14.02.1942 - 80 Jahre Landung auf Sumatra (Operation L)
Heute vor 80 Jahren, am 2. Februar 1942, landeten japanischen Truppen auf Sumatra, damals eine niederländische Kolonie (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Einer der Truppentransporter war die Sado Maru, die u.a. vom dem U-Boot-Jäger CH-7 geleitet wurde.
Operation L
Als Vorbereitung der Invasion Javas sollte zuerst die Insel Sumatra von den Japanern angegriffen werden. Sumatra gehörte damals zu den Niederlanden und wurde verteidigt von britischen und niederländischen Truppen. Die Invasion begann mit der Bombadierung des Flughafen Palembang am 6. Februar 1942. Am 9. Februar 1942 lief ein Flottenverband aus. Die Frachtschiffe transportierten dabei Truppen des 229. Regimentes der 38. Infantriedivision, eine Geschützbatterie der 10. Gebirgsartillerie-Bataillons, eine Kompanie des 38. Pionierregimentes und medizinisches Personal. Der Convoi bestand dabei aus den Frachtern Sado, Alaska, Mansei, Tajima, Anyo, Oyo, Kinugawa und Tacomi Maru. Diese wurden begleitet vom Leichten Kreuzer Sendai, den Zerstörern Fubuki, Hatsuyuki, Shirayuki, Amagiri, Yugiri und Asagiri, den Minensuchern W-1, W-2, W-3, W-4 und W-5 und den U-Boot-Jägern CH-7 und CH-8. Die Luftunterstützung unternahmen die Seeflugzeugtender Sagara Maru und Kamikawa Maru. Am nächsten Tag lief der Schwere Kreuzer Chokai mit dem Flugzeugträger Ryujo sowie fünf weiteren Kreuzern und drei Zerstörern als Deckungstreitkräfte aus. Am 11. Februar folgten ein weiterer Konvoi mit dreizehn Transportern bestehend aus Meigen, Argun, Buyo, Ginyo, Hirokawa, Inabasan, Kenzui, Lima, Macassar, Rakuyo, Shinsei, Singapore und Tsushima Maru sowie das Versorgungsschiff Nojima. Diese wurden vom Leichten Kreuzer Kashii, den Zerstörern Asagiri und Yugiri, Geleitzerstörer Shimushu, Minenleger Hatsutaka, Minenräumer W-6 und U-Bootjäger CH-9 begleitet.
Um 8 Uhr am 14. Februar folgte ein Angriff von japanischen Bombern auf das Flugfeld P1 in Pangkalanbenteng. Kurz darauf landeten 260 japanische Fallschirmjäger und griffen das Flugfeld an. Weitere 100 Fallschirmjäger landeten in der nahegelegenen Raffinerie. Trotz der Gefechte konnten mehrere Flugzeuge starten und zum von den Japanern unbekannten Flugfeld P2 in Praboemoelih fliegen. Nachdem die Munition ausging, wurden das Flugfeld und die Stadt evakuiert. Derweil begann die Flotte die Truppen an der Mündung des Fluss Musi an zu landen. An dieser Stelle war keine Verteidigung errichtet worden, da diese im Fall eines Beschusses durch Schiffsgeschütze schnell ausgeschaltet werden konnte.
Derweil entdeckte ein japanisches Aufklärungsflugzeug in der Gasperstrasse die gemischte niederländische, britische und australische Flotte, die auslief, um den japanischen Landungsverband aufzuspüren. Die Flotte bestand aus den Kreuzern Java, Tromp, De Ruyter, Exeter und Hobart sowie neun Zerstörern. Allerdings griffen Flugzeuge vom Träger Ryujo sowie landbasierte Bomber die Flotte am folgenden Tag an und so trat diese den Rückzug an.
Während die Kämpfe am Flugfeld P1 anhielten griffen Flugzeuge vom Flugfeld P2 die Landungsflotte an. Diese wurden in starke Gefechte mit Flugzeugen der Ryujo verwickelt, konnten aber dennoch mehrere Landungsboote versenken. Dennoch erreichten japanische Landungstruppen in der Nacht am 15 Februar die Fallschirmjäger am Flugfeld P1 und konnte diese entsetzten. Am nächsten Morgen begann die Evakuierung der Truppen nach Oosthaven. Von dort wurden am 17. Februar 2.500 britisches Luftwaffenpersonal, 1.890 britische Soldaten, 700 niederländische Soldaten und etwa 1,000 Zivilisten ausgeschifft. Alle flugfähigen Flugzeuge wurden ein Tag vorher ausgeflogen. Die verbleibenden niederländischen Truppen zogen sich in den Norden und in den Osten der Insel zurück.
Das Original: Sado Maru
Die Sado Maru wurde als Passagierfrachter am 15. Oktober 1938 in der Mitsubishi Werft in Nagasaki auf Kiel gelegt. Sie gehörte zur Sakito Maru-Klasse, die insgesamt sieben Schiffe beinhaltete. Gebaut wurde der Passagierfrachter für die Nippon Yusen Kaiha Linie, die sie auf der Europa-Linie und der New York-Linie nutzte. Dabei transportierte sie Roh-Seide aus Japan und Palmöl aus den Philippinen. Auf dem Rückweg transportierte sie Stahlprodukte sowie Baumwolle und allgemeine Fracht.
Am 8. Februar 1941 wurde die Sado Maru von der japanischen Armee requiriert und als Flugabwehr-Frachter umgebaut. Dazu wurde sie mit acht Typ 88-75-mm-Geschütze und acht Type 98-20-mm-Maschinen Kanonen ausgerüstet.
Am 6. Dezember 1941 gehörte die Sado Maru zum Konvoi der Singora Invasionsverband. Dieser sollte Teile der 5. Division sowie weitere Einheiten für die Operation „E“ der Invasion der Malaien-Halbinsel. Die Truppen wurden in Singora, heute in Thailand, abgesetzt.
Am 9.Februar 1942 gehörte die Sado Maru zum Flottenverband, der für die Operation „L“ der Invasion Sumatras auslief. Als nächste größere Einsätze fanden im August, Oktober und November 1942 mehrere Fahrten mit Truppentransporte nach Guadalcanal statt. Diese waren nach der amerikanischen Landung am 7. August in Guadalcanal und Tulagi nötig.
Am 18.November wurde die Sado Maru bei einem amerikanischen Luftangriff versenkt als sie bei den Shortland Inseln ankerte.
Das Modell: Sado Maru
Das Modell der Sado Maru stammt von Fujimi. Dies ist eines der wenig erhältlichen Plastikbausätzen der japanischen Frachter. Neben der Sado Maru bietet Fujimi auch die weiteren Schiffe der Sakito Maru-Klasse an. Soweit die positive Nachricht zu dem Bausatz, leider war die Passgenauigkeit nicht ganz optimal und erforderte einige Spachtelarbeiten. Dazu kommt, dass das Hauptdeck als Holzdeck ausgeführt ist. Bei Frachtern war dies immer ein Stahldeck mit einer Linoleumauflage. Da das Holzdeck mit erhabenen Linien dargestellt ist, habe ich die einfach abgeschliffen. Den Brückenaufbau passte ich mit kleinen Änderungen an Bildern der Sakito Maru an. Für die Detaillierung hat Tom's Modelworks ein Ätzteilplatine herausgebracht. Diese erhält eine sinnvolle Anzahl an Ätzteilen wie zum Beispiel die Bootsdavits oder Mastteile. Dazu ergänzte ich an den Toilettenhäuschen das Dach und die Türen sowie den Ablauf. Fujimi hatte diese leider nur als einfachen Klotz dargestellt. Die Geschütze wurden durch welche von Five Star Model ersetzt.
Das Original: CH-7
Die U-Boot-Jagdboote der Nr. 4-Klasse waren eine verbesserte Version der Nr. 1-Klasse. Dabei wurde der Freibord erhöht, die Ausrüstung blieb aber weitestgehend gleich. So bestand die Bewaffnung nur aus einem schweren 40-mm-Maschinengewehr und 36 Wasserbomben. Für die Wasserbomben gab es zwei Wasserbombenwerfer und ein Gestell damit die Wasserbomben am Heck ins Wasser rollen konnten. Von der Klasse wurde neun Schiffe zwischen 1937 und 1939 gebaut. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde die Bewaffnung verstärkt.
Der U-Boot-Jäger CH-7 wurde als erstes Schiff der Klasse am 30. Oktober 1937 auf Kiel gelegt und am 15. November 1938 in Dienst gestellt. Er wurde kurz nach Beginn der Kampfhandlungen im Pazifik am 8 Dezember 1941 zusammen mit CH-8 und CH-9 der U-Boot-Jäger Division 11 unterstellt. Dort begleitete CH-7 mehrere Landungsunternehmungen wie die Operation „L“. Das Ende für CH-7 kam am 11. April 1945 als mehrere B-24 Bomber die CH-7 und den Hilfsnetzleger Agata Maru angriffen und beide Schiffe versenkten.
Das Modell: CH-7
Das Model des U-Boot-Jägers CH-7 stammt vom chinesischen Kleinserienhersteller Five Star Model. Dieser bietet so einige Raritäten an, hauptsächlich japanische Schiffe, von kleinen Sprengbooten bis hin zu Hilfsflugzeugträgern. Der Bausatz für den U-Boot-Jäger der Nr. 4-Klasse ist ziemlich komplett. Es fehlen nur die Beiboote und Flaggenmasten. Selbst gedrehte Wasserbomben liegen bei. Die fehlenden Teile kamen wieder aus meiner stetig wachsenden allgemeinen japanischen Zubehörkiste. Dabei verwendete ich erstmalig für den Ausguck und die Wasserbomben 3D-gedruckte Teile von YX-Model. Diese sind sehr gut detailliert und auch leicht abzutrennen.
Bemalt wurde der CH-7 mit Vallejo 867 und die Sado Maru mit Vallejo 991 als Grundfarbe und 869 sowie 951 für die Tarnfarben. Bei der Wasseroberfläche ging ich meinen üblichen Weg, indem ich eine Grundplatte mit dickerem Papier beklebte und diese anschließend mit Wasserfarben bemalte. Darüber kamen drei Schichten mit AK Still Water.
Quellen
- Japanese Army Auxiliary Anti-Aircraft Transports (combinedfleet.com)
- sadomaru (enjoy.ne.jp)
- Japanese Naval Vessels at the End of War (Shizuo Fukui, 1947)
Christian Höltge