Das Original
Der britische Flugzeugträger HMS Ark Royal (IV) (R09) war eines von vier geplanten Schiffen der Audacious-Klasse, von der nur Eagle und Ark Royal fertig gestellt wurden. Die Klasse war eine Weiterentwicklung der Implacable-Klasse. Sie sollte ein gepanzertes Flugdeck und zwei Hangardecks erhalten. Um die neuen Flugzeuge unterbringen zu können, wurde der Entwurf vergrößert. Die Schiffe wurden 1942-44 auf Kiel gelegt, aber keines war bei Ende des Zweiten Weltkriegs vom Stapel gelaufen. Nach dem Krieg wurde der Bau von zwei der Schiffe, Eagle und Africa, gestrichen. Nur die Audacious, umbenannt in Eagle, wurde nach dem ursprünglichen Entwurf 1951 fertig gestellt. Die Ark Royal wurde während des Baus modifiziert und mit einem Winkeldeck 1955 in Dienst gestellt.
1967-70 wurde die Ark Royal umgebaut, um Phantom einsetzen zu können. Dabei erhielt sie ein stärker angewinkeltes Flugdeck, neue Katapulte und die Bewaffnung wurde komplett entfernt. Auch die Ausrüstung mit Radarantennen wurde modernisiert, wofür sie neue Masten erhielt. Die Technik der Ark Royal war nie sehr zuverlässig und gegen Ende ihrer Dienstzeit war es immer schwieriger sie einsatzbereit zu erhalten. U.a. musste ihr bereits außer Dienst gestelltes Schwesterschiff Eagle für Ersatzteile ausgeschlachtet werden.
Die Ark Royal war nach dem Umbau 257 m lang, 52,1 m breit und sie verdrängte 53.950 ts. Der Antrieb erfolgte über acht Kessel und vier Dampfturbinensätze, die insgesamt 152.000 PS leisteten, womit sie ursprünglich 31,5 kn erreichte. Die Besatzung bestand aus 2637 Mann.
Bewaffnung
keine (vier Seacat-Flugabwehrraketenstarter vorgesehen, aber nicht eingebaut)
39 Flugzeuge und Hubschrauber (12 Phantom FG MK.1, 14 Buccaneer S MK.2, vier Gannet AEW Mk.3, sechs Sea King HAS Mk.1, zwei Wessex HAR Mk.1 und eine Gannet COD Mk.4)
Die Ark Royal von 1943-55 von Cammell Laird in Birkenhead gebaut. Ihr Heimathafen war Devonport und sie diente meist im Atlantik. Sie verpasste zahlreiche Einsätze wegen technischer Probleme, so z.B. den Suezkrieg 1956. Praktisch war sie die Hälfte ihrer Dienstzeit in der Werft. Am 9. November 1970 kollidierte sie mit dem sowjetischen Zerstörer Bravyi, wobei es aber nur zu leichten Schäden kam, aber zwei Mann der Bravyi sind seither vermisst. 1972 wurde sie eingesetzt, um Guatemala davon abzuschrecken, in die britische Kolonie Honduras einzumarschieren. In den 1970ern wurde auf ihr die Serie Sailors des BBC gedreht, die sie sehr bekannt machte. 1979 folgte die Außerdienststellung, 1980 wurde sie zum Abwracken verkauft, das 1983 beendet wurde.
Das Modell
Das Modell des britischen Flugzeugträgers HMS Ark Royal (IV) baute ich aus dem neuen 1/700 Bausatz von Atlantic Models, den Falk Pletscher kürzlich hier auf der Seite ausgezeichnet besprochen hat. Der Bausatz enthält einen sehr guten Fotoätzteilsatz, aber ich fand, dass die großen Resinteile relativ ungenau sind und viele Verbesserungen notwendig machen.
Der Rumpf besteht aus zwei Teilen. Der Großteil besteht aus einem Teil, aber der untere Teil des Hecks besteht aus einem Extrateil, um die Darstellung der offenen Bereiche zu ermöglichen. Bei meinem Bausatz passten diese Teile nicht exakt, da das Heckteil schmaler als der Rumpf gegossen war. Ich teilte das Heckteil in zwei Hälften und fügte 2 mm dazwischen ein, um auf die Breite des Rumpf zu kommen. Ansonsten hätte es zwischen dem Rumpf und dem Heckteil eine deutliche Stufe gegeben.
Einige andere Öffnungen mussten an Backbord in den Rumpf geschnitten werden und auch die Galerien mussten hier angepasst werden. Die Insel weist auch im großen Umfang Verbesserungen auf. Der hintere Teil wurde modifiziert und die angegossenen Rohre wurden entfernt und durch neue Teile ersetzt.
Der wichtigste Punkt, an den man sich erinnern sollte, ist, dass beim Bausatz das Abziehbild für das Flugdeck falsch ist. Es wurde gemacht, um um die Abweiser hinter den Katapulten, die an das Rumpfteil angegossen sind, zu passen. Es fehlt auch ein Paar von weißen rechteckigen Markierungen. Der Abweiser an Backbord ist bei Resinteil falsch positioniert und muss nach achtern neben die Landespiegel verschoben werden. Wenn man das mal nach Anleitung falsch gemacht hat, kann man entweder wie ich faul sein und mit zusätzlichen Abziehbildern das wieder korrigieren oder es abkleben und neue Markierungen aufsprühen.
Die enthaltenen Flugzeuge sind sehr gut, ich habe allerdings zusätzliche Buccaneer und eine Gannet COD von Orangehobby hinzugefügt. Das Kran ist selbst gebaut. Das Modell benötigt noch zusätzliche Decksfahrzeuge, die später ergänzt werden.
Fazit
Das Modell wurde schließlich zu einer eindrucksvollen Ergänzung meiner Flotte und ich bin Atlantic und Starling Models sehr dankbar dafür, dass sie es produziert haben. Es hat viele sehr gute Merkmale, aber insgesamt ist es enttäuschend, wie viel Arbeit man in die großen Gussteile stecken muss.
Nick Shipp
(übersetzt aus dem Englischen und Text über Original von Lars)