Das Original

Das Schlachtschiff USS Missouri (BB-63) ist eines von vier Schiffen der Iowa-Klasse. Die Schiffe der Iowa-Klasse gehörten zu den letzten Schlachtschiffen, die je gebaut wurden. Sie wurden aus der South Dakota-Klasse entwickelt und waren als Schnelle Schlachtschiffe gedacht. Um die Geschwindigkeit auf 33 kn erhöhen zu können, wurde der Rumpf deutlich verlängert, insbesondere das Vorschiff. Eine starke Zunahme der Verdrängung war möglich, da die Flottenverträge aufgekündigt waren. Die Panzerung wurde nicht verbessert, lediglich die Hauptartillerie wurde durch längere Rohre leicht verstärkt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Schiffe der Klasse primär als Geleitschiffe der Flugzeugträger eingesetzt, insbesondere, um diese gegen Luftangriffe absichern zu können. Hierfür waren sie wegen ihrer hohen Geschwindigkeit und starker Flugabwehrbewaffnung gut geeignet. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Schiffe wegen der hohen Unterhaltungskosten meist außer Dienst in der Reserveflotte. Einzelne oder alle Schiffe wurden zeitweise aktiviert, so dass ihre schwere Artillerie zum Landzielbeschuss benutzt werden konnte, so im Korea- und Vietnamkrieg (und später im Zweiten Golfkrieg). Gegen Ende des Kalten Kriegs wurden alle vier Schiffe leicht modernisiert, u.a. erhielten sie Marschflugkörper und Anti-Schiffsraketen, Nahbereichsabwehrgeschütze und verbesserte Sensoren, Kommunikationsmittel und elektronische Gegenmaßnahmen. Ihre Selbstverteidigung blieb aber für diese Epoche schwach. Wegen der hohen Unterhaltungskosten wurden alle vier Schiffe sehr schnell wieder außer Dienst gestellt. Alle vier Schiffe sind als Museumsschiffe erhalten.

Die Missouri ist 270,4 m lang, 33,0 m breit und verdrängte voll beladen 58.400 t. Der Antrieb erfolgte über acht Kessel und vier Dampfturbinensätze, die insgesamt 212.000 PS leisteten, womit 32,7 kn erreicht wurden. Die Besatzung bestand im Zweiten Weltkrieg und Koreakrieg aus etwa 2700 Mann.

Bewaffnung
9 x 40,6 cm L/50 (drei Drillingstürme)
20 x 12,7 cm L/38 (zehn Zwillingstürme)
80 x 4 cm L/56 (20 Vierlingslafetten)
50 x 2 cm L/70 (Einzellafetten)
3 Curtiss SC Seahawk-Bordflugzeuge

Die Missouri wurde 1941-44 von der Marinewerft in Brooklyn gebaut. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zur Unterstützung der Trägerangriffe auf Japan, der Invasion von Iwo Jima und Okinawa eingesetzt. An Bord wurde die japanische Kapitulation unterzeichnet. Sie blieb als einziges der vier Schiffe nach dem Krieg im Dienst, u.a. als Schulschiff. Im Koreakrieg wurde sie 1950-53 zum Landzielbeschuss eingesetzt. 1955 wurde sie außer Dienst gestellt und war bei der Reserveflotte in Bremerton, wo sie für Besucher zugänglich war, also faktisch ein Museumsschiff war. 1984 wurde sie aber wieder aktiviert, modernisiert und dann 1986 wieder in Dienst gestellt. 1987 nahm sie an der Operation Ernest Will, der US-Intervention in den Ersten Golfkrieg teil. 1991 war sie am Zweiten Golfkrieg, Operation Desert Storm beteiligt. Anfangs feuerte sie Marschflugkörper, kurzzeitig setzte sie auch ihre 40,6 cm-Artillerie während einer vorgetäuschten Landung in Kuwait ein. Dabei wurde sie mit HY-2-Antischiffsraketen angriffen, von denen eine verfehlte und die andere von HMS Gloucester abgefangen wurde. 1992 wurde sie das letzte Mal außer Dienst gestellt, d.h. sie war insgesamt 16 Jahre im aktiven Dienst. 1995 wurde Missouri gestrichen und 1999 als Museumsschiff in Pearl Harbor der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, wo man sie heute noch besichtigen kann (siehe Fotogalerie).

Das Modell

Das Modell stellt USS Missouri (BB-63) im Zustand von 1948 dar, als sie Villefranche besuchte, und ist aus dem Bausatz von Tamiya gebaut. Das Modell wurde mit dem Holzdeck von Infini und dem Detailset von FlyHawk verfeinert.

Gilles Perez

(Text über Orignal von Lars)