Bei der oberen Beleuchtung war das Spiel genau anders herum: nicht die Fenster, die leuchten sollen ausbohren; sondern die, die nicht leuchten sollen, von hinten zukleben. Um dieses hinzubekommen habe ich hinter die großen, oberen Seitenwände grau bedruckte Druckerfolie geklebt und einige Fenster daraufhin mit schwarzer Pappe von hinten beklebt. Nachdem das ganze auf das Deck geklebt und getrocknet war, kam die zweite Lichterkette ins Spiel.
Da das oberste Deck nicht direkt am Heck senkrecht abschließt, gibt es dort mehrere Decks in Stufenform. Ich begann damit, diese einzeln zu beleuchten. Auf dem folgenden Bild sieht man das Ergebnis: Alle Decks sind angebaut und die Beleuchtung ist eingerichtet. Außerdem sind die abgedeckten Fenster und die Druckerfolie an der Seitenwand zu erkennen.



Die restlichen Lämpchen wurden wieder gleichmäßig im oberen Teil der Schiffes verteilt.


...und in Beleuchtung, damit man die Lämpchen besser erkennt. Es hängen hinten zwei Lämpchen aus dem Schiff heraus. Mit diesen sollen später die beiden hinteren, kleinen Schornsteine ausgeleuchtet werden. Die einzelne Glühbirne, die über die Backbordseite hängt, ist heller und entnahm ich einer alten Taschenlampe – genauso ihre Halterung. Diese benötige ich für den QM2 Schriftzug, der ebenfalls – dem Original nachempfunden – am Ende leuchten soll.


Die nächsten Bilder zeigen, wie es vorne aussah. Die von der ersten Kette übrig gebliebenen Lämpchen wurden zum Ausleuchten der Front, sowie für die Brücke und den Mast verwendet. Das sieht dann so aus:



Der vordere Teil des Schiffes sieht unter dem obersten Deck so aus:



Nochmals gut zu sehen sind hier die Folien vor den Fenstern und die Pappe zum Abdunkeln einiger Fenster.
ÜBRIGENS: Wie man vielleicht bei der Brücke sieht, habe ich auch dort Butterbrotpapierstreifen längs geklebt um zu vermeiden, dass die Lämpchen von außen zu sehen sind und um das Licht besser zu verteilen. Genauso habe ich das bei den hinteren stufenförmigen Decks gemacht, die ich weiter oben beschrieben habe.
Bevor nun das oberste Deck draufgeklebt wurde und somit die QM2 geschlossen war, habe ich auch im oberen Teil wie im Rumpf eine "Butterbrotpapierwurst" verlegt – aus den Gründen, die oben bereits erwähnt wurden. Leider existiert hierzu jedoch kein Bild.
Nachdem die erforderlichen Löcher in die beiden Dachteile gebohrt waren, sah das Ganze so aus:


Das rechte Loch soll später einer Poolbeleuchtung dienen.



links: Das Loch für die Schriftzugbeleuchtung
rechts: die Löcher für die Schornsteine



Links: Die Löcher in Beleuchtung
Rechts: jeahhaaaaa, so sollte das sein!
Kommen wir nun zum Schriftzug.
Lange Zeit hatte ich keine Ahnung, wie ich den beleuchten soll. Ich dachte daran, die Buchstaben ebenfalls auszubohren – natürlich nicht ausführbar, so klein, wie die Buchstaben sind, gibt es keinen Bohrer. Das hätte nur bescheiden ausgesehen... Außerdem sind im Original die Buchstaben hinterleuchtet und leuchten nicht selbst.
Einfaches Hinterleuchten ging auch nicht, schließlich ist dort wo es durchleuchten soll das Plastik dicker, da die Buchstaben draufgesetzt sind. Sprich bei einer Hinterleuchtung hätte alles geleuchtet, nur eben die Schrift nicht – hätte bestimmt nett ausgesehen und ging in die richtige Richtung, aber das Hauptproblem war, dass es noch zu dunkel war, denn der Schriftzug ist auch bei der echten QM2 ziemlich hell.
Nach etlichen Abenden, an denen ich deswegen nicht einschlafen konnte, bin ich zu folgender Lösung gekommen: Ich habe die Buchstaben auf der Rückseite nachgezeichnet (ganz einfach, indem ich das Teil vor eine Lampe hielt und die Buchstaben durchschienen) und genau dort VORSICHTIG das Plastik dünner gefräst (nicht durchfräsen!). Da es bei den aufgesetzen Buchstaben immer noch dicker ist als um sie herum, sollte sich am Ende um die Buchstaben herum ein heller Hof ergeben und die Buchstaben selber dunkler sein. Um zu verhindern, dass es woanders ebenfalls durchscheint, habe ich den Rest von hinten schwarz angemalt und nur die dünngefrästen Teile unbemalt gelassen. Von außen ist das Teil - wie auch die kleinen hinteren Schornsteine – unlackiert geblieben, da ich Angst hatte, dass der „Durchscheineffekt“ durch die Farbe beeinträchtigt wird. Die Buchstaben selber sind laut Anleitung schwarz bemalt.
Das Ergebnis: Wow! Das hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen! Das sieht gut aus!
Die nachfolgenden Bilder zeigen es (ist erst noch provisorisch zusammengebaut, deswegen scheint noch teils das Licht durch)!
Soweit unbeleuchtet....

Und so mit Beleuchtung:


Schick, was?
Wie auf dem linken Bild oben zu erkennen, habe ich den großen Schornstein von unten nicht schwarz bemalt – hier dachte ich, dass ein Durchscheinen sehr gelegen kommt, denn auch beim Original ist der Schornstein rot beleuchtet. Meiner zumindest teils auch.
Sonst muss man natürlich immer peinlichst genau darauf achten, dass alle Flächen, die nicht durchscheinen sollen, von hinten schwarz bemalt werden – so auch das große "Dach" hinter dem roten Schornstein und über den Schriftzügen.
Der "Mast" über der Schiffsbrücke wurde so beleuchtet, wie die hinteren beiden kleinen Schornsteine und ist unlackiert. Im folgenden Bild wird auch dieser in Endausführung nochmals gezeigt. Außerdem ist meine "Poolbeleuchtung" vor dem großen Schornstein erkennbar!



Folgend noch mal ein paar "Baufortschrittsbilder":



Was auf den obigen Bildern noch fehlt, sind die Reling, die Rettungsboote, sämtliche Geländer und Zäune, Aufkleber, und noch andere Kleinigkeiten...Hier sind diese dann auch dran und das Modell ist fertig!




Damit wären die wesentlichen Geheimnisse meiner QM2 gelüftet. Letztendlich bin ich doch auf Lösungen für meine Ideen und entstandene Probleme gekommen, doch der Weg dorthin war manchmal dann doch zum Verzweifeln, aber: Alles ist möglich, das Unmögliche dauert halt nur etwas länger! Also, nicht aufgeben! ;)
Für eine Sache habe ich dann doch keine Lösung gefunden: Und zwar wollte ich auch eine Außenbordbeleuchtung haben. Entlang der Schiffsseite sind im Original Strahler angeordnet, die einen schicken Lichteffekt hergeben. Solche Strahler im Maßstab 1:400 sind unausführbar, außerdem: Wie befestigen?
Eine weitere Idee: Fiberglasstränge leicht biegen und im Inneren des Schiffes eine helle Leuchtquelle einbauen – das Problem war das Biegen, denn es bedarf nicht viel, dass die Stränge einen Knick bekommen, sodass das Licht bereits vor dem Ende austritt, d.h. ich hätte einen relativ großen Biegeradius. Es sieht aber nicht gerade ansehnlich aus, wenn entlang der Schiffseite so große Fiberglasschlaufen hängen.
Ein viel schwerwiegenderes Problem war aber, dass auch das Licht, das ich durch die Stränge hindurch leiten konnte, zu schwach war. Ich hätte im Schiffsinneren eine extrem helle Lichtquelle haben müssen, welche wiederrum gut abgeschottet werden muss, damit nicht das ganze Schiff leuchtet wie ein Flutstrahler – wie dann die ganze Wärme ableiten? Die Fiberglasstränge kann man nicht einfach mit Kleber befestigen, denn das führte dazu, dass das Licht bereits an der Klebestelle aus dem Strang trat... Probleme über Probleme...
Für eine Lösung ist es nun leider zu spät, aber ich bin auch so unbeschreiblich stolz auf dieses Modell. Mit Abstand Dasjenige, mit dem ich am meisten Zeit bisher verbracht habe, bei dessen Bau ich den meisten Spaß hatte und das, welches mich am meisten herausgefordert hat! Ich kann diesen Modellbausatz nur empfehlen!
Ich habe mir noch vorgenommen, für die QM2 Liegestühle zu bauen – klar, bei der "Echten" ist das Deck damit übersäht, bei meiner ist es dort noch extrem kahl! Das wird ne Arbeit: 150 Stück muss ich wohl bauen...
Ich hoffe nun auf ein Revell-Modell in 1:400 von der "Freedom of the Seas" – vielleicht baue ich auch noch die Titanic in 1:400. Aber erst muss ich Platz suchen...

Autor: Sebastian "Nashfan" H.