Das Original
Die Minsk und Baku waren russische (sowjetische) Flugzeugträger des Projekts 1143 bzw. der Kiew-Klasse. Im Russischen wurden sie als Taktische Flugzeug-tragende Kreuzer klassifiziert, was gut die Besonderheiten dieser Klasse charakterisiert.
Gedacht um US-amerikanische strategische Raketen-U-Boote zu bekämpfen, unterschied sich die Kiew-Klasse deutlich von der vorangegangenen Moskwa-Klasse (Projekt 1123). Einerseits erhielt die Kiew-Klasse ein typisches Winkeldeck sowie eine an Steuerbord angeordnete Brücke, sodass dies die ersten russischen Schiffe waren, auf denen Starrflügler landen konnten. Andererseits erhielt sie im Gegensatz zu den meisten zeitgenössischen Trägern, aber in Kontinuität zur vorausgegangenen Moskwa-Klasse, eine sehr schwere Bewaffnung, die überwiegend auf dem Vorschiff und um die Insel angeordnet war. Die Bewaffnung war nicht defensiv zur Eigenverteidigung ausgelegt, sondern bestand aus weitreichenden Anti-Schiffsraketen (über die die Moskwa-Klasse nicht verfügte), Flugabwehrwaffen sowie U-Jagd-Waffen. In erster Linie zur Bekämpfung von U-Booten wurden Kamov Ka-25-Hubschrauber (später auch Ka-27) eingeschifft. Zur Eigenverteidigung waren die senkrechtstartenden Yakolew Yak-38-Jagdflugzeuge gedacht, die nur eine geringe Reichweite und Zuladung hatten. Anfangs konnten sie nur als Senkrechtstarter - und lander (VTOL) verwendet werden, später aber aber auch als V/STOL. Die Yak-38 bewärten sich nicht und wurden Jahre vor der Außerdienststellung der Schiffe ausgeschifft, was die Kiew-Klasse zu reinen Hubschrauberträgern reduzierte.
Insgesamt wurden von 1970 bis 1987 vier Schiffe gebaut: Kiew, Minsk, Novorossiysk und Baku. Die ersten beiden Schiffe fielen sehr ähnlich aus, bei dem dritten und insbesondere bei dem vierten Schiff gab es zahlreiche Veränderungen, u.a. bei den Radarantennen und den Flugabwehrrakten.
Die Minsk wurde 1972-78 auf der Werft 444 in Nikolajew (heute Mykolajiw in der Ukraine) gebaut. Sie wurde danach der Pazifikflotte zugeteilt, war aber nach einem Brandschaden, den sie 1989 erlitt, kaum mehr einsatzbereit. Sie wurde 1993 außer Dienst gestellt und 1994 nach Südkorea zum Verschrotten verkauft. Von dort wurde sie weiter nach China verkauft, wo sie heute noch in Shatoujiao (in der Nähe von Shenzhen und Hong Kong) als Vergnügungspark zu besichtigen ist.
Die Baku wurde von 1978 bis 1987 ebenfalls in Nikolajew gebaut. 1991, nach der Übernahme des Schiffs durch Russland, wurde sie in Admiral Gorshkov umbenannt. 1994 musste sie nach einer Explosion in die Werft und wurde 1996 außer Dienst gestellt. 2004 wurde sie an Indien verkauft, zu einem normalen Angriffsflugzeugträger umgebaut (d.h. ohne die schwere Eigenbwaffnung auf dem Vorschiff, stattdessen mit einer Sprungschanze am Bug) und 2013 als Vikramaditya wieder in Dienst gestellt.
Das Modell
Die Minsk ist aus dem Bausatz von Trumpeter gebaut, die Baku aus dem Bausatz von HobbyBoss. Für die viel zu großen Waffen der Minsk habe ich Teile aus dem Modern Russian Equipment Set von Skywave (Pit-Road) als Ersatz genommen. Die Hubschrauber sind eine Mischung aus Teilen von Skywave, HobbyBoss und Orange Hobby. Die Fotoätzteile sind aus dem GMM Soviet Carrier Set von GMM. Für das Bemalen habe ich Farben von White Ensign genommen.
Insgesamt gesehen sind beides sehr gute Bausätze, die aber ihre Nachteile haben. Der Bausatz der Minsk enthält viele Teile, die zu groß ausfallen. Bei dem Bausatz der Baku liegt die Wasserlinie meiner Meinung nach zu weit oben.
Nick Shipp
(Text über Original von Lars)