Das Original
Bereits in den 1930er entwickelte das Team um Hellmuth Walter den nach ihm benannten Walter-Antrieb. Außenluftunabhängig und mit Wasserstoffperoxid angetrieben sollte es im U-Bootbau neue Maßstäbe setzen. Erstmals wurde die Form hydrodynamisch gestaltet und eine sagenhafte Unterwassergeschwindigkeit von 28 Knoten erreicht. Leider fand das Projekt nur wenige Anhänger in der SKL (Seekriegsleitung der Kriegsmarine), nur Dönitz selbst erkannte den Wert, während andere keinen Bedarf für einen weiteren U-Boottyp sahen. Zumal es noch weitere Entwicklungsarbeit und Ressourcen benötigt, um Frontreif zu werden. Zwei Prototypen (Wa 201 & Wa 202 - U 792 & U 793) wurden gefertigt und nur wenige Serienexpemplare wie z.B U 1407, welches ich mir als Vorbild genommen habe. Der Krieg endete und zwei Boote wurden nach dem Waffenstillstand von einem Besatzungsmitglied gesprengt, um die Technologie nicht in andere Hände kommen zu lassen. Nach dem Krieg erforschte England weiter, stellte es aber aus Kostengründen ein. U 1407 fuhr nach dem Krieg 1946-1949 als HMS Meteorite. Ein größeres, Typ XVIII genanntes Hochseeboot sollte ebenso mit diesem Antrieb ausgestattet werden. Der Typ XXI ist von diesem Boot abgeleitet als Kompromiss zwischen Dieselelektrischer und hydrodynamischer Form.
Das Modell
Als Grundlage für dieses Modell im Maßstab 1/350 war der Bausatz von MikroMir (siehe die Bausatzbesprechungen hier und hier).
Leider gibt es nur sehr wenige Quellen mit Bildern aufgrund der damaligen Geheimhaltung, sodass jeder seinen Weg finden muss. Zwei Bücher haben mir dabei geholfen, die ich weiterempfehlen kann:
- Vom Original zum Modell, Die großen Walter-Uboote, Typ XVIII und Typ XXVI (ISBN: 978-3763760190)
- Vom Original zum Modell, Uboottyp XVII (ISBN: 978-3763760091)
Der Bau selbst ging mit Problemen trotzdem relativ einfach. Knackpunkte u.a waren das Ätzteil für das Oberdeck und dessen Einpassung, Verfüllen sowie der Schnorchelmast, der eher wie eine Antenne aussieht. Die Griffstangen um den Turm waren auch noch eine kleine Herausforderung, wegen der Unterbrechung an den Turmtüren/Wartungsklappen. Lackiert wurde mit Airbrush und Lifecolorfarben (Set CS 12) sowie mit Pinsel bei den Detailarbeiten. Gealtert wurde mit einem Washing von Vallejo.
Kleine Verbesserungen von mir waren der Flaggenstock aus einem Ätzteil für das VIIC von Eduard, der Schorchelmast wurde mit einem gezogenen Gussast dem Original angepasst, die kleine Stabantenne aus 0,2 mm Draht und die Fahne aus dem Hobby Boos Typ IX Bausatz. Da es der einzige Bausatz dieses Typs ist, trotzdem ein Hingucker. Diesen gibt es auch im Maßstab 1/144. Auch der Service von MikroMir sei noch zu erwähnen, der trotz der Entfernung (Ukraine) und Umstände sehr gut und freundlich ist. Vielen Dank auch wieder an meinen Fotograf Oliver Schröder für das Schöne In Szene setzen.
Vielleicht habe ich euch Inspiration für dieses Projekt gegeben, klein aber oho. In diesem Sinne viel Spaß bei euren nächsten Modellen.
Frank Luprich
Stuttgarter Interessengemeinschaft Modellbau