17.01.1991 - 25 Jahre Zweiter Golfkrieg (Desert Storm)
Die ersten Angriffswellen im Zweiten Golfkrieg (Operation Desert Storm) vor 25 Jahren wurden mit Flugzeugen und Marschflugkörper geflogen (siehe Jahrestage auf Modellmarine). Eines der Schiffe, die an den ersten Angriffswellen beteiligt waren, war das damals 47 Jahre alte Schlachtschiff USS Wisconsin (BB-64). Sie war erst drei Jahre zuvor wieder in Dienst gestellt worden und setzte ihre neu erhaltenen Tomahawk-Marschflugkörper ein. Im Februar wurde sie in den Norden des Golfs verlegt, wo sie mit ihren 40,6 cm- und 12,7 cm-Geschützen Ziele an Land beschoss.
Das Original
Die Wisconsin (BB-64) ist eines der vier Schlachtschiffe der Iowa-Klasse. Die Klasse stellte eine Weiterentwicklung der South Dakota-Klasse dar. Sie war entworfen worden, um die schnellen Trägerkampfgruppen gegen schnelle japanische Schlachtschiffe zu schützen. Durch einen fast 70 m längeren Rumpf, 10 000 t mehr Verdrängung und eine 82 000 PS stärkere Maschinenanlage wurde die Geschwindigkeit der Iowa-Klasse im Vergleich zur South Dakota-Klasse von 27 kn auf 33 kn gesteigert. Im Zweiten Weltkrieg schützte die Wisconsin tatsächlich Flugzeugträger, aber nicht mit ihren schweren Geschützen gegen Schlachtschiffe, sondern mit ihren Flakgeschützen gegen Luftangriffe.
Wegen der hohen Betriebskosten wurden die Schiffe nach dem Zweiten Weltkrieg schnell außer Dienst gestellt, aber im Koreakrieg wieder aktiviert, um Landziele zu beschießen. Alle vier Schiffe wurden in den 1980ern wieder aktiviert und dafür umfassender modernisiert. Die Schiffe erhielten eine massive Batterie von Tomahawk-Marschflugkörpern und Harpoon-Anti-Schiffsraketen, wodurch das Offensivpotenzial deutlich gesteigert wurde. Defensiv wurden sie nur leicht modernisert und erhielten ausschließlich Nahbereichsabwehrwaffen (Phalanx, Stinger), waren also stark auf den Schutz durch Geleitschiffe angewiesen. In den 1990ern wurde alle vier Schlachtschiffe der Iowa-Klasse endgültig außer Dienst gestellt, sind aber heute alle als Museumsschiffe zu besichtigen.
Die Wisconsin ist 270,4 m lang, 33,0 m breit und verdrängte voll beladen 58 000 ts. Der Antrieb besteht aus acht Kesseln und vier Dampfturbinen und leistete 212 000 PS, womit 33 kn erreicht wurden. Die Besatzung setzte sich in den 1980ern aus 1800 Mitgliedern zusammen.
Bewaffnung 1991
9 x 40,6 cm-Geschütze (drei Drillingstürme)
12 x 12,7 cm-Flakgeschütze (sechs Zwillingstürme)
4 x 2 cm Phalanx-Nahbereichsabwehrgeschütze
32 Tomahawk-Marschflugkörper (acht Vierfachstarter)
16 Harpoon-Antischiffsrakete (vier Vierfachstarter)
5 Positionen für schultergestützte Stinger-Flugabwehrstarter
8 AAI RQ-2 Pioneer-Drohnen für die Feuerleitung
Die Wisconsin (BB-64) wurde von 1941-44 auf der Marinewerft Philadelphia gebaut. Im Zweiten Weltkrieg geleitete sie ab Dezember 1944 die Trägerkampfgruppen, u.a. während des ersten Angriffs der Träger seit 1942, der Operation Jamboree, sowie der Schlacht um Iwo Jima; sie sicherte die schwerbeschädigte Franklin und beschoss im Juli 1945 Fabriken in Japan. 1948 wurde sie außer Dienst gestellt, wurde aber 1951 wegen des Koreakriegs wieder aktiviert. Von Dezember 1951 bis März 1952 wurde sie wiederholt zum Beschuss von Landzielen verwendet. Am 6. Mai 1956 kollidierte sie mit dem Zerstörer Eaton. Um ihren Bug zu reparieren, wurde ein Teil des Bugs des nie fertig gestellten Schwesterschiffs Kentucky verwendet. 1958 wurde sie erneut außer Dienst gestellt.
1987-88 wurde die Wisconsin bei Ingalls Shipbuilding in Pascagoula modernisiert und 1988 wieder in Dienst gestellt. Im Zweiten Golfkrieg schoss sie Tomahawk-Marschflugkörper während der ersten Angriffswelle. Im Februar beschoss sie wiederholt Stellungen an Land und war das letzte Schlachtschiff, das in einem Kampfeinsatz eingesetzt wurde. Im September 1991 wurde sie bereits wieder außer Dienst gestellt. Seit 2001 kann sie in Norfolk beim The National Maritime Center als Museumsschiff besichtigt werden.
Das Modell
Das Modell der Wisconsin ist aus dem Bausatz der New Jersey von Tamiya umgebaut. Als Zurüstsatz verwendete ich hauptsächlich den von Pontos. Ich benutzte aber auch Teile von NorthStar, Eduard, White Ensing Models und Veteran. Den Ladebaum für das See-zu-See-Betanken und die Schlepp- und Anlegevorrichtungen achtern baute ich selbst.
Eine Anleitung, wie ich die Wasserfläche gemacht habe, findet sich hier.
Weitere Fotos finden sich hier:
Chris Flodberg
(Text über Original von Lars)