Geschichte
Die HMS Nelson wurde im Dezember 1922 in Newcastle bei Armstrong- Withworth auf Kiel gelegt – die Schiffstaufe und der Stapellauf fanden im September 1925 statt. Nach der Indienststellung wurde sie zusammen mit ihrem Schwesterschiff HMS Rodney in die Homefleet eingegliedert und diente dort als Flottenflaggschiff. Das Schiff kostete 7.504 Millionen Britische Pfund, wobei Material verwendet wurde, das für die nicht mehr gebauten Schlachtkreuzer HMS Anson und HMS Howe vorgesehen war.
Im Januar 1931 nahm die Besatzung der HMS Nelson an der so genannten Invergordon Meuterei teil. Als Invergordon Meuterei, benannt nach der schottischen Hafenstadt Invergordon, bezeichnet man eine zwei Tage dauernde Meuterei von britischen Matrosen am 15. und 16. September 1931. Diese Geschehnisse entstanden im Zuge eines Arbeitskampfes von etwa 1000 britischen Seeleuten der so genannten Atlantic Fleet der Royal Navy, die deswegen so bedeutend waren, weil sie eine der ganz wenigen Meutereien in ihrer Jahrhunderte langen, traditionsreichen Geschichte war.
Auslöser der Meuterei war die Ankündigung der damals neuen britischen Regierung, aufgrund der Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Großbritannien alle Ausgaben für den öffentlichen Sektor um 10% zu kürzen. Mit gleichzeitig durchgeführten Lohnanpassungen der Royal Navy Dienstgrade konnte dies zum Teil Lohnkürzungen von bis zu 25% bedeuten. Die zwei Tage dauernden Meutereien, begleitet von Befehlsverweigerungen und Übergriffen auf Offiziere konnte mit Hilfe des besonnenen stellvertretenden Befehlshabers, Konteradmiral Wilfrid Tomkinson beigelegt werden, nachdem dieser den Matrosen zugesichert hatte, ihr Anliegen der Admiralität und der Regierung darzulegen. Die Kürzungen wurden daraufhin tatsächlich teilweise zurückgenommen, einige Matrosen wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, jedoch hielten sich die Strafen in Grenzen, zumal erkannt wurde, dass nicht gegen die Royal Navy sondern gegen die Entscheidung der Regierung zu Lohnkürzungen gemeutert wurde.
Die Royal Navy erklärte daraufhin, dass künftige Meutereien nicht mehr akzeptiert und mit schweren Strafen belegt würden.
Den Verlauf des Krieges erlebte die HMS Nelson in Einsätzen im Atlantik, im Mittelmeer und zum Ende des Krieges noch im Indischen Ozean, wo die formale Kapitulation der Japaner im Malaysischen Archipel an Bord der HMS Nelson stattfand. Während dieser Einsätze wurde sie mehrmals teilweise schwer beschädigt, mehrmals von Torpedos deutscher U- Boote getroffen, die jedoch nicht explodierten oder keine lebenswichtigen Schäden anrichten konnten. Während den Aufenthalten in den Werften in England und später auch USA wurden die Radarausrüstung ständig modernisiert. Außerdem wurde die Flakbewaffnung ständig erweitert, so dass gegen Ende des Krieges mehr als einhundert Flakrohre zur Verfügung standen.
Das größte Manko der beiden Schiffe Nelson und Rodney waren über ihre gesamte Dienstzeit gesehen die zu langsame Geschwindigkeit von maximal 24 Knoten.
m November 1945 kehrte die HMS Nelson nach England zurück und diente noch bis Juli 1946 als Schulschiff und Flottenflagschiff der Home Fleet. Im Februar 1948 wurde sie außer Dienst gestellt und am 15.März 1949 in Inverkeithing verschrottet.
Das Modell und der Bau
Das Modell ist von Tamiya, ein Bausatz, der schon in die Jahre gekommen ist, jedoch mit einem gewissen Aufwand und den heutigen Möglichkeiten zur Verfeinerung eines Modells durch Ätzteile eine hervorragende Basis für den Bau dieses interessanten Schiffes darstellen kann. Ich verwendete diverse Sets von verschiedenen Herstellern und baute zusätzlich etwa 120 Teile selbst.
Im Einzelnen verwendete ich:
- White Ensign - HMS Nelson / HMS Rodney Set
- Toms Modelwork - HMS Nelson / HMS Rodney Set
- Flyhawk Model - 8 x 40mm Pom Poms
- Goffy Models - 4 x 40mm Bofors
- Lion Roar - Copper Beams in unterschiedlichen Durchmessern
- Voyager - WWII Ship Railing
- GMM - Sailors
Die Farben sind ausschließlich von White Ensign – der Anstrich ist der, den die HMS Nelson während ihres Einsatzes im Mittelmeer 1942 trug. Zum Anstrich ist noch anzumerken, dass es exakte Angaben dazu in Literatur und Internet nicht gibt. Scheinbar hat auch dieser Anstrich variiert, manches ist nicht genau erkennbar, so dass ich mich hier auch auf einige hervorragend gebaute Modelle und deren Farbanstrich stützte, die meiner Ansicht nach die Realität weitestgehend wiedergeben.
Bernd Villhauer