Ich möchte hier ein Modell vorstellen, bei dem ich froh bin, dass es endlich fertig ist - echt, so erleichtert war ich nie über eine Fertiggstellung. Der Zusammenbau war eher eine Tortur. Aber der Reihe nach...
Das Vorbild ist das Forschungsschiff "Calypso" des französoschen Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau, mit dem dieser vor allem in den 50er-70er Jahren etliche Forschungreisen praktisch in allen Weltmeeren unternommen hat. Während dieser Zeit wurde das Schiff mehrfach umgebaut, unter anderem wurde eine Hubschrauberplattform hinzugefügt. Mein Modell zeigt einen der letzten Bauzustände.
Der Bausatz im Maßstab 1/125 von Revell müsste ca. Ende der 70er Jahre erschienen sein. Als Kind hat mich dieser Bausatz im Revellkatalog fasziniert, vor allem wegen der vielen Zubehörteile, die mit dabei waren: Kleinhubscharauber, diverse Tauchboote, Tauchkäfig, Taucher, Haifische, Boote usw...
Vor ein paar Jahren konnte ich dann nach vielen Jahren diesen Bausatz in einer für den franz. Markt gedachten Sonderauflage (meines Wissens überhaupt die letzte Auflage dieses Bausatzes) ergattern. Neben Kleber und Farben war auch ein Büchlein in franz. Sprache und mit vielen Bildern enthalten, welches mir beim Zusammnbau eine Hilfe war. Mit dem Zusammenbau habe ich auch sogleich begonnen.
Man wird sich vielleicht fragen, weshalb das fertige Modell nun erst nach ein paar Jahren (ich glaube es waren 4) vorgestellt wird. Ganz einfach: nach den ersten Schritten musste ich vorerst vor der schlechten Qualität kapitulieren. Die Teile in den Bausatz waren z.T. extrem verunstaltet, der Spachtel- Schleif- und Schnitz- und Selbstbauaufwand so extrem wie nie zuvor. Die Bauteilqualität hat mich etwas an Neuauflagen von Schiffsmodellbausätzen aus der Anfangszeit von Revell erinnert. Hinzu kommt noch die nur mäßige Detaillierung, wegen der man doch Einiges besser selbst bauen sollte. Ich habe nach den anfänglichen Schritten den Bausatz also wieder eingemottet und darauf gehofft, dass ich eines Tages mehr Erfahrung habe und das alles besser bewältigen kann.
Vor etwa einem Jahr habe ich ihn wieder hergeholt und mich nun ein Jahr durchgequält. Nicht dass ich wirklich ein Jahr gebraucht hätte, es waren wegen der vielen Frustrationserlebnisse (z.B. wegen der Passungenauigkeit der Aufbauten) einfach recht viele ausgedehnte Pausen dazwischen. Die Antennen und die Verstrebungen unter der Hubschrauberplattform habe ich z.B. selbergemacht.
Die Alterung, vor allem am Rumpf, erfolgte mit Ölfarben. Der Kleinhubschrauber sollte noch etwas gealtert werden, damit er nicht so nach Spielzeug ausieht, aber das hole ich später mal nach. Einige der Zubehörteile habe ich auch außen vor gelassen und erstmal in ein Tütchen verpackt. Momentan brauche ich sie einfach und sie sind ja auch nicht gerade von berauschender Qualität.
Trotz der basteltechnischen Enttäuschung ein großes Lob an Revell dafür, dass auch zu solchen Vorbildern Bausätze gemacht wurden. Meiner Meinung hat sich Revell mit derartigen Bausätzen abseits des Mainstrams (z.B. auch Bohrinsel oder Schaufelradbagger) immer etwas von den anderen Herstellern abgehoben. Die Idee mit den vielen Zubehörteilen war und ist ebenfalls Klasse.
Modellboard-User Gromit