Das Original
Der Flugzeugträger USS Enterprise (CV-6) war eines der drei Schiffe der Yorktown-Klasse und einer der wenigen vor dem Zweiten Weltkrieg fertig gestellten Flugzeugträger der US Navy, der den Krieg überlebte. Die Enterprise nahm an den meisten großen Seeschlachten im Pazifik teil und war das am meisten ausgezeichnete Schiff der US Navy.
Bei dem Entwurf der Yorktown-Klasse wurden die Erfahrungen im Betrieb der Lexington-Klasse und der Ranger eingearbeitet. Man entschied sich für einen deutlich größeren Träger als die Ranger, um besseren Schutz einarbeiten zu können. Man schöpfte aber nicht die maximal laut den Washingtoner Flottenvertrag erlaubte Tonnage aus, um zwei Schiffe der Klasse sowie einen weiteren kleineren Träger (die Wasp) bauen zu können. Die Klasse galt als sehr gelungen und es wurde nach dem Zusammenbruch des Flottenvertragssystems ein weiteres Schiff gebaut, die Hornet. Dazu stellte die Klasse die Ausgangsbasis für die Standardträger der US Navy in der zweiten Hälfte des Kriegs dar, die Essex-Klasse.
Die Enterprise war 1944 252,2 m lang, 34,0 m breit (29,1 m an der Wasserlinie) und verdrängte voll beladen 32 060 t. Der Antrieb erfolgte über neun Kessel und vier Dampfturbinen, die zusammen 120.000 PS leisteten, womit 32,5 kn erreicht wurden. Die Besatzung setzte sich aus 2919 Mann zusammen.
Bewaffnung 1944
8 x 12,7 cm L/38 (Einzellafetten)
40 x 4 cm Bofors (sechs Vierlingslafetten und acht Zwillingslafetten)
50 x 2 cm Oerlikon (Einzellafetten)
90 Flugzeuge (Grumman F6F Hellcat, Curtiss SB2C Helldiver und Grumman TBM Avenger)
Die Enterprise wurde 1934-38 von Newport News Shipbuilding gebaut. Sie diente danach als Teil der Pazifikflotte. Beim Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 war sie auf See, um eine der vermuteten Angriffsrouten der japanischen Flotte zu sichern, verpasste aber diese, da die japanischen Träger weiter nördlich fuhren. Die Enterprise versenkte auf der Suche nach der japanischen Flotte am 10. Dezember das japanische U-Boot I-70 - das erste japanische Kampfschiff, dass im Zweiten Weltkrieg von der US Navy versenkt wurde (wenn man die Kleinst-U-Boote, die in Pearl Harbor versenkten wurden, ignoriert). Danach war die Enterprise an den ersten Gegenangriffen beteiligt, so auch am 18. April 1942 an einem Angriff auf Japan selbst (Doolittle Raid). Anfang Juni 1942 versenkten ihre Flugzeuge in der Schlacht von Midway die japanischen Träger Akagi, Kaga und Hiryu sowie den Schweren Kreuzer Mikuma. Danach verlegte sie in die Salomonen, wo sie an der Schlacht bei den Ost-Salomonen am 23-25. August teilnahm. Dort wurde sie von Bomben von Flugzeugen der japanischen Träger Shōkaku und Zuikaku schwer beschädigt. Nach Abschluss der Reparaturen wurde sie am 26. Oktober in der Schlacht bei den Santa-Cruz Inseln erneut beschädigt. Sie konnte aber rechtzeitig repariert werden, um nach der Schlacht von Guadalcanal zu helfen, das japanische Schlachtschiff Hiei und den Schweren Kreuzer Kinugasa am 13. November zu versenken. Am 28. Januar 1943 nahm sie an der Schlacht bei Rennel Island teil. Im Sommer 1943 folgte eine dringend notwendige Überholung.
Ab Ende 1943 nahm die Enterprise an dem Inselspringen teil, d.h. den zahlreichen Landungen im Zentralpazifik. Im Rahmen dieser Operationen war sie am 19. und 20. Juni 1944 an der Schlacht in der Philippinensee beteiligt. In dieser Schlacht und den Angriffen auf Okinawa, Formosa und die Philippinen vor der Landung auf Leyte, wurde die japanische Trägerstreitkräfte vernichtet. In der folgenden Schlacht von Leyte vom 23. bis 26. Oktober dienten die japanischen Träger nur noch als Ablenkung. Die Flugzeuge der Enterprise waren am 24. Oktober an der Versenkung des japanischen Schlachtschiffs Musashi in der Sibuyan See beteiligt. Bei Kap Engano versenkten versenkten die Flugzeuge der amerikanischen Träger am 25. Oktober vier japanische Träger. Die Enterprise nahm am 16. Februar 1945 an dem ersten Trägerangriff nach dem Doolittle Raid auf Japan selbst, Operation Jamboree, teil. Danach kämpfte sie in den Schlachten um Iwo Jima und Okinawa. Bei Okinawa wurde sie drei Mal beschädigt. Der letzte Treffer, ein Kamikaze am 14. Mai 1945, zwang sie zurück in die Werft im Puget Sound. Dort erlebte sie das Kriegsende. Nach Kriegsende transportierte sie amerikanische Soldaten aus Europa zurück in die USA. Am 17. Februar 1947 wurde sie außer Dienst gestellt. Alle Versuche das Schiff als Museum zu erhalten scheiterten und sie wurde am 1. Juli 1958 zum Abwracken nach Kearny verkauft.
Das Modell
Dieses Modell der USS Enterprise (CV-6) ist aus dem neuesten der vier Bausätze der Yorktown-Klasse von Tom’s Modelworks gebaut und stellt das Schiff im Bauzustand von Ende 1944 dar. Zu diesem Zeitpunkt war das Schiff mit einer massiv verstärkten Flugabwehrbewaffnung und modernisierten Radaranlagen modifiziert worden. Wegen des zusätzlichen Topgewichts erhielt sie mittschiffs Wülste.
Zwischen August und November 1944 hatte die Enterprise die Air Group 20 mit F6F Hellcat, TBM Avenger und SB2C Helldiver eingeschifft. Von Dezember 1944 bis Mai 1945 waren nur zwei Staffeln mit Hellcat und Avenger der Air Group Night 90 an Bord – der ersten spezialisierten Nachtkampfgeschwaders des US Navy. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie ein einmaliges Tarnschema (Measure 33/4ab).
Nachdem ich von Tom’s Modelworks die Yorktown und Enterprise im Zustand von 1942 gebaut hatte und von Tom’s den Ersatzrumpf für Trumpeters Hornet verwendet hatte (siehe hier), erwartete ich, dass der 1944er Bausatz der Enterprise so gut wie die anderen Bausätze wäre. Tatsächlich ist er besser. Das Exemplar, das ich baute, was sehr sauber gegossen und hatte eine fast perfekte Passgenauigkeit. Dies ist eine bemerkenswerte Leistung für ein so großes Resinmodell, dessen Flugdeck aus extra Teilen besteht. Richard Harden von Tom’s muss auch für die Präsentation seiner Bausätze gratuliert werden. Es ist immer ein Vergnügen sie zu öffnen und sie sind mit großer Sorgfalt verpackt.
Das Bemalen eines US-Flugzeugträgers aus dem Zweiten Weltkrieg ist immer eine Herausforderung und dieses Schiff ist keine Ausnahme. Es gibt einige Spekulationen, was die dunkelste Farbe ihres Tarnanstrichs tatsächlich war. Nach den Plänen des Schemas 33/4ab sollte es Navy Blue (5N) sein, aber auf Fotos sieht es sehr viel dunkler, fast schwarz, aus. Ich entschied mich schließlich Navy Blue zu benutzen, aber ich dunkelte es deutlich mit Schwarz nach. Ich bin mir immer noch nicht 100% sicher, ob dies korrekt ist.
Das Modell wurde direkt aus dem Kasten gebaut. Es wurde nur einige Zusatzteile, mehr Flugzeuge und Figuren hinzugefügt. Die Farben stammen von Colourcoats.
Ich würde diesem Bausatz 5 von 5 Sternen geben.
Nick Shipp
(Übersetzung aus dem Englischen und Text über Original von Lars)