Das Original

Das deutsche Schlachtschiff SMS Friedrich der Große war eines von fünf 1909-13 gebauten als Linienschiff klassifizierten Schiffen der Kaiser-Klasse. Die Kaiser-Klasse folgte auf die Helgoland-Klasse. Sie unterschied sich durch Turbinenantrieb sowie die Reduzierung der 30,5-cm-Türme von sechs auf fünf – einer vorne, zwei Flügeltürme mittschiffs und zwei übereinander angeordnet achtern, wobei theoretisch alle fünf eine Breitseite feuern konnten (tatsächlich galt dies für die beiden Flügeltürme nur eingeschränkt). Durch die Reduktion der Zahl der Türme konnte die Panzerung verstärkt werden. Friedrich der Große war als Flottenflaggschiff ausgerüstet und diente als solches bis 1917.

Friedrich der Große war 172,4 m lang, 29,0 m breit und verdrängte voll beladen 27.000 t. Der Antrieb bestand aus 16 Kesseln und drei Dampfturbinen, die zusammen 55.187 PS leisteten, womit 23,4 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 1084 bis 1178 Mann.

Bewaffnung
10 x 30,5 cm L/50 (fünf Zwillingstürme)
14 x 15 cm L/45 (in Kasematten)
12 x 8,8 cm L/45 (acht in Kasematten, vier als Flak)
5 x 50 cm Torpedorohre (unter Wasser, eines am Bug, vier seitlich, insgesamt 19 Torpedos)

Friedrich der Große wurde 1909-12 von der AG Vulcan in Hamburg gebaut. Sie wurde Flottenflaggschiff und war an den meisten Aktionen der Hochseeflotte beteiligt, darunter als Flaggschiff in der Skagerrakschlacht, in der sie unbeschädigt blieb. Im August 1917 meuterte die Besatzung auf ihr und dem Schwesterschiff Prinzregent Luitpold. Nach Niederschlagung der Meuterei wurden drei Todesstrafen gegen Besatzungsangehörige verhängt, wovon die gegen den Matrosen Max Reichpietsch vollstreckt wurde (wie auch gegen Albin Köbis vom Schwesterschiff). Im Oktober 1917 unterstützte sie das Unternehmen Albion, die Landung auf den Baltischen Inseln. Im April 1918 war sie am letzten Vorstoß der Hochseeflotte in die Nordsee beteiligt. Auf den geplanten Vorstoß im Oktober 1918 reagierte ein Teil der Besatzung am 30. Oktober mit passiven Widerstand (stark verlangsamte Arbeit bei der Kohlenübernahme) und trug damit zu Abbruch des Vorstoß bei. Nach dem Waffenstillstand wurde Friedrich der Große mit dem Rest der Hochseeflotte nach Scapa Flow überführt, wo sie am 21. Juni 1919 selbst versenkt wurde. Das Wrack wurde 1936 gehoben und bis 1937 verschrottet.

Das Modell

Das Modell des deutschen Schlachtschiffs SMS Friedrich der Große wurde aus dem Bausatz von Kombrig gebaut und stellt das Schiff im Zustand von 1913 dar.


Roland Nienkirchen

(Text über Original von Lars)