19.02.1945 - 70 Jahre Schlacht um Iwo Jima

 

Heute vor 70 Jahren, am 19. Februar 1945, begann die US-amerikanische Operation Detachment, die Landung auf Iwo Jima (siehe Jahrestage auf Modellmarine). 60 000 US Marines eroberten mit Unterstützung der Marine und Luftwaffe die Insel in Kämpfen, die sich bis zum 26. März hinzogen und denen 18844 japanische und 6821 amerikanische Soldaten zum Opfer fielen. Nach dieser Schlacht wurden bisher zwei Landungsträger benannt (LPH-2 und LHD-7). Letzter wurde 2001 in Dienst gestellt und ist heute noch aktiv.

Das Original

Der Landungsträger USS Iwo Jima (LHD-7) ist das siebte Schiff der Wasp-Klasse. Diese Klasse hat als Hauptaufgabe eine komplette United States Marine Corps Marine Expeditionary Unit (MEU) zusammen mit ihren Fahrzeugen anlanden zu können. Als Sekundäraufgabe können sie als Leichte Flugzeugträger dienen. Die Wasp-Klasse ist eine Weiterentwicklung der Tarawa-Klasse. Das Welldeck wurde achtern vergrößert, die Schiffe können durch das Füllen der Ballasttanks weiter abgesenkt werden, um den Tiefgang im Welldeck zu vergrößern. Die Klasse wurde auch entworfen, um drei Luftkissenlandungsboote des Typs LCAC aufnehmen zu können, was bei der Tarawa-Klasse noch nicht möglich war. Statt der LCAC können alternativ auch zwei LCU, zwölf LCM oder 40 Landungspanzer (AAVP-7) im Welldeck untergebracht werden. Im Fahrzeugdeck können Kampfpanzer, Panzerhaubitzen, Lastwagen, Landungspanzer und andere Fahrzeuge untergebracht werden. Dazu sind Unterbringungsmöglichkeiten für bis zu 1894 Soldaten sowie ein größeres Lazarett an Bord vorhanden. Zur Heckklappe existiert auch ein internes Schienensystem, um Fracht in die Landungsboote laden zu können. Neben den Landungsbooten dienen die mitgeführten Transporthubschrauber der Anlandung von Truppen. Um das Flugdeck für diese vergrößern zu können, wurde auf die 12,7 cm-Geschütze der Tarawa-Klasse verzichtet.

Die Wasp-Klasse wurde auch von Anfang dafür entworfen, Harrier-Senkrechtstarter mitführen zu können. Diese sind normalerweise zusätzlich zu den AH-1 Cobra/Viper-Kampfhubschraubern zur Unterstützung von Landungsoperationen gedacht. Allerdings können statt der Transporthubschrauber auch nur Harrier und U-Jagd-Hubschrauber mitgeführt werden, so dass die Klasse als Leichter Flugzeugträger eingesetzt werden kann.

Ein auffälliger Unterschied zur Tarawa-Klasse ist neben den fehlenden Schwalbennestern für die 12,7 cm-Geschütze vorne neben dem Flugdeck die niedrigere Insel. Teile der Kommandoeinrichtungen wurde unter das Flugdeck verlegt. Von der Klasse wurden acht Schiffe gebaut: Wasp, Essex, Kearsarge, Boxer, Bataan, Bonhomme Richard, Iwo Jima und Makin Island (LHD-1 bis -8). Makin Island unterscheidet sich in einigen Punkten, u.a. durch den Ersatz der Dampfturbinen der Schwesterschiffe durch Gasturbinen.

Die Iwo Jima ist 257,2 lang, 33,5 m breit und verdrängt 41 180 t. Der Antrieb erfolgt durch zwei Kessel und zwei Dampfturbinen, die zusammen 70 000 PS leisten, womit 22 kn erreicht werden. Die Bewaffnung besteht aus zwei Sea Sparrow- und zwei RAM-Flugabwehrraketenstartern, zwei Phalanx-Nahbereichsabwehrgeschützen, drei 2,5 cm-Geschützen und vier MG. Die Bordgruppe besteht z.B. aus Harrier II-Senkrechtstartern, MV-22 Osprey, CH-53E Super Stallion und UH-1Y Venom Transporthubschraubern sowie AH-1Z Viper Kampfhubschraubern. 

Die Iwo Jima wurde 1995 bis 2000 von Ingalls Shipbuilding gebaut und war in Norfolk stationiert. Sie war 2003 am Irak-Krieg beteiligt und flog vom Mittelmeer Truppen in den Nordirak. Im gleichen Jahr wurde sie vor Liberia während des Bürgerkriegs dort eingesetzt. 2005 war sie nach dem Hurrikan Katrina an den Hilfsmaßnahmen beteiligt. 2006 wurde sie vor dem Libanon während des Zweiten Libanonkriegs eingesetzt. 2010 war sie nach Hurrikan Tomas an Hilfsmaßnahmen in Haiti beteiligt. Seit 2014 ist die Iwo Jima in Mayport in Florida stationiert.

Das Modell

Das Modell ist aus dem Bausatz von Revell im Maßstab 1/350 gebaut und wurde mit dem Zurüstsatz von MK1 Design verfeinert.

Wolfgang Wurm

(Text von Lars)