Das Original
Der britische Flugzeugträger HMS Hermes (R 12) wurde als Leichter Flottenträger der Centaur-Klasse unter dem Namen Elephant begonnen. Die Centaur-Klasse war im Vergleich zu den Leichten Flugzeugträgern der Colossus/Majestic-Klasse größer und insbesondere schneller und sollte schwere Flugzeuge einsetzen können. Es waren acht Schiffe geplant, von denen vier 1944 auf Kiel gelegt wurden. Diese vier Schiffe wurden nach Ende des Zweiten Weltkriegs nur sehr langsam weiter gebaut. Im Falle der Hermes nutzte man die Zeit, um den Entwurf komplett zu überarbeiten. Sie erhielt ein Winkeldeck, der vordere Aufzug wurden an die Deckskante des Winkeldecks verlagert, eine vergrößerte Brücke und den Typ 984-Radar. Damit ähnelte sie bei ihrer Fertigstellung 1959 weniger ihren Schwesterschiffen, sondern mehr der modernisierten HMS Victorious.
Trotz dieser radikalen Umkonstruktion, die Hermes ermöglichten moderne strahlgetriebene Flugzeuge einzusetzen, blieb ein Nachteil: die geringe Größe. Das reduzierte die Zahl der Flugzeuge, die auf ihr untergebracht werden konnten und machte den Einsatz neuerer Flugzeuge der nächsten Generation problematisch. Die 1969 eingeführte F-4K Phantom hätte zwar von ihr aus starten und landen können, aber nur mit reduzierter Zuladung und damit reduzierte Reichweite - und die Zahl der Flugzeuge an Bord wäre noch weiter reduziert worden. Deshalb wurde sie 1971-73 zu einem Landungsträger ("commando carrier") umgebaut. Unterbringungsmöglichkeiten für 800 Soldaten wurden geschaffen, Landungsboote konnten eingeschifft werden, die Katapulte und Fangseile wurden entfernt und der Typ 984-Radar wurde durch einen Typ 965 ersetzt. Statt Flugzeuge sollten Hubschrauber (Wessex, später Sea King) eingesetzt werden, um Truppen anzulanden. 1977 wurden sie zum U-Jagd-Träger umklassifiziert und sollte danach U-Jagdhubschrauber des Typs Sea King einsetzen. 1980-81 wurde sie erneut modernisiert und erhielt eine Sprungschanze, um Sea Harrier-Senkrechtstarter einsetzen zu können. In diesem Zustand wurde sie Flaggschiff 1982 im Falklandkrieg - den sie nur knapp erlebte, da sie wegen eines Kürzungprogramms von 1981 eigentlich außer Dienst gestellt werden sollte. 1984 wurde sie dann tatsächlich außer Dienst gestellt (und durch die neue Ark Royal ersetzt) und 1987 an Indien verkauft. Dort diente sie bis 2017 als Viraat. Pläne sie zu einem Museumsschiff zu machen, sind wohl gescheitert und sie soll abgewrackt werden.
Hermes war 1970 226,9 m lang, 48,8 m breit und verdrängte 28.700 t. Der Antrieb erfolgte über vier Kessel und zwei Dampfturbinen, die 76.000 PS leisteten, womit 28 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand aus 2140 Mann. Die Bewaffnung bestand 1970 aus zwei Vierfachstartern für Sea Cat-Flugabwehrraketen. Die Bordgruppe bestand aus zwölf Sea Vixen, sieben Buccaneer, fünf Gannet and sechs Wessex.
Das Modell
Seit Orange Hobby die HMS Hermes in der Version des Falklandkriegs vor einigen Jahren herausgebracht hat, wollte ich eine HMS Hermes im Zustand der 1960er bauen. Da es immer noch keine Anzeichnen gibt, dass sie diese Version produzieren werden, kaufte ich ihren Bausatz des Zustands als Hubschrauberträger in den 1970ern und rüstete diesen in die Hermes während ihrer letzten Einsatzzeit als reiner Flugzeugträger um.
Dies war sehr viel aufwendiger als ich gedacht hatte. Den achteren Teil der Insel musste ich niedriger machen und den Typ 984-Radar selbst bauen. Ein Teil des Flugdecks an Backbord über den Beibooten war während ihres 1970er Umbau zum Hubschrauberträger entfernt worden. Dies musste wieder eingefügt werden. Die Landungsleitlichter und deren Ausleger mussten ergänzt werden. Die Katapulte und Fangseile wurden hinzugefügt. Die neuen Decksmarkierungen wurden aufgesprüht. Zahlreiche andere Änderungen waren notwendig.
Die Wessex, Buccaneer und Sea Vixen sind von Orange Hobby, die Gannet von Artist Hobby.
Hier noch als Vergleich zu der Hermes von 1970 die Hermes im Zustand von 1982 während des Falklandkriegs:
Nick Shipp
(übersetzt aus dem Englischen und Text über Original von Lars)