Das Original
Die HDW-Werft ist der Ursprung der U-Bootklasse 214. Nach dem Erfolg der Klasse 212a trägt nun dieses Waffensystem ein weiteres an Zukunft in sich. Mein Modell soll eines der Boote zeigen, die doch in einigen Ländern im Einsatz sind: die NRP Tridente (S160) der portugiesischen Marine. Neben ihr steht die NRP Arpao im Dienst. Andere Länder sind ebenfalls mit U-Booten dieser Klasse auf den Weltmeeren anzutreffen, wie z.B Südkorea mit der Son Il Won oder Griechenland mit der Papanikolis sowie weiteren Einheiten. Weitere Nationen werden folgen. Auf technische Daten verzichte ich hier, da alles soweit im Internet zur Verfügung steht. Ein herzlicher Dank gilt der HDW-Werft selbst, deren präzise Farbangaben einige Rätsel zu lösen halfen.
Das Modell
Der 1/350-Bausatz an sich ist von Wolfpack aus Südkorea und bietet in diesem Maßstab ein einzigartiges Modell. Ein Bausatz im Maßstab 1/144 wurde bereits vor Jahren von Revell auf den Markt gebracht. In der Schachtel warten zwei Gussrahmen mit wenig Teilen auf den Modellbauer. Außerdem liegen ein Abziehbildersatz sowie eine farbige Bauanleitung im stabilen Karton. Sauber verarbeitet, Fischhäute und dergleichen sucht man vergeblich. Die Passgenauigkeit ließ keine Mängel erkennen. Aus der Schachtel gebaut sicherlich schon ein Hingucker.
Wer ins Detail geht, wird schnell bemerken, dass die Anleitung hier an ihre Grenzen stößt. Da es zwischen den U-Booten der einzelnen Nutzerstaaten Unterschiede gibt, ist das Fotostudium sinnvoll. Auch hier half mir die HDW-Werft, da die Farbangaben doch sehr variieren. Der Bausatz hält von Haus aus nur die Mastanlage für die südkoreanische Variante bereit. Wer auf Bilder schaut, erkennt die Unterschiede an den Optronikmasten. Das kennt man allerdings von der Klasse 212a. Auch variieren die Farbtöne von Staat zu Staat. Darüber hinaus gibt es mehr Details als man denkt und so bekommt das Modell den ein oder anderen Klecks Farbe in sein Schwarz.
Dem Bausatz fehlt leider, wie bei Hobbyboss und dem 212a, ein wichtiges Detail: die beiden charakteristischen Positionsleuchten an den Turmflanken. Hier habe ich die Gravuren ausgeschnitten, versäubert und ein Innenleben mitsamt den Leuchten konstruiert. Fummelarbeit, ja - aber es lohnt sich! Das Aufbohren der Halteschlaufe auf dem Bugdeck lohnt sich ebenfalls. Eine tolle Sache ist, dass der „Entenschnabel“ offen gebaut werden kann. Wer das möchte, kann sich mit ein bisschen Draht oder einem Fotoätzteil aus der Restekiste behelfen und die Stange zum Offenhalten der Klappe nachformen. Oder gleich die Reling..
Der Bausatz lässt hier sogar die Option, unter Wasser oder über Wasser. Will heißen: Alles ist geschlossen auf dem Turm und eingefahren auf den Oberdecks oder eben ausgefahren. Wer eine andere Version als die südkoreanische bauen möchte, kann sich mit einer Fahne behelfen, und nur die Masten ausgefahren bauen, die alle haben: Radarmast, Ab/Zuluft-Mast sowie der HF-Mast. Das ist der Kompromiss zum Original. Der Hersteller hat nun nachgelegt und dasselbe Boot in der griechischen Variante mit Fotoätzteilen herausgebracht. Der Modellständer hätte vielleicht etwas liebevoller gestaltet werden können, aber ein Modellbauer lässt sich davon natürlich bei den zahllosen Möglichkeiten der Verschönerung nicht abschrecken.
Fazit
Ein toller, einzigartiger Bausatz mit Potenzial für mehr. Oder die neue Variante des Bausatzes in der griechischen Variante. Auf jeden Fall viel Spaß und das Ergebnis sieht echt prima aus. Entweder aus der Schachtel oder für den Kenner. Auch hier wieder der Dank an meinen Fotografen Oliver Schröder für seine tolle Arbeit! Als nächstes und letztes U-Boot kommt das Typ IXC von Hobby Boss. Mal sehen was mich da erwartet… Bis dann, frohes Kleben wünscht
Frank Luprich