17.04.1961 - 60 Jahre Invasion in der Schweinebucht
Die Invasion in der Schweinebucht am 17. April 1961, heute vor 60 Jahren (siehe Jahrestage auf Modellmarine), war ein von der CiA organisierter militärischer Angriff kubanischer Exilanten auf Kuba. Sie wurde von Trainingslagern in Guatemala aus durchgeführt. Die Invasion markierte einen ersten Höhepunkt der gegen die Castro-Regierung gerichteten Aktionen der USA, die letztlich in der Kubakrise 1962 mündeten.
Da es sich nicht um eine offizielle US-Militäroperation handelte, ist die Quellenlage schwierig. Die Landoperationen und kubanischen Luftangriffe sind gut dokumentiert, die Unterstützung durch die US Navy hingegen lückenhaft. Ein Abgleich mit dem Lebenslauf einzelner Schiffe bringt Erkenntnisse, stößt aber schnell an Grenzen.
Landungsboote waren die LCI Blagar und Barbara J, drei LCU und vier LCVP. Vermutlich wurden die LCU und LCVP von USS San Marcos (LSD-25) abgesetzt. Munitions- und Nachschubschiffe waren Houston, Río Escondido, Caribe und Atlántico, später noch Lake Charles. Houston und Río Escondido gingen durch kubanische T-33 und Sea Fury verloren. Direkte Deckung erhielten die Landungsboote durch die Fletcher-Klasse-Zerstörer USS Bache, USS Beale, USS Conway, USS Cony, USS Eaton, USS Murray und USS Waller. Anfangs hielten sie sich außer Sichtweite, schließlich liefen sie zur Evakuierung sogar direkt in die Bucht ein.
Die Ferndeckung Task Group 81.8 bestand aus USS Essex, USS Boxer, den Allen M. Sumner-Zerstörern USS Hank, USS John W. Weeks, USS Purdy, dem Fletcher-Zerstörer USS Wren und den Balao-U-Booten USS Cobbler und USS Threadfin. Weitere Einheiten ohne bestätigte Teilnahme waren unter anderen USS Northampton CLC-1, USS Shangri La, USS San Marcos LSD-25, USS Independence und USNS T-AKL-43 als Medical support vessel. A-4 Skyhawk überflogen den Invasionsbereich, nach einigen Berichten griffen sie in Kämpfe ein und trugen keine Hoheitszeichen, ich konnte hierfür aber keine Belege finden.
Das Modell
Es wurden einige Essex-Klasse-Träger eingesetzt. Für den Jahrestag verwendete ich das Modell USS Intrepid von MT Miniatures, dem einzigen mir bekannten und erhältlichen Modell eines Trägers der Essex-Klasse mit Winkeldeck und geschlossenem Bug. War ich bisher der naiven Meinung, Essex gleich Essex, zeigte mir die Recherche schnell auf, dass jeder Essex-Träger unterschiedlich war, und gerade die vielen Umbauten auch eine Bestimmung des konkreten Einsatzjahrs erfordern, um ein authentisches Modell zu erstellen. Das Modell von MT ist ein Vollresinmodell mit Metallteilen. Für größere Umbauten ist das Material zu hart. Dieser Fakt kombiniert mit den für meine Ziele zu hohen erforderlichen Rechercheaufwänden machten es illusorisch daraus die USS Essex im Jahr 1961 zu erstellen. Also entschied ich mich, schlicht einen Stellvertreter für die Klasse an sich zu bauen, die USS Intrepid.
Der Bausatz ist sehr sauber gegossen, es gibt keine Sinkstellen oder Blasen. Die Metallteile sind eher als grob aber ausreichend zu bezeichnen. Das Bordgeschwader enthält eine Kombination, die so nie gleichzeitig an Bord war - Sabre (Fury FJ-2/3), Skyhawk, Tracer, Tracker. Die enthaltenen Flak, Zielradare, Abziehbilder geben auch viele Rätsel auf, welches Jahr MT da als Vorbild hatte. Es kommt in manchem dem Museumszustand nahe. Ich habe mich daher für den Kompromiss entschieden, den Zustand Anfang 1970er zu bezeichnen mit ein paar akzeptablen Abweichungen.
Als Schmankerl schlug ein Kollege aus unserm Modellbauclub Schwobabaschdler vor, als Alternative das Intrepid-Museum zu präsentieren. Er stellte mir auch Bilder zur Verfügung. Danke für Idee und Unterstützung, Michael!
Mit Hilfe 3D-gedruckter Flugzeuge lässt sich viel machen. Bei der Vielzahl der Typen wird das aber durchaus ein Preisthema. Natürlich musste das Space Shuttle mit drauf, eine kurze Zeit stand es auch offen auf dem Deck. Hier gibt es bei Mountford ein günstiges einfaches Modell in 1/700. Dazu gesellten sich dann Concorde, Sea King (für beide Alternativen, Kuba und Museum), MiG-17, MiG-21, SR-71 sowie weniger ernst gemeinte Me 262. Ein paar weitere Typen kommen vielleicht mal noch dazu.
Die Deckfarbe besteht aus circa 16 verschiedenen Grautönen aus gesprühten Acrylfarben und getupften Pigmenten. Mit ging es hier um einen verwitterten Zustand. Bei der SR-71 habe ich die Verwitterung übertrieben, hier muss die Museumswerkstatt mal einen neuen Anstrich aufbringen. Ein wesentlicher Nachteil von 3D-Flugzeugen ist das Fehlen von Abziehbilder. Im Übrigen waren auch bei MT keine dabei außer dem schönen Radom für die Tracer. So habe ich für Hoheitszeichen teils die Restekiste geplündert, teils nur von Hand bemalt (Concorde, MiGs), oder auch weggelassen. Die Relings waren eine gute Portion Arbeit - mir war vorher noch nie aufgefallen, wie viele Relings so ein Essex-Träger hat.
Für das Wasser übersprühte ich eine blaue Platte mit Grün und dann verschiedenen Blautönen. Darauf kam eine Acrylpaste. Nach leichtem Antrocknen legte ich eine glatte Pappe immer wieder auf und zog sie leicht nach oben ab. Das ergibt Wellen mit kurzer Wellenlänge, wie ich sie für einen Hafen wünschte. Ein Segelboot von Black Dog gibt ein Minimum an Leben. Die Landseite ist nur begonnen - vor der Concorde ist lediglich ein Zaun, an dem sich zu früher Stunde erst zwei Familien mit Kind eingefunden haben. Der Eingangsbereich enthält nur ein offenes Tor. Da ist noch viel Raum für zukünftige Gestaltung.
Quellen
- diverse Wikipedia-Artikel (teils mit Vorsicht zu genießen)
- http://laststandonzombieisland.com/tag/uss-eaton-dde-510/
- https://www.cia.gov/library/readingroom/collection/bay-pigs-release
- http://wings-aviation.ch/22-USNavy-Carrier/Fleet-Carrier/11/USS-Intrepid.htm
- https://www.bayofpigsbrigade2506.com/copy-of-naval-force-pt-2
- http://bayofpigs2506.com/paginamiembrosdelamarina.html
- https://www.klueser.de/story.php?id=26&battle=Schweinebucht1961&language=de
- diverse Quellen zu einzelnen Schiffen
Jürgen Klüser
www.klueser.de