken, das mit Trümmern aufgefüllt wurde und heute Teil des Geländes des Marinearsenal Kiels ist.
Das Modell
Mein Modell des deutschen Schweren Kreuzers Admiral Scheer passt nicht ganz zum Unternehmen Wunderland: während diesem die Admiral Scheer das Holzdeck grau übermalt. Mein Modell ist im Bauzustand nach der Operation. Die graue Farbe auf dem Holzdeck wurde mehr schlecht als Recht nach der Operation wieder entfernt.
Das Modell ist aus Teilen von mehren Herstellern heraus entstanden. Der Rumpf stammt ursprünglich von Fujimi. Der war aber zu hoch aus dem Wasser, so dass ich diesen entsprechend abschleifen musste. Dann habe ich den Bug zu einem Sichelbug geändert, dabei gleichzeitig den Deckssprung mit angefügt. Der Schornstein, der Röhrenmast, und die drei Feuerleitgeräte sind von diStefan 3Dprint auf Shapeways. Die 28-cm-Türme habe ich verbessert und mit Rohren von Master ausgestattet. Die 15-cm-Geschütze und die schwere Flak sind von 3D Modell Parts. Zusätzlich verwendete ich diverse Fotoätzteile von mehreren Herstellern.
Roland Nienkirchen
(Text über Original von Lars)